Musiktherapie
Shownotes
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Dr. med. Marco Wintruff
Dr. med. Jan-Peer Rogmann
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Christoph Salje
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Literatur und kurze Zusammenfassungen
(1) Droh, R. (Roland) and Spintge, R. Musik in der Medizin : neurophysiologische Grundlagen, klinische Applikationen, geisteswissenschaftliche Einordnung / R. Spintge, R. Droh (hrsg.) = Music in medicine : neurophysiological basis, clinical applications, aspects in the humanities / R. Spintge, R. Droh (Eds.) Springer-Verlag Berlin ; New York 1987
Zusammenfassung: “Musik in der Medizin” zeigt, dass Musik nachweisbare neurophysiologische Effekte auf Schmerzempfinden, Stressreaktionen und Heilungsprozesse hat. Klinische Studien belegen den erfolgreichen Einsatz von Musiktherapie in Bereichen wie Anästhesie, Schmerzbehandlung und Psychiatrie. Die Autoren verbinden medizinisch-naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit geisteswissenschaftlichen Perspektiven und unterstreichen die interdisziplinäre Bedeutung der Musik in der Heilkunst. Musik wird dabei als wirksames, ergänzendes Therapieverfahren etabliert.
(2) Spintge, R., and R. Droh. “History.” Musik-Medizin: Physiologische Grundlagen und praktische Anwendungen, Gustav Fischer Verlag, 1992.
Zusammenfassung: In “History” schildern Spintge und Droh die historische Entwicklung der Musiktherapie von der Antike bis zur modernen Medizin. Sie zeigen, dass Musik seit Jahrtausenden als Heilmittel in religiösen, kulturellen und medizinischen Kontexten genutzt wurde. Besondere Aufmerksamkeit gilt der systematischen Erforschung musikalischer Wirkungen im 20. Jahrhundert. Musiktherapie wird als konsequente Weiterentwicklung historischer Traditionen im Lichte moderner Wissenschaft verstanden.
(3) Shi Y, Wu W. Multimodal non-invasive non-pharmacological therapies for chronic pain: mechanisms and progress. BMC Med. 2023 Sep 29;21(1):372. doi: 10.1186/s12916-023-03076-2. PMID: 37775758; PMCID: PMC10542257.
Zusammenfassung: In ihrer Übersichtsarbeit diskutieren Shi und Wu (2023) multimodale, nicht-invasive und nicht-pharmakologische Therapien zur Behandlung chronischer Schmerzen. Sie erklären, dass Verfahren wie Musiktherapie, kognitive Verhaltenstherapie, transkranielle Magnetstimulation und Akupunktur verschiedene neuronale Netzwerke modulieren und neuroplastische Veränderungen fördern. Der Fokus liegt auf den Mechanismen hinter der Schmerzlinderung, wie der Regulierung entzündlicher Prozesse und der Wiederherstellung gestörter Schmerzverarbeitung. Die Autoren betonen den wachsenden klinischen Stellenwert dieser Methoden als Alternative oder Ergänzung zu medikamentösen Ansätzen.
(4) Kühlmann AYR, de Rooij A, Kroese LF, van Dijk M, Hunink MGM, Jeekel J. Meta-analysis evaluating music interventions for anxiety and pain in surgery. Br J Surg. 2018 Jun;105(7):773-783. doi: 10.1002/bjs.10853. Epub 2018 Apr 17. PMID: 29665028; PMCID: PMC6175460.
Zusammenfassung: Kühlmann et al. (2018) führten eine Meta-Analyse durch, um die Wirkung von Musikinterventionen auf Angst und Schmerz bei chirurgischen Patienten zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass Musik signifikant sowohl präoperative Angst als auch postoperative Schmerzen reduziert. Musik wurde dabei als einfache, sichere und kostengünstige Zusatzmaßnahme hervorgehoben. Die Autoren empfehlen, Musik routinemäßig in chirurgische Behandlungsprozesse zu integrieren.
Die Zusammenfassungen wurden mit der Unterstützung von ChatGPT erstellt.
Hardware
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PodTrak P4
Musik und Gestaltung
GarageBand, Version 10.4.10, Soundmediathek 1178, Titelmusik: „Collins Avenue Long“ Podcast-Logo: Privatbild mit ToonMe (Version 0.10.59 (2108)) modifiziert. Modifiziertes Hintergrundbild nach „matrix_plot.png“ von https://www.r-bloggers.com; „Matrix-style screensaver in R“, Layout via Microsoft®️PowerPoint for Mac, Version 16.80 (23121017) Podcast Begrüßung, Verabschiedung und Ansagen: Text-To-Speech via https://elevenlabs.io/text-to-speech (Freya)
Audioüberarbeitung
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Music:
Marco: Moin Moin zu der Schmerzcode. Der Podcast, in dem Jan-Pier und Marco wichtige
Marco: Themen zum Mysterium Schmerz einfach und praktisch aufschlüsseln wollen.
Music:
Jan-Peer: Herzlich Willkommen zu der Schmerzcode. Hallo Marco. Schön, dass du da bist.
Christoph: Schön, dass du da bist. Wie geht's dir?
Jan-Peer: Mir geht's sehr gut. Jetzt endlich muss ich auch sagen, zehnte Folge. Mir geht's großartig.
Christoph: Wir sind schon zweistellig.
Jan-Peer: Aber erzähl mal, was haben wir heute vor?
Christoph: Wir begeben uns wieder in den Themenkomplex außerhalb der klassischen Schmerztherapie.
Christoph: Also das heißt alles, was nicht Schmerzkatheter und Medikamente sind,
Christoph: sondern wir hatten ja schon eine Folge zu TENS gemacht und werden uns wieder
Christoph: in den Bereich der supplementiven Add-on, also alternativen Therapien bewegen.
Jan-Peer: Super. Kannst du das auch dreimal schnell sagen? Nein.
Christoph: Aber ich kann ja noch mal ein bisschen ausholen.
Jan-Peer: Da würde ich mich sehr freuen.
Christoph: Du weißt ja, ich bin ja ein großer Fan, um immer noch mal eine Eingruppierung zu machen.
Jan-Peer: Das ist, glaube ich, sinnvoll.
Christoph: Um noch mal TENS aufzugreifen. Also das ist jetzt keine Gruppierung,
Christoph: die jetzt wissenschaftlich der Stand hält.
Christoph: Aber man kann ja grob Therapieformen einteilen außerhalb der klassischen Schmerztherapie
Christoph: in alles, was physisch ist.
Christoph: Also das heißt Hitze und Kälte und Massage und Ultraschall und TENS.
Christoph: Und es gibt auch übrigens jetzt das transkutane elektrische Trägerpunktstimulation.
Christoph: Also weißt du, hast du auch mal von erzählt.
Christoph: Also das alles physische, was ja dann Beeinflussung des Schmerzerlebens dann
Christoph: macht, dann ist das das große Feld der psychologischen Interventionen, die es dann gibt.
Christoph: Also das heißt, die kognitive Verhaltenstherapie ist ja das Klassische, was wir alles kennen.
Christoph: Hypnose fällt natürlich auch drunter, dann Mindfulness, Ansätze.
Marco: Oder auch der Placebo-Effekt, das ist ja alles,
Christoph: Was im großen Feld der psychologischen Intervention ist.
Christoph: Andere Therapien wären sowas wie Manualtherapie und Virtual Reality.
Christoph: Da wollten wir auch nochmal eine Folge drüber machen.
Jan-Peer: Das müssen wir auf alle Fälle machen, das ist bestimmt richtig spannend.
Christoph: Und vielleicht als vierter Arm, wenn man das mal grob einteilen würde,
Christoph: dann könnte man so das als komplementive und alternative Therapien,
Christoph: das wäre sowas wie Aromatherapie, Akupunktur und natürlich auch Musiktherapie.
Christoph: Und Musiktherapie haben wir uns ja heute rausgesucht, ist ja das,
Christoph: was wir uns heute mal genauer angucken wollen.
Jan-Peer: Da freue ich mich richtig.
Christoph: Ja, ich mich auch.
Jan-Peer: Christoph Sahiel. Herzlich willkommen. Moin.
Marco: Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich hier zu sein. Schön, dass du da bist.
Jan-Peer: Ja, finde ich auch. Das ist großartig, weil es auch, wenn man ganz ehrlich ist,
Jan-Peer: gar nicht so einfach ist,
Jan-Peer: jemanden in diesem speziellen Fachgebiet zu finden und dann auch noch zu begeistern
Jan-Peer: dafür, dass er sein Fachgebiet einmal in so einem Podcast präsentiert.
Jan-Peer: Aber vielleicht fangen wir mal an.
Jan-Peer: Christoph, sei doch mal so lieb und stell dich doch einfach mal kurz bei unseren
Jan-Peer: Hörern und höre vor, wer du bist, was für einen kurzen beruflichen Werdegang du so hast.
Jan-Peer: Einmal, dass man dich kennt, dass es nicht nur ein Name ist.
Marco: Ja, also ich bin Diplom-Musiktherapeut. Ich habe in den 90er Jahren,
Marco: also noch vor der Bologna-Reform studiert. Und das ist ein Diplom.
Marco: Heute wird man ja Bachelor oder Master studieren.
Marco: In Heidelberg habe ich studiert und habe dann nach meinem Studium erstmal eine
Marco: ganze Zeit mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, musiktherapeutisch.
Marco: Und mich dann selbstständig gemacht und jetzt bin ich zusätzlich angestellt
Marco: im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und baue dort im Rahmen eines dritten
Marco: Mittelprojektes eine musiktherapeutische Instituts- und Lehrambulanz auf.
Marco: Ein ganz spannendes vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziertes Projekt.
Jan-Peer: Ja, hört sich auch gut an, oder?
Marco: Ja, das ist eine große Herausforderung, aber sehr, sehr, sehr spannend.
Marco: Ja, ich glaube aber auch sehr zeitintend,
Jan-Peer: Das aufzubauen. Sowieso mit allen Projekten, die man irgendwie aufbauen muss.
Marco: Es läuft nicht ohne Schmerz.
Jan-Peer: Danke für den Wortspiel. Vielen Dank dafür.
Marco: Oben mal wieder darum.
Jan-Peer: Ja, genau. Aber sag mal, Christoph, Musiktherapeut, warum Musiktherapeut?
Jan-Peer: Wie bist du auf die Geschichte gekommen? Ich meine, es gibt so viele andere
Jan-Peer: Sachen, aber Musiktherapeut ist ja nun wirklich in dem Bereich speziell,
Jan-Peer: ist wirklich sehr speziell.
Marco: Absolut, also du bist der gleichen Meinung wie meine Eltern,
Marco: ich hätte auch was richtiges, was schünftiges lernen können.
Marco: Nein, tatsächlich habe ich, als ich noch Schüler war, lange Zeit gedacht,
Marco: ich werde mal Psychotherapeut, also psychologischer Psychotherapeut und habe
Marco: mich dann aber aus verschiedenen Gründen quasi dagegen,
Marco: oder sagen wir mal, ich habe mich nicht ganz getraut, diesen Weg einzuschreiten.
Marco: Und was ein Erlebnis oder eine Erfahrung ist, die mich mal seit meiner Kindheit
Marco: begleitet hat, ist folgende.
Marco: Ich habe als Kind schon angefangen Klavier zu spielen.
Marco: Ich habe Klavierunterricht gehabt als Kind und ich habe das Klavier,
Marco: habe nicht gerne geübt, aber ich habe sehr viel Klavier gespielt.
Marco: Und ich bin ganz oft aus der Schule gekommen, voller Emotionen und mal traurig,
Marco: mal wütend, mal sehr fröhlich, euphorisch.
Marco: Und das erste, was ich gemacht habe, ganz oft ist, dass ich aus der Schule gekommen
Marco: bin, eine Ranzen in die Ecke geschmissen habe und mich ans Klavier gesetzt habe
Marco: und einfach vor mich hingespielt habe, so improvisiert.
Marco: Und meine Mutter hat dann offensichtlich auch schon immer sehr gut mitgekriegt,
Marco: in was für einer Stimmung ich dann da war.
Marco: Weil wenn das dann irgendwie sehr laute Cluster waren und eher perkursive Behandlung
Marco: des Instrumentes, dann hatte ich keinen so guten Schultag hinter mir.
Marco: Und aber am Ende von so einer Musik, die ich gespielt habe, ging es mir besser.
Marco: Und ich habe mich quasi da so runter reguliert. Und als ich dann viele Jahre
Marco: oder einige Jahre später dann von Musiktherapie gelesen habe,
Marco: dachte ich, ach guck mal, das ist das, was ich an mir selbst auch erlebt habe
Marco: und was ich gemacht habe.
Marco: Und das kann man auch professionell machen und das kann man richtig mit Konzept
Marco: und wissenschaftlich fundiert erlernen und ausführen.
Marco: Und so bin ich dann zu diesem Studium gekommen.
Jan-Peer: Was versteht man denn jetzt eigentlich unter Musiktherapie?
Marco: Also Musiktherapie versteht sich primär als eine Form der Psychotherapie.
Marco: Die meisten Musiktherapeuten in Deutschland arbeiten auch in psychosomatischen
Marco: oder psychiatrischen Kliniken, also vor allem wirklich stationär.
Marco: Aber auch in verschiedenen anderen Feldern wird Musiktherapie eingesetzt,
Marco: also mit Behinderten wird viel gearbeitet, mit Kindern, Erwachsenen, Altenmenschen,
Marco: also jede Altersgruppe und sehr verschiedene Problemfelder und Störungsbilder.
Marco: Also das ist, ich sage mal, das ist so ein bisschen wie in der Medizin auch.
Marco: Es gibt ja nicht die Medizin, sondern der Zahnarzt arbeitet auch anders als
Marco: der Chirurg oder der, keine Ahnung, der Internist und die Frage ist immer,
Marco: was ist eigentlich das Problem, was ist das Störungsbild,
Marco: was ist das Leid des Patienten und entsprechend ergibt sich daraus der Therapeute
Marco: oder die therapeutische Vorgehensweise.
Marco: Also das heißt Musiktherapie ist dann auch nicht Musiktherapie.
Marco: Das kann in der Neurorehabilitation sehr interessante, intensive Effekte haben.
Marco: Aber der Musiktherapeut arbeitet dort völlig anders als im Bereich der,
Marco: keine Ahnung, in der Psychosomatik mit anorektischen Patienten zum Beispiel.
Jan-Peer: Oder Schmerztherapie.
Marco: Oder Schmerztherapie, ganz genau.
Jan-Peer: Gibt es denn dafür auch einen wissenschaftlichen Nachweis, dass Musiktherapie
Jan-Peer: ein Erfolgskonzept für Patienten sein kann?
Marco: Also es gibt vor allem ja sehr viel Grundlagenforschung auch.
Marco: Wir haben viele, viele Daten darüber, wie Musik überhaupt wirkt.
Marco: Wir wissen, dass eben Klänge vor allem auf Nebenniere und Hypophyse wirken,
Marco: dass je nach Art der Musik Hormone wie Adrenalin oder Noradrenalin abgegeben
Marco: werden und dass dadurch Euphorie geweckt wird und so auch der Weg ins Belohnungszentrum gefunden wird.
Marco: Dazu können Endorphine zunehmen, also unser körpereigenes Glückshormon,
Marco: Stresshormon, Cortisol wird dadurch verringert.
Marco: Also das sind schon mal solche Dinge, die einfach ganz leicht messbar sind und
Marco: die auch mit in die Grundlagen der Musiktherapie auf der reinen körperlichen Ebene fließen.
Marco: Wir haben außerdem heute in dem neurologischen Bereich Möglichkeiten der Bildgebung,
Marco: die eben eins zu eins abbildet, wie werden Klänge, Geräusche,
Marco: Musik im Gehirn verarbeitet.
Marco: Wir können da verschiedene Musikrichtungen voneinander unterscheiden.
Marco: Wir können sehen, ob das ein geschultes Gehirn ist, also ein Musiker,
Marco: der da Musik gerade verarbeitet oder eben ein ungeschultes Gehirn quasi.
Marco: Und wir können Veränderungen im Gehirn beobachten.
Marco: Da gibt es spannende Studien auch mit alten Patienten und da ist eben wichtig
Marco: dieses Stichwort Neoplastizität.
Marco: Wir können Veränderungen im Gehirn durch beispielsweise musikalische Förderung
Marco: direkt sichtbar machen heutzutage und das bildet alles schon mal eine wichtige Basis,
Marco: die über die Jahre mit den immer feiner werdenden
Marco: Und Untersuchungsmöglichkeiten natürlich immer leichter geworden sind.
Marco: Aber das ist eben auch nur die Basis. Die andere Ebene ist eben diese eher psychologische
Marco: Ebene und psychotherapeutische Forschung ist grundsätzlich ein bisschen komplizierter
Marco: als das, was man in der Medizin so oftmals vorfindet,
Marco: weil eben die Einflussfaktoren da einfach nochmal eine große Rolle spielen.
Marco: Oder die Beziehungsebene, die Patiententherapeutinnenbeziehung zum Beispiel
Marco: und andere Einflussfaktoren.
Marco: Und da gute Studien zu finden oder Studiendesigns zu finden,
Marco: die wirklich starke Ergebnisse liefern mit hohen Patientenzahlen,
Marco: Das ist ganz kompliziert, aber wir haben jetzt inzwischen für,
Marco: also wenn ich jetzt für die Musiktherapie ganz allgemein spreche,
Marco: haben wir eine recht gute Studienlage, auch Cochrane-Studien,
Marco: die in verschiedenen Einsatzgebieten sehr gute Ergebnisse dokumentieren und
Marco: im Bereich Schmerz ist es eher auch andersrum, dass eher geguckt wird,
Marco: welches Wissen haben wir und wie können wir vielleicht auch Behandlungskonzepte
Marco: ganz gezielt entwickeln.
Marco: In der Musiktherapie oder für die Musiktherapie, die auf der Basis dieser Effekte,
Marco: die ich gerade schon genannt habe, aufbauen.
Marco: Grundsätzlich vielleicht auch da nochmal ein bisschen zur Abgrenzung.
Marco: Wir unterscheiden ein bisschen, das ist ein bisschen künstlich,
Marco: aber vielleicht auch für das Verständnis zwischen Musikmedizin und Musiktherapie.
Marco: Und Musikmedizin, wird auch manchmal medikofunktionale Musik genannt,
Marco: wird eben insbesondere auch zur Schmerzlinderung eingesetzt,
Marco: um also solche physiologischen und biochemischen Wirkungen zu erzielen,
Marco: also quasi non-pharmakologisch wirksam,
Marco: während in der Musiktherapie die therapeutische Beziehung eine ganz zentrale
Marco: Rolle spielt, wo es um psychotherapeutische Interventionen geht mit dem allgemeinen
Marco: Ziel von Aktivierung von psychischen und sozialen Ressourcen bei den Patienten.
Marco: Und das eine kann man natürlich nicht immer von dem anderen komplett abgrenzen,
Marco: sondern das spielt auch ineinander hinein.
Marco: Bloß wenn man eben anschaut, womit arbeiten wir genau, ist es manchmal für mich,
Marco: finde ich, leichter, dass man das so ein bisschen mal trennt,
Marco: was im Kopf trennt. Was wirkt denn da eigentlich?
Marco: Weil das sind eben viele Dinge, die da auch gemeinsam wirken in der Musiktherapie,
Marco: die wirksam sind, Wirkfaktoren sind.
Marco: Es ist eben nicht die Musik allein, die wirkt und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Jan-Peer: Christoph, darf ich das einmal ganz kurz zusammenfassen?
Marco: Gerne.
Jan-Peer: Bei der Musiktherapie von dem therapeutischen Ansatz her angehe,
Jan-Peer: habe ich die Möglichkeiten, musikmedizinisch und musiktherapeutisch die Musik
Jan-Peer: zu nutzen in der Medizin und auch in der Schmerztherapie.
Jan-Peer: Und in der Schmerztherapie wissen wir,
Jan-Peer: dass wir über die Musikmedizin zentrale Mechanismen die Aktivität nach oben
Jan-Peer: fahren und damit die Schmerzwahrnehmung und Schmerzbewältigung verbessern.
Jan-Peer: Um hiermit sowohl im akuten wie auch im chronischen Schmerzbereich einen akut
Jan-Peer: und einen zeitlich vielleicht versetzten Effekt zu erzielen,
Jan-Peer: um hier vielleicht auch emotional und psychologisch die Schmerzwahrnehmung zu verändern.
Marco: Das ist schon mal eine sehr, sehr tolle Zusammenfassung.
Marco: Aber ich kann es vielleicht auch für die Musikmedizin nochmal ein ganz gutes Beispiel bringen.
Marco: Es gab bereits Anfang der 90er Jahre in einem Sportkrankenhaus in Lüdenscheid
Marco: große Studien, da wurden nämlich Operationssäle mit Audioanlagen und Kopfhörern ausgestattet.
Marco: Und es wurde eine große Studie durchgeführt, wo Patienten sich vor einer Operation
Marco: für eine Musik entscheiden konnten, die sie während der Operation gehört haben.
Marco: Das ist ja heute in vielen Zahnarztpraxen gang und gäbe, völlig normal.
Marco: Aber damals war es eben Anfang der 90er Jahre, also vor 30 Jahren,
Marco: war das ein völlig neuer Ansatz. Und es gab eben auch natürlich eine Kontrollgruppe,
Marco: die eben keine Musik bekommen hat und nicht gehört hat.
Marco: Und wenn man diese beiden Gruppen verglichen hat, also die Gruppe,
Marco: die Musik gehört hat, mit denen, die keine Musik hat, dann hat die Musikgruppe
Marco: weniger Anästhetika gebraucht,
Marco: also direkt während der OP für die Narkose und weniger Analgetika auch nach der Operation.
Marco: Das Schmerzerleben war nach der Operation geringer und die Patienten konnten
Marco: auch in der Regel früher entlassen werden als die Patienten, die keine Musik gehabt
Jan-Peer: Haben während der Operation. Nur Interesse ist, haben die im Aufwachraum denn
Jan-Peer: noch die gleiche Musik weitergehört oder war das noch ein Folgeeffekt von der
Jan-Peer: Musik, die man intraoperativ gehört hat?
Marco: Das ist eine gute Frage. Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau.
Marco: Wie lange diese Musikimplikation war, das kann ich jetzt gar nicht so genau sagen.
Marco: Ich weiß nur, dass es direkt während der Operation war und ob es im Aufrachtraum,
Marco: weiß ich ehrlich gesagt. Ja gut, alles klar.
Jan-Peer: Das müssen wir wohl nochmal nachforschen.
Christoph: Das können wir ja in den Showloads dann nochmal die Studie verlegen.
Jan-Peer: Ich hatte Angst, dass du genau das sagst.
Christoph: Ich finde, ich bin dir aber sehr dankbar, dass du das ansprichst,
Christoph: weil ich finde in Vorbereitung auf diesen Podcast, ich habe auch nicht viel
Christoph: Berührungspunkte bisher mit der Musiktherapie und Schmerz gehabt.
Christoph: Finde es aber sehr faszinierend, dass so ein, das ist ja ein sehr direkt und
Christoph: sehr einfach zu messender Parameter, wie viel Opiat braucht denn ein Patient
Christoph: ein Kollektiv A versus B und dann männtet man die Störfaktoren da raus,
Christoph: dass das ja doch im Verhältnis dann ein klar zu messender Effekt dann auch in
Christoph: der Akutschmerzphase hat.
Christoph: Also ich bin da wirklich ganz dankbar, weil es dann doch so die Musiktherapie
Christoph: jetzt ein bisschen aus der Ecke der Räucherstäbchen und des Jasmin-Tees dann
Christoph: rausholt. Also ich finde das gut.
Marco: Absolut. Also ich meine, natürlich bin ich immer noch damit konfrontiert,
Marco: wenn ich in ein Patientenzimmer gehe, dass ich dann mich oute als Musiktherapeut,
Marco: dass ich dann angefuckt werde, als wäre ich ein Papagei.
Marco: Ich bin der Exot, das weiß ich, aber ich kann das eben auch sehr relativ schnell
Marco: ausräumen, also dass ich mich eben wirklich von solchen Dingen,
Marco: die du gerade ansprichst, wirklich auch gut abgrenzen kann. Das erste Schlüsselwort.
Jan-Peer: Musik.
Marco: Genau, also ich finde das auch super, dass es solche Studien gibt,
Marco: die man dann immer wieder auch aus dem Hut ziehen kann.
Marco: Zumal das ja, und das müssen wir uns ja auch mal immer klar machen,
Marco: auch monetäre Effekte hat.
Marco: Und gerade in der heutigen Zeit, wo wir über Kostenreduktionen im Gesundheitswesen
Marco: auch sprechen müssen und beachten müssen, ist es für mich fast eine Frage,
Marco: warum über diese Dinge nicht, oder warum das nicht noch mehr eingesetzt wird eigentlich.
Christoph: Ja, warum machen wir es nicht? Das ist ja eine berechtigte Frage.
Marco: Also aber ich meine eine Antwort auf diese Frage,
Marco: die ich vermute, ist, dass in dem Moment, wo wir einen Operationsraum oder mehrere
Marco: Operationsräume mit solchen Geräten ausstatten und dann aber ja auch die Patienten
Marco: beraten werden müssen und das Musikprogramm dann auch zusammengestellt werden muss,
Marco: das ist ja ein Aufwand, der betrieben werden muss und der auch nicht ehrlich
Marco: gesagt nicht von jedem betrieben werden kann, Sondern da brauchst du halt auch den Experten,
Marco: der das dann durchführen kann und auch ein bisschen differenzial diagnostisch
Marco: auf die psychischen Belange der PatientInnen guckt.
Marco: Und das sind zum Beispiel Musiktherapeuten.
Christoph: Gibt es denn, also man könnte es ja ein Tickchen vereinfachen,
Christoph: also gibt es denn Studien, wo der Patient sich eine Musik selber aussuchen könnte
Christoph: und hätte das schon einen Effekt?
Marco: Es gibt tatsächlich heutzutage schon Apps, die das bereitstellen.
Jan-Peer: Ja, wie kann ich denn mit der Musik solche negativen Emotionen verarbeiten?
Jan-Peer: Wie kann mir denn da die Musik helfen?
Marco: Beispielsweise, und du meinst sowas wie Angst und Anspannung,
Marco: ja genau. Also da brauchst du halt eine Musik, die entsprechend angstreduzierend
Marco: und insbesondere entspannend wirkt.
Marco: Wie eine solche Musik dann wiederum für dich klingt, das kann etwas anderes
Marco: sein als bei Jan Peer beispielsweise.
Marco: Weil das Musikerleben ist ganz individuell.
Jan-Peer: Wie kriege ich denn jetzt als jemanden, der einem Patienten was Gutes tun will,
Jan-Peer: ihm die Angst, die emotionale Angst reduzieren möchte?
Jan-Peer: Wie kriege ich denn jetzt als Nicht-Musiktherapeut jetzt im perioperativen Setting,
Jan-Peer: wie kriege ich denn da die richtige Musik heraus?
Jan-Peer: Was muss ich dem Patienten denn fragen oder was muss ich jetzt herausfinden,
Jan-Peer: damit ich die richtige Musik finde?
Marco: Da kannst du dem Patienten selber den Auftrag geben, dass er sich eine Musik
Marco: selber mitbringt, die er gerne hört.
Jan-Peer: Und das gerne hören macht schon eine Angstreduzierung, wenn es eine Musik ist, die ich gerne habe.
Marco: Das ist der eine Faktor. Der andere Faktor ist, dass es eben auch eine Musik sein sollte.
Marco: Also nur wenn du einen Patienten hast, der sagt, ich bin großer Rammstein-Fan.
Marco: Ja, das wollte ich gerade fragen. Dann sollte der trotzdem nicht unbedingt während
Marco: der Operation dann Rammstein hören,
Marco: weil der Effekt, der da eben mit diesen sehr rhythmischen, sehr dynamischen
Marco: Songs von Rammstein erzielt wird, wo man sich gar nicht von abgrenzen kann,
Marco: das ist eben einfach nicht das, was wir...
Marco: Auf der neurologischen Ebene, physiologischen Ebene eigentlich erreichen wollen,
Marco: sondern man sollte schon auch den Auftrag integrieren, eine ruhige Musik, die sie gerne hören.
Marco: Und was dann allerdings auch als ruhig und als unruhig oder laut oder leise
Marco: empfunden wird, ist schon wieder ganz individuell.
Marco: Wenn ich nach einem gestressten Arbeitstag nach Hause komme und Rammstein hören
Marco: will, dann ist das eine Form von Entspannung.
Marco: Aber ist es wirklich die Art von Entspannung, die wir medizinisch haben wollen,
Marco: auf dem OP-Tisch, das ist nochmal was anderes.
Marco: Das eine ist so dieses subjektive Erleben, bewusst, aber wir wollen ja auch
Marco: eine unbewusste Wirkung erzielen.
Marco: Und dann ist es eben auch die Frage des Genres.
Marco: Das ist auch genauso Geschmackssache. Es ist eben nicht immer nur die klassische
Marco: Musik, die aber gut wirkt.
Marco: Du kannst dem Rammstein-Fan dann Mozart einspielen, eine schöne Adagio,
Marco: sonst was und er wird sich nicht entspannen. Das ist einfach so.
Jan-Peer: Ich glaube, der wird Schmerzen empfinden.
Marco: Exakt, ganz genau.
Jan-Peer: Was gibt es denn für Indikationen und Kontraindikationen für eine Musiktherapie?
Jan-Peer: Gibt es da spezielle Schmerzen oder spezielle Patientengruppen,
Jan-Peer: wo du die bestimmten Therapien ansetzt? Oder wie kann ich mir das vorstellen?
Marco: Ja, bei was für Schmerzen denn erstmal? Jetzt muss man da ein bisschen konkreter werden.
Jan-Peer: Also sagen wir mal in Abhängigkeit der Schmerzen, jetzt sagen wir mal als einfaches
Jan-Peer: Beispiel, weil das ja was ist, wo wir häufig mit konfrontiert sind, Akutschmerz.
Jan-Peer: Kommt in die Notaufnahme, hat sich einen Arm gebrochen, gibt es da ein Konzept,
Jan-Peer: wo man ihm vielleicht was Gutes tun kann?
Marco: Es ist tatsächlich, was man erstmal auch braucht, ist eine gewisse Aufmerksamkeit
Marco: und eine gewisse Achtsamkeit für Musik und jemand, der mit dem Kopf und dem
Marco: Arm in die Notaufnahme kommt, der hat erstmal ganz andere Gedanken und der ist
Marco: so hochgefahren, der braucht erstmal...
Marco: Schmerzmedizinische Interventionen auf der medikamentösen Ebene.
Marco: So eine musiktherapeutische Indikation hast du in anderen Bereichen.
Marco: Ich arbeite viel mit Palliativpatienten beispielsweise. Da funktioniert die
Marco: Musiktherapie super gut. Und ich arbeite sehr viel mit Patienten mit chronischen Schmerzen.
Marco: Aber wir haben hier gerade bei Palliativpatienten natürlich auch immer diesen
Marco: Effekt des Total Pain, den wir auch mit betrachten müssen.
Marco: Das heißt auch da wieder diese Individualisierung, jeder Mensch ist anders und
Marco: das Schmerzerleben ist auch unterschiedlich.
Marco: Ihr habt das glaube ich ja auch schon hier mehrfach erwähnt,
Marco: dass das subjektive Schmerzerleben, wie stark ist ein Schmerz,
Marco: das ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich und die Schmerzschwelle ist unterschiedlich.
Marco: Und insofern ist die Arbeit mit Palliativpatienten eine sehr individuelle Arbeit,
Marco: nicht nur am Schmerz, sondern an der Gesamtsituation des Patienten,
Marco: die auch durch zum Beispiel eine Krebserkrankung beherrscht ist.
Marco: Durch Begleitprobleme wie offene Versorgungsfragen,
Marco: Hochbelastete Familiensysteme, teilweise wirtschaftliche Belastungsfaktoren,
Marco: wenn Hauptverdiener irgendwie ausfallen oder so.
Marco: Und wenn ich dann als Musiktherapeut ins Patientenzimmer beim Palliativpatienten
Marco: komme und sage, ich bin Musiktherapeut, dann...
Marco: Ja, ernte ich schon oftmals ein bisschen Stirnrunzeln bei einigen Patienten,
Marco: die eben wirklich die Befürchtung haben, dass ich jetzt gleich auch noch ein
Marco: Räucherstäbchen anzünde oder so.
Marco: Aber wenn ich mich ein bisschen erkläre und sage, was ich eigentlich in Wirklichkeit
Marco: mache, dann habe ich bei 90 Prozent aller Patienten eine sehr hohe Offenheit.
Marco: Und was ich dann mache ist als erstes, ich will nicht mit ihnen singen oder
Marco: tanzen oder trommeln, ich mache ihnen ein Entspannungsangebot.
Marco: Sie müssen bei mir gar nichts tun.
Christoph: Vielleicht kannst du uns einfach mal mitnehmen auf so eine klassische Schmerztherapie-Sitzung,
Christoph: Musiktherapie, Musikschmerztherapie-Sitzung.
Christoph: Wie machst du das denn?
Marco: Genau, es ist tatsächlich, es fängt genau so an, wie ich gerade gesagt habe, ich stelle mich vor,
Marco: ich lerne den Patienten kennen, ich sage, ich bin Musiktherapeut und ich mache
Marco: Entspannungsangebote, weil wir eben wissen, je entspannter ein Mensch ist,
Marco: desto weniger stark sind seine Schmerzen.
Marco: Im Übrigen auch solche Effekte gelten auch für Übelkeit oder Luftnot.
Marco: Auch das ist da sehr positiv beeinflussbar.
Marco: Und das andere, was ich dann auch immer sage, ist, dass die Patienten auch sehr davon profitieren,
Marco: dass sie einfach mal in so einer Entspannungsmusik den Kopf so ein bisschen
Marco: freikriegen und quasi einmal für ein paar Minuten die Pausentaste drücken können
Marco: und beispielsweise nicht dieses ständige Gedankenkreisen weiter fortschreitet.
Marco: Und wenn ich das so sage und insbesondere dieses Zauberwort,
Marco: sie müssen bei mir nichts tun,
Marco: das heißt es geht auch nicht darum, irgendwas zu lernen oder was richtig oder
Marco: falsch zu machen oder einen hohen künstlerischen Effekt zu erzielen oder so,
Marco: das spielt da in dem Moment keine Rolle und dann sind wirklich die allermeisten Patienten sehr offen.
Marco: Und dann habe ich tatsächlich verschiedene Musikinstrumente,
Marco: die ich dann vorstelle, die unterschiedliche Klangqualitäten haben,
Marco: die aber eben auch alle ganz ruhig und sanft klingen, wenn ich die spiele.
Marco: Und das ist dann zum Beispiel einfach so ein, das eine macht so ein Wellenrauschen,
Marco: da fühlen sich viele Patienten automatisch irgendwie an die Nordsee versetzt.
Christoph: Hast du tatsächlich so einen kleinen Wagen dann dabei, was du mitnimmst?
Marco: Tatsächlich, genau. Also ich, wenn ich im Krankenhaus bin, dann fahre ich über
Marco: den Flur mit einem Wagen voller Musikinstrumente.
Jan-Peer: Und du hast Holzklockschuhe an, wenn man dich schon vom Weiten hört.
Marco: Nein, der Wagen klappert leider selber schon so laut, dass ich dann… Er kommt,
Christoph: Er kommt, er kommt.
Marco: Es bildet sich eine Gasse vor mir.
Christoph: Und was hast du klassischerweise drauf?
Marco: Also diese, wie gesagt, was ich habe, ist dieses Meeresrauschen, das ist so eines.
Marco: Dann habe ich eine Klangschale tatsächlich dabei, die ich dann so rühre,
Marco: sodass so ein stehender Ton entsteht.
Marco: Und dazu improbiere ich mit der Stimme auch dann noch so Töne.
Marco: Und ich habe ein Seiteninstrument dabei, eine Leier oder eine Kantele,
Marco: das so ganz zarte Töne spielt.
Marco: Und je nachdem, wo ich gerade arbeite, habe ich auch ein Instrument dabei,
Marco: das so eine Art Monochord ist.
Marco: Das heißt, ein Instrument mit ganz vielen Seiten, die aber alle auf einem Ton
Marco: gestimmt sind, sodass da ein sehr voller, obertonreicher Klang entsteht.
Marco: Das heißt, ihr hört schon daraus, ich spiele keine Lieder.
Marco: Sondern es ist eher eine klangliche Atmosphäre, die ich dann herstelle,
Marco: die quasi den Patienten und den Raum dann umhüllt.
Marco: Und diese Musik, die ich dann gestalte, hat eben keinen Rhythmus beispielsweise.
Marco: Wir haben nicht einen Grundbeat, der auch irgendwie korrespondiert mit irgendwelchen
Marco: körpereigenen Rhythmen, die wir ja haben, sowas wie Herzschlag oder Atmung oder sowas.
Marco: Das kann man eben ja auch ganz bewusst einsetzen, wollen wir aber in dem Moment
Marco: eben genau nicht, sondern wir wollen, dass der Patient ganz runterfährt.
Marco: Das heißt, er lauscht in den Klang hinein und dieser Klang führt eigentlich quasi nirgendwo hin.
Marco: Er nimmt einfach nur mit auf eine Reise ohne ein ganz bestimmtes Ziel.
Marco: Und dieses Ziellose, das ist es, was quasi dieses Runterfahren dann auch bewirkt.
Marco: Beziehungsweise manchmal ist es auch so, dass Patienten sehr intensive innere
Marco: Bilder auch entwickeln, ohne dass ich ihnen sagen muss, was die sich vorstellen sollen.
Marco: Ich mache tatsächlich keine weiteren verbalen Instruktionen.
Marco: Ich halte es ganz, ganz simpel und einfach und die Patienten haben automatisch
Marco: ihre Gedanken und ihre Bilder oder einfach nur was ganz Diffuses.
Marco: Und wenn ich beispielsweise dieses Meeresrauschen mache, ganz viele sind dann
Marco: an irgendwelchen Lieblingsorten und sagen, ach guck mal hier,
Marco: ich bin jetzt gerade ganz woanders gewesen, da wollte ich schon immer wieder mal hin,
Marco: aber ich bin ja gerade so krank, dass es eigentlich unerreichbar ist,
Marco: dieser Ort, aber jetzt bin ich da gewesen.
Jan-Peer: Beweist das nicht auch wieder, dass so diese kleinen Effekte so viel bei unseren Patienten auslösen,
Jan-Peer: du musst da nicht immer von allen Seiten fünf verschiedene Ansätze haben,
Jan-Peer: sondern du gibst einen kleinen Impuls und zack, der Patient macht den Rest.
Marco: Diese Vereinfachung, glaube ich, ist auch wirklich ein ganz,
Marco: ganz wichtiger Schlüssel. Um das auch nochmal ganz deutlich zu sagen.
Marco: Viele Patienten sagen mir dann auch, naja, ich habe ja hier meine Musik auf
Marco: meinem Handy und ich höre das dann zur Entspannung.
Marco: Und dann sage ich, ist super, machen Sie das mal weiterhin.
Marco: Ist nur etwas ganz anderes als das, was ich hier mache.
Marco: Weil in dem Moment, wo ich einen Song höre auf dem Handy, wird diese Musik
Marco: Im Hörzentrum, im Gehirn, ganz anders verarbeitet, als eben diese,
Marco: ich sag jetzt nochmal ziellose Musik, die ich mit meinen Instrumenten mache.
Marco: Da die Verarbeitung von Liedern und gerade von bekannten, von vertrauten Liedern
Marco: schafft eben auch eine gewisse Aufmerksamkeit.
Marco: Es bindet eine Aufmerksamkeit. Man hat zwar auch dadurch einen Ablenkungseffekt,
Marco: aber dieser Ablenkungseffekt ist nicht so weit von der realen Welt entfernt,
Marco: die eben mit der Krankheit, mit der Krankheitssituation assoziiert ist, wie das, was ich mache.
Marco: Das ist so, so diffus, nee nicht diffus, aber so anders, so andersartig und
Marco: viele sagen auch, ich bin in einer völlig anderen Welt gewesen und dieser Effekt,
Marco: das machen wir uns ganz bewusst zunutze und die Patienten, die sich darauf einlassen,
Marco: die sagen, ich habe sowas noch nie vorher gesagt, sind in der Regel nachher
Marco: begeistert, wobei sie gar nicht zu Wort kommen erstmal.
Marco: Denn ich mache, also der Patient, um nochmal zur Durchführung zurückzukommen,
Marco: ich stelle meine Instrumente vor.
Marco: Dann sucht sich der Patient das aus, was er persönlich als angenehm empfindet.
Marco: Und das ist eben individuell ganz unterschiedlich. Das bedeutet,
Marco: ich brauche auch ein Einzelsetting, weil wenn zwei Patienten Doppelzimmer,
Marco: dann gut, die können sich dann meistens noch auf einen gemeinsamen Nenner einigen, so.
Marco: Aber am liebsten arbeite ich wirklich ganz individuell mit dem Patienten im Einzelsetting.
Marco: Der sucht sich dann das Instrument aus, das er gerne vom Klang hören möchte
Marco: und dann kann er sich das einfach gemütlich machen in seinem Bett und schließt die Augen,
Marco: wenn es für ihn angenehm ist und lauscht dann quasi nur dieser Musik.
Marco: Wenn ich diese Musik spiele, spiele ich auch nicht 0815, sondern ich habe den
Marco: Patienten dabei auch sehr bewusst im Blick, ich nehme kleinste Reize wahr von
Marco: Anspannung oder Veränderung der Atmung.
Marco: Teilweise kann ich den Herzschlag auch mit beachten und merke,
Marco: was ich tun muss, um die Musik wirklich gut anzupassen an dessen und individuelle Bedürfnisse.
Marco: Und wenn ich dann diese Musik für so sechs, sieben Minuten gespielt habe,
Marco: Verlasse ich das Zimmer, ohne ein weiteres Wort zu sagen, weil ich dann nämlich
Marco: möchte, dass dieser Effekt, der durch die Musik entstanden ist,
Marco: quasi noch nachwirkt bei dem Patienten.
Marco: Und das Patientenzimmer wird dann quasi auch hinterher gesperrt.
Marco: Also es kommt ein Schild an die Tür, dass dieser Patient dann die nächsten 15,
Marco: 20 Minuten in Ruhe gelassen werden soll, dass keine Ärzte, andere Therapeuten,
Marco: Pflegekräfte irgendwie reingehen,
Marco: sondern dass da wirklich diese Entspannungsmusik nachwirken kann.
Marco: Und dann, wenn ich dann das nächste Mal da bin, dann erzählen die Patienten.
Marco: Das zweite Schlüsselwort. Instrument.
Christoph: Wie lange ist so ein Setting so einer Therapiesitzung normalerweise?
Marco: Das erste Mal, der erste Kontakt dauert bei mir immer ein bisschen länger,
Marco: weil ich diese Instrumente natürlich vorstelle, aber wenn ich dann das nächste Mal da bin
Marco: Und die reine Behandlung mit der Musik geht halt so sechs, sieben Minuten,
Marco: wobei ich immer vorher auch das Gespräch brauche, um zu wissen,
Marco: wo steht der Patient tagtagsaktuell.
Marco: Weil es gibt dann immer auch aktuelle Belastungsfaktoren, da gab es nochmal
Marco: einen Eingriff oder neue Untersuchungsergebnisse, die vielleicht irgendwie sehr
Marco: positiv oder sehr negativ waren und das muss sich immer mit einfließen lassen.
Christoph: Gibt es auch andere Therapiemodalitäten, die du dann einsetzt?
Christoph: Also außerhalb der jetzt entspannenden Musik, die du am Anfang nutzt,
Christoph: gibt es auch andere Therapieformen, die du mal bei Patienten einsetzt?
Marco: Mit dem Palliativpatienten meinst du?
Christoph: Ja, also insgesamt jetzt in der Schmerz- oder Palliativmedizin.
Marco: Also in der Palliativmedizin ist das halt das, was mein Auftrag quasi ist als Musiktherapeut.
Marco: In der Palliativbehandlung arbeiten wir ja auch immer im multimodalen Team,
Marco: das heißt für die verschiedenen Aspekte der Krankheitsverarbeitung und Bearbeitung
Marco: gibt es eben die verschiedenen Fachtherapien, die mit hineinspielen und wir
Marco: arbeiten als Team in enger Abstimmung aufeinander.
Marco: Das heißt, da kann ich mich gut auf meine Therapie fokussieren.
Marco: Interessant ist tatsächlich, dass die Patienten auch immer selber sehr auswählen,
Marco: mit wem sie eigentlich hauptsächlich auch sprechen.
Marco: Das muss nicht unbedingt immer nur die Psychotherapeutin sein,
Marco: sondern manchmal ist es eben auch die Seelsorgerin oder eben der Musiktherapeut.
Jan-Peer: Hast du manchmal das, ich meine, du arbeitest mit Akustik, du arbeitest mit
Jan-Peer: Sound, du arbeitest mit Musik, das soll Emotionen auslösen, das soll die Leute
Jan-Peer: in eine andere Welt katapultieren.
Jan-Peer: Gibt es Situationen, dass du in einen Raum reinkommst und sagst.
Marco: Guten Tag, ich bin Herr Sajek, ich bin Musiktherapeut.
Jan-Peer: Wir müssten jetzt mal in einen anderen Raum gehen. Ich würde ganz gerne mit
Jan-Peer: Ihnen Therapie machen, aber ich kann das in diesem Raum hier nicht machen.
Jan-Peer: Gibt es solche Phänomene? Oder kannst du eigentlich in jedem Raum,
Jan-Peer: in jeder Situation deine Musiktherapie vollführen?
Marco: Also bei den Palliativpatienten ist es so, dass die oftmals oder in der Regel
Marco: nicht so einfach den Raum wechseln können.
Marco: Aber andersrum müssen wir den Raum oftmals anpassen.
Marco: Ah, okay.
Marco: Und manchmal ist es auch sinnvoll, während der Behandlung der Therapiemusik
Marco: auch das Fenster zu schließen.
Marco: Wenn draußen Rasen gemäht wird und ich dann mit der Klangschale leise Töne mache,
Marco: dann ist das eine ungleiche Konkurrenz.
Marco: Also den Raum anpassen, das ist auf jeden Fall sinnvoll.
Jan-Peer: Machst du Licht aus und Gardine zu, damit die Akustik da bleibt, wo sie ist oder gibt.
Marco: Es da noch? Das mache ich so, wie das die Patienten haben.
Marco: Also ich frage, was brauchen sie für eine Atmosphäre, sodass sie sich jetzt wohlfühlen können.
Marco: Es gibt ja auch einige Patienten, die zum Beispiel gar nicht die Augen schließen
Marco: möchten, denen das unangenehm ist.
Marco: Also mit geschlossenen Augen da vor einem zu liegen, ist ja auch ein großer Vertrauensbeweis.
Jan-Peer: Kannst du denn jetzt nochmal auf den Schmerz eingehen, auf den chronischen Schmerzpatienten,
Jan-Peer: was sich da für dich ändert im Zuge deiner Therapieangehensweise?
Marco: Also bei den chronischen Schmerzen haben wir ja ganz andere Patienten,
Marco: die in der Regel nicht eine in Fauste Diagnose haben im Sinne von einer lebensverkürzenden Situation.
Marco: Das ist schon mal eine völlig andere Ausgangssituation. Und gleichwohl sind
Marco: die Menschen mit chronischen Schmerzen in ihrer Lebensqualität und in ihrer
Marco: Lebensführung ja häufig sehr, sehr stark eingeschränkt.
Marco: Da gibt es natürlich wirklich von bis, da gibt es die Menschen,
Marco: die arbeiten mit ihren chronischen, also trotz ihrer chronischen Schmerzen können
Marco: sie noch arbeiten mit großen Belastungen.
Marco: Andere, die eben, was weiß ich auch, Knochenerkrankungen haben,
Marco: die dann Schmerzen entwickeln, chronische Schmerzen haben über Jahre.
Marco: Die sind ja auch in ihrer Motorik, in ihrer Mobilität und in ihrer Autonomie
Marco: dann dadurch ja sehr stark eingeschränkt.
Marco: Das heißt, wir haben ein ganz anderes Patientenbild und da kann es nicht darum
Marco: gehen, die Schmerzen wegzubekommen. Das wisst ihr als Schmerzmediziner auch.
Marco: Es geht eigentlich um die Schmerzreduktion bis auf ein größtmögliches Minimum.
Marco: Und das gilt dann in der Musiktherapie natürlich genauso. Also die Musiktherapie
Marco: ist kein Zaubermittel, das dann plötzlich etwas kann, was sonst niemand kann.
Marco: Also das wäre eine völlige Hybris, sowas zu behaupten.
Marco: Und jemand, der das seinen Patienten sagen würde, ist ein Scharlatan.
Marco: Die Patienten mit chronischen Schmerzen kommen dann in eine Behandlung,
Marco: die eben zum Beispiel in einem ambulanten Setting über einen längeren Zeitraum verläuft und
Marco: In der Musiktherapie gibt es verschiedene Ansätze, wie man da vorgehen kann.
Marco: Diese Ansätze ähneln sich sehr stark.
Marco: Zwei Ansätze gibt es in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum,
Marco: die aus Forschungsprojekten entstanden sind.
Marco: Das eine ist die musikimagineaktive Schmerzbehandlung,
Marco: die in der Uni Augsburg entwickelt wurde aus einem Modell, das aus dem amerikanischen
Marco: Dammt und dann nochmal verfeinert wurde, präzisiert wurde und auch sehr gut evaluiert ist.
Marco: Und da geht es eben vor allem um Menschen mit chronischen Schmerzen,
Marco: nicht akuten Schmerzen.
Marco: Das, was ich bevorzuge, ich persönlich bevorzuge und wo ich auch meine schmerztherapeutische
Marco: Zusatzausbildung gemacht habe, ist das sogenannte Heidelberger Modell,
Marco: das eben an der Hochschule in Heidelberg entwickelt wurde.
Marco: Das ist ein manualisiertes Therapiekonzept, das aber individuell auf die jeweiligen
Marco: Patienten angepasst wird.
Marco: Das heißt, da weiß man, das ist eben so aufgebaut, dass es 20 Therapiesitzungen
Marco: sind, die sich in drei Phasen dann unterteilen und dann an den individuellen
Marco: Bedarf des Patienten angepasst wird.
Marco: Das heißt, in der ersten Phase, da geht es darum, eine therapeutische Beziehung
Marco: aufzubauen und auch Ressourcen zu aktivieren und zwar vor allem auch eine Erinnerung an ein Wohlfühlen,
Marco: weil viele chronische Patienten, die zu uns kommen,
Marco: So von ihrem Schmerzerleben auch eingenommen sind, dass sie sich komplett diesem
Marco: Schmerz auch ausgeliefert fühlen.
Marco: Und das ganze Leben ist durch den Schmerz beeinträchtigt und eigentlich auch
Marco: durch den Schmerz bestimmt.
Jan-Peer: Du willst ja so eine Sicherheitsinsel schaffen. Ganz genau.
Marco: Und auch eine, das ist eben auch eine Erinnerung, weil viele Patienten,
Marco: die haben ja irgendein Erlebnis gehabt oder eine Erkrankungsstörung,
Marco: die sich über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat.
Marco: Aber die erinnern, dass es mal eine Phase gab, wo es anders war.
Jan-Peer: Dann machst du aber auch so ein neuronales Reprocessing, das was wir in der
Jan-Peer: Schmerztherapie ja auch gerne wollen, um, wie hieß es so schön,
Jan-Peer: Schmerzen zu verlernen.
Marco: Exakt, genau. Das ist genau das, worauf man da auch wieder zugreift.
Marco: Also insofern ist da das überhaupt nichts Neues, sondern das ist eben etwas,
Marco: was wir in verschiedenen therapeutischen Ansätzen immer wieder entdecken und
Marco: in verschiedenen Formen auftaucht.
Marco: Und interessanterweise geht man da so ähnlich vor wie bei dem,
Marco: was ich gerade bei den Palliativpatienten erzählt habe, nämlich dass man versucht
Marco: einen Klang zu finden oder eine klangliche Atmosphäre zu finden,
Marco: wo die Patienten eine Entspannung finden und vielleicht auch eine Traumreise für sich machen können.
Marco: Einen Ort auch visualisieren, auch ausschmücken, auch optisch,
Marco: wie gesagt, ausschmücken, an dem sie sich wohlfühlen.
Marco: Es geht also nicht darum, in der Musiktherapie irgendetwas Pädagogisches umzusetzen.
Marco: Es geht nicht darum, Musik zu lernen oder ein Instrument spielen zu lernen,
Marco: überhaupt nicht, sondern es geht darum, eher einen Ausdruck zu finden.
Marco: Einen Ausdruck entweder für emotionale Inhalte, im psychotherapeutischen Setting.
Marco: Das gibt Dinge, die ungesagt sind oder die einen sprachlos machen,
Marco: für die die Worte fehlen, aber dafür gibt es vielleicht eine Art von musikalischen
Marco: Ausdruck und ein Patient kann das intuitiv mit solchen Instrumenten zum Klingen bringen,
Marco: das was er nicht aussprechen kann
Marco: und im gemeinsamen Miteinander mit dem Therapeuten, mit der Therapeutin.
Christoph: Kannst du das erspüren so? Hast du so ein Gefühl dafür, über die Jahre entwickelt?
Marco: Ja, das sind Gegenübertragungsphänomene, die da auch oft eine Rolle spielen
Marco: und so Anmutungen, das hat viel mit Empathie zu tun.
Marco: Spannend finde ich einfach immer wieder so diese Intuition, mit der eben die
Marco: Patienten das machen, was in dem Moment richtig ist.
Marco: Ob es dann quasi immer klassisch passend ist, ist dann der andere Frage.
Marco: Also ob jetzt eine Wut wirklich die große Trommel ist, die Pauke oder der Gong
Marco: oder das Schlagzeug oder ob das vielleicht auch mal ein kleines Kling-Klang-Pling ist,
Marco: das kann ganz interessant sein, aber das spielt dann in einem Prozess der Psychodynamik,
Marco: muss das bearbeitet werden, warum es jetzt eigentlich dieses Instrument ist und nicht ein anderes.
Marco: Und manchmal ist das ja ein überraschender Effekt. Ich habe es ja auch nicht zu beurteilen.
Marco: Ich habe es nur zu betrachten. Ich weiß es nicht besser als der Patient.
Marco: Wir gehen quasi bildlich gesprochen durch eine große dunkle Höhle, Schulter an Schulter.
Marco: Ich kenne keinen Weg, Patient kennt keinen Weg. Der Unterschied ist,
Marco: ich habe eine Taschenlampe, ich kann mal hier hin leuchten, mal da hin leuchten.
Marco: Und der Patient sagt dann, okay, da gucken wir mal hin, da gehen wir mal in
Marco: diese Richtung, aber in die Richtung gehen wir nicht und dann finden wir irgendeinen
Marco: Weg und dann finden wir dunkle Ecken, die dann heller werden und so.
Marco: Ich bin nur der Taschenlampen.
Marco: Also das ist so dieses in diesem psychotherapeutischen Setting und wenn man
Marco: jetzt das überträgt wiederum auf die Schmerztherapie, gerade bei chronischem
Marco: Schmerz, da kann man sich eben diese Frage stellen,
Marco: wenn man sie beschreiben, die Patienten beschreiben uns ja oft ihren Schmerz.
Marco: Ihr Mediziner fragt, ist der Schmerz stechend, ist der drückend,
Marco: ist der pulsierend und so weiter, diese ganzen klassischen Fragen und ich frage dann die Frage,
Marco: wenn man Ihren Schmerz hören könnte, wie würde der klingen?
Marco: Und dann sucht der Patient für seinen ganz persönlichen Schmerz und sein persönliches
Marco: Schmerzerlebnis dann quasi das, was er dann für stimmig und für richtig empfindet.
Marco: Und das kann dann, ja, das ist dann sehr ausdrucksstark unter Umständen.
Marco: Und hier habe ich auch tatsächlich Klangbeispiele mitgebracht.
Marco: Ich habe zwei Mitschnitte aus therapeutischen Settings und ich spiele mal ohne
Marco: irgendwelche Angaben zu den Fällen oder zu den Diagnosen, würde ich einfach
Marco: mal, dass wir mal reinhören, wie das klingt.
Marco: Auch ganz vorsichtig für die Leute, die jetzt hören, nicht zu laut jetzt die Kopfhörer machen.
Marco: Das könnte man jetzt noch ganz lange spielen lassen. Und das ist eben,
Marco: ich glaube, das ist ein ganz guter, man bekommt wirklich einen ganz guten Eindruck
Marco: davon, das tut schon beim Hören weh.
Jan-Peer: Das hat der Patient selber generiert, die Geräuschkulisse?
Marco: Das ist ein Instrument, ein kleines Instrument, so ein Klangstab,
Marco: das nennt sich Powerchimes und da hat er eben die Person drauf rumgeklöppelt.
Marco: Und er hat verschiedene Sachen ausprobiert und da sagt er, so würde der klingen.
Marco: Wenn man den Klang, wenn man den Schmerz hören könnte, das wäre der Klang.
Marco: Eine andere Person hat einen völlig anderen Klang, das spiele ich jetzt auch mal.
Jan-Peer: Das kann man sich gut vorstellen, den Unterschied. Das ist eher dieser stechend
Jan-Peer: elektrisierende, immer wiederkehrend und jetzt hier so ein dumpf pochender.
Jan-Peer: Gar nicht lokalisierbar. Ja, genau. Schon beeindruckend, ja.
Marco: Genau. Und das ist wichtig, wenn der Patient so ein Instrument gefunden hat,
Marco: diesen Schmerz plötzlich hörbar machen zu können, bedeutet ja auch,
Marco: ihn quasi zu externalisieren.
Marco: In dem Moment, wo der Patient dann anfängt, seinen eigenen Schmerz zu spielen,
Marco: Passiert schon der erste therapeutische Effekt, nämlich der Schmerz wird plötzlich beherrschbar.
Marco: Spielen Sie mal Ihren Schmerz, seien Sie mal Ihr Schmerz und spielen Sie den
Marco: mal so krass, wie Sie es aushalten können und irgendwann, wenn Sie bestimmen,
Marco: jetzt hören Sie mal auf damit, dann hören Sie mal auf.
Marco: Das heißt, der Patient identifiziert sich quasi mit seinem Schmerz und dieses
Marco: Ohnmachtsgefühl wird plötzlich zu einem Machtgefühl.
Marco: Der Therapeut sitzt dann auch noch daneben und hört sich das an,
Marco: dass dieses Machtgefühl des Patienten vielleicht auch nochmal ein kleines bisschen verstärkt.
Marco: Und der Patient kann dann aber auch bestimmen, wann es denn vorbei ist mit dem Schmerz.
Marco: Und dieser Moment der Stille hinterher ist auch dann eine wahnsinnig intensive
Marco: Erfahrung für die Patienten. Also da entsteht dann wirklich in der Regel eine richtig lange Pause.
Marco: Eine Pause, die die Patienten richtig genießen, weil das eine hörbare,
Marco: klangliche Schmerzfreiheit plötzlich ist. Das dritte Schlüsselwort.
Christoph: Variabilität.
Marco: So, das ist ein Teil der Therapie. Das andere ist, dass wir dann hingehen und
Marco: uns überlegen, wenn der Schmerz einen Klang hat,
Marco: wie würde dann ein Gegenmittel gegen
Marco: tatsächlich. Was ist es, was mich denn positiv ansprechen würde?
Marco: Hier habe ich auch ein Klangbeispiel für dieses Gegenmittel.
Marco: Das könnte zum Beispiel bei einem Patienten so klingen.
Music:
Marco: Habe. Und das war für diesen Patienten eben das geeignete klangliche Gegenmittel.
Marco: Das kann für andere Patienten das ganz anderes sein.
Marco: Es kann auch jetzt zum Beispiel auch Hörer geben, die sagen,
Marco: oh, das klang furchtbar.
Marco: Das kann total, es ist jetzt ein Hörer, der hört diesen Podcast,
Marco: aber das soll jetzt schön gewesen sein.
Marco: Ja, für den einen ist das schön, für den anderen vielleicht nicht.
Marco: Diese Individualität, die wird eben dabei berücksichtigt. Wir sind eben alle
Marco: verschieden, wir sind keine Maschinen und wir haben unterschiedliche Dinge, die wir genießen.
Jan-Peer: Ja, und Peer, was war denn das für dich?
Christoph: Also ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass der Patient das als sein persönliches
Christoph: Gegenmittel ausgewählt hat.
Christoph: Also ich habe da ja gleich Assoziationen gehabt, wie mit Entspannung und Ruhigung. Aber es ist
Marco: Eben auch wiederum eine andere Sinneserfahrung, die du sofort assoziiert hast.
Marco: Das ist ja auch total schön, kinästhetisch irgendwie.
Marco: Wenn die Patienten dann so ein Gegenmittel gefunden hat, dann kann man eben
Marco: auch die beiden mal gegeneinander anspielen lassen.
Marco: Das heißt, dann kann ich zum Beispiel auch mal in einer späteren Therapiephase,
Marco: spiele ich zum Beispiel den Schmerz und der Patient spielt dann das Gegenmittel.
Jan-Peer: Warum hast du dich für diese Reihenfolge entschieden? Warum spielt der Patient
Jan-Peer: das Gegenmittel? Warum spielt er nicht den Schmerz?
Marco: Ja, aber der Patient soll die Macht empfinden, den Schmerz zu besiegen quasi.
Marco: Das ist ein ganz wichtiger Faktor.
Marco: Und der Patient soll sich in dem Moment auch wirklich mit dem auf das Gegenmittel
Marco: quasi fokussieren, auf dieses Positive.
Marco: Er ist ja im Alltag sowieso schon so eingenommen von diesem negativen Schmerzempfinden
Marco: und deshalb fokussieren wir uns eben oder möchte ich das als Therapeut,
Marco: dass sich die Patientin, der Patient ganz bewusst eben auf dieses Positive mal fokussiert.
Marco: Ich habe da auch ein Klangbeispiel, wenn ihr mögt. Ich lasse es einfach mal laufen.
Marco: Der Schmerz kommt zuerst logischerweise und das Gegenmittel kommt dann irgendwann dazu.
Music:
Jan-Peer: Das ist schon eine auditive Herausforderung, echt besonders.
Marco: Genau, und ihr hört es jetzt nur und in dem Moment, wo man es aber selber macht
Marco: und produziert und in der Hand hat, im wahrsten Wurzeln,
Marco: ist diese Wirkung dessen, was da quasi klingt, natürlich noch viel,
Marco: viel, viel, viel intensiver.
Marco: Das heißt, die Patienten sind komplett in ihrem Erleben drin und das macht eben
Marco: diese hohe Intensität dieser Therapie.
Marco: Das heißt, wir sind quasi auf so einer Symbolebene, auf der wir da arbeiten,
Marco: arbeiten einen Therapiefortschritt auf der Symbolebene quasi durch.
Marco: Wir müssen dabei aber auch noch etwas anderes machen. Wir arbeiten auch an der
Marco: musikalischen Improvisation bei den Patienten.
Marco: Und zwar aus folgendem Grund, wenn wir den musikalischen Ausdruck von Schmerzpatienten
Marco: oder Patienten mit chronischem Schmerz betrachten,
Marco: das heißt wir fangen an einfach mit denen mal im Raum so einfach nur mal aus Spaß zu improvisieren.
Marco: Dann merkt man, dass diese Eingeschränktheit, die die Patienten im Alltag haben,
Marco: die empfinden sich ja eingeschränkt durch den Schmerz, motorisch,
Marco: in ihrer Agilität und so weiter, das bildet sich musikalisch total ab.
Marco: Also auch der musikalische Ausdruck ist quasi relativ reduziert und daher arbeiten
Marco: wir auch auf dieser musikalischen Ebene daran,
Marco: dass die Patienten variabler werden,
Marco: eine höhere Variabilität in ihrer emotionalen Expression quasi. Das heißt
Marco: Die Patienten werden quasi wieder weicher, beweglicher in ihrem musikalischen Spiel,
Marco: aber tatsächlich dann in dem Alltagstransfer genauso in ihrem Denken und Handeln.
Marco: Also dieses sehr fokussiert sein auf den Schmerz,
Marco: nichts Neues auszuprobieren, sich nicht so viel zuzutrauen, alles verständliche
Marco: Folgen eines starken Schmerzerlebens verändert sich plötzlich.
Marco: Also nicht plötzlich, sondern allmählich tatsächlich.
Marco: Veränderungsprozess, der auch dann über mehrere Wochen verläuft und diese Variabilität,
Marco: die wir dadurch steigern können,
Marco: führt dann auch zu einer Variabilität im
Marco: Patient es aber ja auch selber tut, also er merkt ja auch, dass er plötzlich
Marco: beweglicher wird, dass es vielleicht auch fröhlicher wird und dass nochmal ein
Marco: ganz anderes inneres emotionales Erleben plötzlich Raum findet,
Marco: das er vielleicht in seinem Leben schon länger nicht mehr so empfunden hat.
Marco: Und wir machen so ein Haus, das lange leer stand,
Marco: Zusätzliche Ebene, die wir mit bearbeiten in dieser Therapiephase von diesem Manual.
Marco: Und dann geht es dann in der dritten Phase, in der Rehabilitationsphase zu der Generalisation,
Marco: das heißt wir schauen wie eben dieses Ohnmachtsgefühl, das vorher bestimmend war,
Marco: wie sich das vielleicht oder hoffentlich oder in der Regel tatsächlich bei den
Marco: Therapien, die ich da mache,
Marco: eigentlich in unterschiedlicher Stärke, Aber in der Regel wird dieses Ohnmachtsgefühl
Marco: wirklich deutlich reduziert und mit dem Schmerz wird viel aktiver auch umgegangen.
Marco: Das heißt, das Leben mit dem Schmerz.
Marco: Das wird viel aktiver gestaltet, nicht leben trotz Schmerz, nicht gegen den
Marco: Schmerz anzuleben versuchen oder in die Erstarrung gehen,
Marco: sondern eben zu gucken, was tut mir eigentlich gut, wie kann ich meinen Alltag
Marco: nochmal anders verändern, was wir ja auch unter der Psycho-Edukation ja sowieso
Marco: auch kennen, aber was nochmal auf einen ganz anderen fruchtbaren Boden dann fällt.
Jan-Peer: In der Medizin arbeiten wir ganz häufig mit Placebo und haben jetzt auch die
Jan-Peer: Jahre über gelernt, dass Nocebo, der Nocebo-Effekt wirklich aktiv zu vermeiden gibt.
Jan-Peer: Gibt es solche Phänomene in der musikmedizinischen Therapie?
Marco: Ja, das ist tatsächlich schwierig, das in kurzen Worten zusammenzufassen,
Marco: aber man kann schon sagen, es gibt so gewisse Do's and Don'ts,
Marco: die wir beachten sollten,
Marco: also auch was höher Gesundheit auch angeht.
Marco: Wir müssen immer wieder das Thema der Kontraindikation im Blick behalten.
Marco: Die Patienten dürfen sich nicht zu sehr verausgaben beispielsweise.
Marco: Manchmal muss man die Patienten tatsächlich auch ein bisschen vor sich selbst schützen.
Marco: Wenn Patienten plötzlich wieder Spaß empfinden bei etwas, was sie tun und hinterher sagen,
Marco: das ist ja völlig verrückt, sowas habe ich noch nie in meinem Leben gemacht
Marco: und das ist ja total super, aber es birgt eben auch durchaus Gefahren und auch sowas wie Lautstärke,
Marco: also eine Hörgesundheit auch mit zu beachten.
Marco: Oder wenn wir auf der Suche sind nach diesen hörbaren Gegenmitteln,
Marco: worüber ich vorhin sprach,
Marco: dann ist es schon auch gut, dass wir da bestimmte Klangqualitäten wirklich auch beachten,
Marco: um da eine gute akustische Wahrnehmung hinzukriegen, sodass da auch die Neuroplastizität
Marco: gut angefüttert wird. Und jetzt hast
Jan-Peer: Du mich fast sprachlos gemacht, weil das Thema ist ja echt allumfassend. Wie fühlt sich das an.
Marco: Wenn man das jetzt hören würde, das, was da in der India so?
Jan-Peer: Wir haben keine Instrumente hier. Wir haben keine Instrumente.
Jan-Peer: Schade, dass du mit dem Wagen auch nicht hergekommen bist.
Jan-Peer: Hätte ich mal machen wollen. Ich glaube, ich würde jetzt, würde ich freudige,
Jan-Peer: rhythmische Klänge, würde ich mir vorstellen.
Jan-Peer: Das ist so eine Mischung aus plätschendem Wasser,
Jan-Peer: was so ein bisschen die Weite und die Entspannung mit sich bringt,
Jan-Peer: aber noch so ein paar laute Töne, so als froh jauchten über den Rasen springend.
Jan-Peer: So würde ich es glaube ich zusammenfassen.
Marco: Oh, jetzt habe ich gerade Bilder von dir über den Rasen springend.
Jan-Peer: Ich habe dir aber nicht erzählt, was ich anhabe.
Christoph: Genau das wollte ich vermeiden.
Marco: Das wollen wir nicht.
Marco: Also will ich sagen,
Jan-Peer: Es hat mir sehr viel Freude gemacht.
Christoph: Ja, wirklich. Also eine ganz, ganz tolle Reise. Vielen Dank,
Christoph: dass du uns da mitgenommen hast.
Christoph: Für mich war es ein ganz neues Feld und ich bin wirklich sehr begeistert,
Christoph: was auch immer wieder für neue Möglichkeiten in der Schmerztherapie sich auch
Christoph: offenbaren und demaskieren.
Christoph: Ich bin ganz begeistert und ich kann mir auch wirklich sehr,
Christoph: sehr gut vorstellen, auch in der Art und Weise, wie du es präsentiert hast,
Christoph: dass du da unheimlich viele Patienten gut mitnehmen kannst und dass die auch
Christoph: wirklich eine Menge davon profitieren, sei es in der Schmerzmedizin,
Christoph: sei es auch im palliativen Setting.
Christoph: Also hat mich schon innerlich sehr berührt. Vielen, vielen Dank, dass du da warst.
Marco: Ganz, ganz toll.
Jan-Peer: Christoph, von meiner Seite auch nochmal ganz, ganz vielen Dank.
Jan-Peer: Nochmal die persönliche Frage, wenn jemand von unseren Hörern und Hörern dich
Jan-Peer: kontaktieren will, kann ich deine E-Mail-Adresse, darf ich die angeben in den
Jan-Peer: Shownotes, wäre das für dich okay?
Marco: Ja, sehr gerne. In der musiktherapeutischen Ambulanz also UKE sind wir auf jeden
Marco: Fall die nächsten Jahre noch gut erreichbar und
Jan-Peer: Danach kann man super. Vielen, vielen, vielen Dank für diese wirklich ausführlich
Jan-Peer: und leidenschaftliche Darstellung dieses besonderen, aber doch,
Jan-Peer: wie wir gelernt haben, sehr, sehr wichtigen Fach.
Jan-Peer: Ich freue mich auf die nächste Folge mit dir, Jan-Pierre. Das wird mindestens
Jan-Peer: genauso musikalisch, aber vielleicht mit einem anderen Thema.
Jan-Peer: Und ja, ich wünsche allen...
Marco: Und ihr werdet jetzt ja vor allem gleich wahrscheinlich eine große Flasche Sektköpfen.
Marco: Es war eure zehnte Folge heute,
Jan-Peer: Ne? Also Jubiläum. Ich habe es schon wieder vergessen. Es ist eine Jubiläumsfolge.
Marco: Ich fühle mich total geehrt, dass ich zu dieser Jubiläumsfolge eingeladen worden bin.
Jan-Peer: Ja, und verdient hast du es. Zu hundertsten laden wir alle wieder ein.
Marco: Ja, genau. Bei der hundertsten Folge komme ich wieder. Zu hundertsten bringe ich auch den
Christoph: Instrument in den Bett. Ja, bitte.
Jan-Peer: Also, wir haben jetzt hier noch eine Menge Spaß, da freue ich mich drauf.
Jan-Peer: Darum bleibt es mir, allen noch einen schönen Abend zu wünschen.
Jan-Peer: Wir freuen uns auf die nächste Folge. Bleibt gesund.
Christoph: Bleibt neugierig.
Marco: Wir bedanken uns und freuen uns wieder auf Dich, wenn das heißt, der Schmerzcode.
Music:
Marco: Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information
Marco: und allgemeinen Weiterbildung.
Marco: Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten
Marco: diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar.
Marco: Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit,
Marco: noch kann die Aktualität, Richtigkeit
Marco: und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.
Marco: Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder
Marco: Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
Marco: Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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