Verlernen, was weh tut – Mit der help-App gegen chronische Schmerzen
Shownotes
Gastgeber*innen & Gäste
Dr. med. Marco Wintruff
Dr. med. Jan-Peer Rogmann
Gast:
Dr. med. Antje Kallweit
Email: dr.antje.kallweit@help-app.de
Feedback
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Homepage
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Fortbildungspunkte
Die Ärztekammer Hamburg hat die Veranstaltung (Podcast) mit 1 Punkt anerkannt. Der/Die CME-Punkt/e können unter der Angabe der notwendigen Schlüsselwörter bis zu 14 Tage nach der Veröffentlichung, unter folgendem Link, beantrag werden: https://forms.gle/7k95zeiEu6KScJLw5
Literatur und kurze Zusammenfassungen
Die Zusammenfassungen wurden mit der Unterstützung von ChatGPT erstellt.
Hardware
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Musik und Gestaltung
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Audioüberarbeitung
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Disclaimer
Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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Music:
Marco: Moin Moin zu der Schmerzcode, der Podcast, in dem Jan-Pier und Marco wichtige
Marco: Themen zum Mysterium Schmerz einfach und praktisch aufschlüsseln wollen.
Music:
Jan-Peer: Herzlich willkommen zum mittlerweile zwölften Podcast, der Schmerzcode.
Jan-Peer: Heute sogar mit Gast, Jan-Pier. Da freue ich mich besonders drüber.
Jan-Peer: Das wird spannend, weil es auch richtig up-to-date ist und ich glaube,
Jan-Peer: die Medizin auch, zumindest im Bereich der Schmerztherapie, in Zukunft etwas
Jan-Peer: revolutionieren wird, zumindest im deutschen Sprachraum.
Jan-Peer: Aber vielleicht kannst du ja so ein paar einleitende Worte sagen.
Antje: Where the future is being made today.
Jan-Peer: That's right, Sir.
Antje: Also wir wenden uns heute dem Thema der digitalen Gesundheitsanwendung zu.
Antje: Das ist ja ein typisch sperriger deutscher Begriff.
Jan-Peer: Ja.
Antje: Aber das Thema ist ja hochaktuell.
Jan-Peer: Gibt es da auch eine DIN-Nummer? War ein Scherz. Musst du nicht darauf antworten. Mach.
Antje: Nee, aber es gibt diverse Gesetzestexte, wo ich nochmal drauf zukomme.
Antje: Also da kann ich noch was beitragen hier. Okay.
Antje: Ja, ein typisch sperriger deutscher Name für eine brandaktuelle Sache.
Antje: Nämlich wie kriegen wir denn neue Medien und KI und Digitales denn in die Welt der analogen Medizin?
Antje: Also außer jetzt E-Rezept und digitale Krankmeldung.
Jan-Peer: Patientenakte und so weiter.
Antje: Ja genau und ja da gibt es eben diese digitalen Gesundheitsanwendungen,
Antje: also App auf Rezept ist ja hier das Stichwort. Und weißt du vielleicht wann es das gibt?
Jan-Peer: Hm, tschau.
Antje: Ich helfe dir jetzt. Seit 2019, und zwar Dezember 2019.
Jan-Peer: Das ist ja wirklich aktuell.
Antje: Naja, da wurde es in Deutschland quasi in eine formale Form gekossen.
Antje: Da wurde nämlich das digitale Versorgungsgesetz beschlossen.
Antje: Wo dann geregelt wurde, also wie kann jemand, der eine solche App,
Antje: die dann medizinische Inhalte und Hilfestellung transportiert,
Antje: wie kann denn sowas, wie kann ein gesetzlich Versicherter darauf Zugriff dann haben.
Antje: Ja, genau. Das gibt es jetzt seit 2019.
Antje: Jetzt gibt es natürlich auch diverse Anwendungen, die jetzt auch schon entwickelt
Antje: worden sind im deutschen Gesundheitswesen für ganz, ganz verschiedene Themenfelder
Antje: und Krankheitsbilder vor allen Dingen.
Antje: Wenn man sich da ein bisschen einen Überblick verschaffen möchte,
Antje: da gibt es auf der Seite des Bundes,
Antje: auf der BAFAM, also Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte,
Antje: gibt es ein Verzeichnis, das ist das www.diga.bfam.de, da kann man das nachgucken.
Antje: Da gibt es aktuell 69 Anwendungs-Apps für verschiedene Felder.
Jan-Peer: 69?
Antje: 69 Stück, genau.
Jan-Peer: Wir sind ja in einem schmerztherapeutischen Podcast. Sind die alle für Schmerztherapie?
Antje: Nicht alle. Also der Spitzenreiter ist tatsächlich aus dem Bereich der psychischen
Antje: Hilfestellung, psychische Erkrankung.
Antje: Also da ist dann Depressionen als sozusagen Unterstützung bei Depressionen als
Antje: App bei Verhaltensstörungen, Anorexie, Eating Disorders, Angststörungen,
Antje: Rauchen, Alkohol, Abusus und auch Schmerzen sind da vertreten.
Antje: Und das ist auch die Kategorie, man kann auch nach Kategorien das filtern,
Antje: mit den meisten Apps, die es im Augenblick gibt, nämlich 28 von 69 bis in diesem
Antje: psychologischen, psychiatrischen Formkreis, also 40 Prozent.
Antje: Gibt aber viele andere, also Diabetes, Adipositas, Migräne, MS,
Antje: Schlafstörungen, also es gibt da, muss man mal gucken, also für Tinnitus gibt
Antje: da große Anwendungsbereiche und Anwendungsmöglichkeiten, die die Apps dann so abdecken.
Antje: Ja, für Schmerzen gibt es auch welche. Also im Augenblick gibt es da drei im
Antje: engeren Sinne, die sich dann mit Schmerzen,
Antje: sei es Rückenschmerzen, da gibt es eine eigene App für, oder auch sozusagen
Antje: Schmerzen im Allgemeineren dann beschäftigen und dort Hilfestellungen anbieten.
Antje: Aber ich könnte mir vorstellen, dass da vielleicht nochmal neuer Wind in den Laden kommt.
Antje: Und da bin ich ganz happy, dass wir unsere heutige Gast da haben, nämlich Frau Dr.
Antje: Anche Kallweit. Herzlich willkommen.
Marco: Vielen Dank.
Jan-Peer: Ja, super, Anche. Schön, dass du da bist und Zeit für uns hast.
Antje: Ja, vielen Dank.
Jan-Peer: Aber ich glaube, du hast da was ganz Tolles in deinem Rucksack dabei und hast
Jan-Peer: das mitgebracht. Aber da kommen wir vielleicht gleich dazu.
Jan-Peer: Vielleicht hast du Lust, dich einmal ganz kurz ein bisschen vorzustellen,
Jan-Peer: damit die Hörer und Hörer wissen, wer sozusagen bei uns mit im Boot ist,
Jan-Peer: damit die zu dem Namen auch so eine kleine Geschichte und ein Gesicht bekommen.
Marco: Unbedingt, sehr gerne. Also, Antje Kallweit ist mein Name.
Marco: Ich bin Anästhesistin, ganz ursprünglich, aber auch Schmerzmedizinerin und habe
Marco: eine Praxis hier in Hamburg für Schmerzmedizin und mache sogar nebenbei auch
Marco: noch so ein bisschen Narkosen weiter.
Marco: Bin also da gar nicht so ganz raus.
Marco: Ich wohne in Schleswig-Holstein. Ich habe zwei Kinder, ich bin verheiratet und
Marco: bin aber, man darf mich nicht nach Hobbys fragen, weil dafür habe ich gar keine Zeit.
Marco: Ich bin tatsächlich mit Leib und Seele in dieser Schmerzmedizin-Welt gerade drin.
Marco: Vielleicht nicht für immer, hoffentlich, mal gucken, vielleicht gibt es ja auch
Marco: nochmal wieder einen Weg raus, aber die letzten zweieinhalb Jahre habe ich mich
Marco: damit beschäftigt, eine schmerzmedizinische App zu entwickeln.
Jan-Peer: Das ist richtig spannend und das ist auch, glaube ich, der Hauptgrund,
Jan-Peer: weswegen du hier sitzt, weil da wollen wir mehr wissen.
Antje: Ja, da passt ja mal Thema zum Gast.
Jan-Peer: Ausnahmsweise, Mensch, wie kommt denn das? Das muss jemand richtig gut vorbereitet haben.
Jan-Peer: Aber mich würde natürlich im Zuge der Vorstellung nochmal interessieren,
Jan-Peer: wie ist es denn in deiner medizinischen Laufbahn?
Jan-Peer: Ich habe ja schon gehört, Anästhesistin, Niederlassung, immer noch tätig als
Jan-Peer: Anästhesistin, aber trotzdem mindestens 50% schmerztherapeutisch tätig.
Jan-Peer: Ich will gar nicht die Zeit nebenbei, will ich gar nicht erwähnen, aber wie kam es?
Jan-Peer: Bei dir in deinem Leben dazu, jetzt muss ich mal was anders machen oder wie
Jan-Peer: bist du da so reingerutscht?
Jan-Peer: Hast du gesagt, Mensch, ja, jetzt muss ich irgendwie was verändern,
Jan-Peer: jetzt muss ich mal gucken, dass ich an meinem Therapieregime oder an meiner
Jan-Peer: Lebensstruktur irgendwas verändere. Wie bist du da hingekommen?
Marco: Also ich war vor ein paar Jahren ziemlich frustriert mit der Schmerzmedizin,
Marco: wenn ich ganz ehrlich bin.
Marco: Hat mir immer viel Spaß gemacht, aber eigentlich hatte ich das Gefühl,
Marco: ich kann gar nicht so richtig viel bewirken.
Marco: Wir haben gar nicht so viele Möglichkeiten in der Schmerzmedizin,
Marco: wenn es denn schon so chronifiziert ist.
Marco: Dann gibt es ein paar Medikamente, die kann man so durchdeklinieren für die
Marco: verschiedenen Schmerzbilder, aber oft genug bringt es alles überhaupt gar nichts.
Marco: Das ist auch das große Problem der ambulanten Schmerzmedizin.
Marco: Wenn die Patienten da erstmal sind, dann gehen sie eigentlich auch nicht wieder
Marco: weg, weil man sie gar nicht sozusagen dahin bekommt, dass sie uns nicht mehr brauchen.
Marco: Es gibt so wenig Optionen. Und dann bin ich witzigerweise über einen Podcast gestolpert.
Marco: Also Podcasts sind großartig. Deswegen bin ich hier.
Antje: Wenn es bei uns auch gewesen wäre.
Jan-Peer: Leider nicht.
Marco: Leider nein. Aber der hatte den Wahnsinnsnamen The Cure for Chronic Pain.
Marco: Also eine Heilung für chronischen Schmerz. Und dann dachte ich so,
Marco: naja, das ist ja mutig, das kann ja jeder behaupten, aber das geht es ja nicht.
Marco: So und bin aber da eingestiegen und ich glaube, damals gab es 100 Folgen und
Marco: habe von, glaube ich, Folge 1 bis Folge 100 auch alle gehört,
Marco: weil es mich so gepackt hat.
Marco: Und ich dachte, das ist ja verrückt, die spricht da, das ist eine Psychotherapeutin
Marco: in Amerika, die spricht genau das an, was ich jeden Tag mit meinen Patienten erlebe.
Marco: Und erklärt auf eine ganz wunderbare Art Dinge, die mir immer ein Rätsel waren.
Marco: Wie kann es sein, dass Patienten während Corona schwer krank sind und plötzlich
Marco: keinen chronischen Schmerz mehr haben in dieser Zeit?
Marco: Wie kann es sein, dass ein ganzer Arm wehtut oder eine ganze Seite des Körpers?
Marco: Wie kann es sein, dass Schmerz manchmal so unerklärlich sich verhält?
Marco: Springt, sich ausweitet und all diese Dinge, wo wir Mediziner da sitzen und
Marco: sagen, naja, dann müssen sie mal zum Psychotherapeuten.
Marco: Das ist sozusagen unsere Quintessenz daraus. Das ist schrecklich.
Marco: Plötzlich hatte ich ein Erklärungsmodell und dazu muss man sagen,
Marco: gibt es viel, viel Forschung, die da in den letzten Jahren auch passiert ist.
Marco: Gerade in den USA, weil die ja mit der Opiatkrise noch mal ein ganz anderes Problem haben.
Marco: Und das habe ich mir alles reingezogen. Fand ich total spannend und habe Kurse
Marco: belegt und habe mich da einfach weitergebildet, was ist da passiert in den letzten Jahren.
Marco: Und habe sozusagen meine Antwort gefunden auf das, was ich immer gesucht habe.
Marco: Und habe das dann einfach gemacht mit meinen Patienten.
Antje: Hast du denn mal gesucht, ob es im deutschsprachigen Raum so etwas Ähnliches gibt?
Marco: Genau, da müssen wir glaube ich erstmal darauf kommen, was ist das eigentlich,
Marco: was mich da so gepackt hat.
Marco: Und nein, natürlich gab es das nicht auf Deutsch.
Marco: Es ist so, dass ich dann tatsächlich, also im Endeffekt geht es darum,
Marco: dass der Schmerz eben, und das habt ihr ja auch in eurem Podcast schon mehrfach und viel besprochen,
Marco: einfach ein super, super komplexes Phänomen ist.
Marco: Und es geht eben nicht nur um ein körperliches Phänomen, obwohl es sich immer
Marco: extrem körperlich anfühlt.
Marco: Gibt es eben andere Faktoren psychosozialer Art, die einen riesen,
Marco: riesen Einfluss darauf haben, dass Schmerz chronifiziert und aufrechterhalten
Marco: wird, obwohl vielleicht im Körper gar nichts mehr Schlimmes los ist.
Marco: Und dieses Konzept von, man sagt dazu, noziplastischen Schmerzen,
Marco: diesen Begriff gibt es noch gar nicht so lange.
Marco: Erst 2017, meines Wissens, hat eine Namensfindungskommission der weltweiten
Marco: Schmerzgesellschaft gesagt, wir brauchen dafür einen Namen.
Marco: Wir können das nicht unspezifisch oder funktionell nennen.
Marco: Das sind viele, viele Menschen, die das betrifft und wir können die nicht sozusagen
Marco: in so eine Ecke schubsen.
Antje: Also das ist mehr sowas wie erlernter Schmerz oder beibehaltener Schmerz?
Antje: Oder wie würdest du es charakterisieren oder umschreiben?
Marco: Ja, also es gibt sozusagen im Gehirn viele, viele verschiedene Mechanismen,
Marco: die dabei eine Rolle spielen, warum das Gehirn entscheidet, diesen Schmerz weiter zu senden.
Marco: Und im weitesten Sinne kann man schon sagen, dass diese Mechanismen dazu führen,
Marco: dass Schmerz auch erlernt wird.
Marco: Genau. Und das habe ich dann natürlich auch hier in Deutschland gesucht.
Marco: Was gibt es dazu? Was kann ich meinen Patienten dazu an die Hand geben?
Marco: Weil das müssen die im ersten Schritt erstmal verstehen.
Marco: Und es gab nichts. Also habe ich mich hingesetzt und ich habe alles übersetzt.
Marco: Ich habe Wochenenden damit verbracht, USB-Sticks zu bespielen und irgendwelche
Marco: Dokumente an Patienten zu versenden. Und das war absurd, weil ich einfach da
Marco: wahnsinnig viel Zeit investiert habe.
Marco: Und dann war klar, ich brauche dazu vielleicht ein anderes Modell,
Marco: um diesen ganzen tollen Inhalt, den die erstmal brauchen und die Anleitung,
Marco: die sie dazu brauchen, meinen Patienten an die Hand zu geben.
Marco: Das erste Schlüsselwort. Help.
Jan-Peer: Das ist auch ein wichtiger Aspekt jetzt, der mich da interessiert,
Jan-Peer: um dieser App ein Gesicht zu geben oder einen Namen zu geben.
Jan-Peer: Wie genau ist die Idee dahinter, dass diese App diesen Patienten mit chronischen Schmerzen helfen soll?
Jan-Peer: Was kann die App, was du nicht kannst?
Marco: Ich habe viel zu wenig Zeit.
Marco: Ich habe wenig Kapazitäten, um Patienten zu sehen, einfach zeitlich.
Marco: Und ich müsste die Patienten, um sie wirklich richtig gut dadurch zu leiten,
Marco: durch dieses Therapiekonzept, müsste ich sie ja viel häufiger sehen.
Marco: Ich sehe sie aber anderthalb Stunden im ersten Gespräch und dann vielleicht
Marco: nach sechs Wochen oder acht Wochen nochmal für eine halbe Stunde.
Marco: Und in der Zwischenzeit müssen sie sich das alles selber erarbeiten,
Marco: was ich ihnen dann zwar an die Hand gebe per Mail und USB-Stick.
Marco: Aber es gibt keine Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen oder irgendwie ihre
Marco: Zweifel loszuwerden. Und all das kann diese App.
Jan-Peer: Gehen wir mal hypothetisch davon aus, dass es diese App nicht gibt.
Jan-Peer: Und du könntest, weil das Gesundheitssystem es so vorgibt und es auch möglich
Jan-Peer: macht, du könntest das selber in deiner Praxis machen.
Jan-Peer: Was bräuchtest du denn für einen Zeitaufwand, um eine äquivalente Therapie zu
Jan-Peer: generieren, die deine App jetzt demnächst generieren wird? Müsstest du sie dann
Jan-Peer: einmal die Woche sehen, zweimal die Woche oder wie schätzt du das ein?
Marco: Ich würde denken, es gibt dazu ja Studien, wo diese Art der Therapie angewendet wurde.
Marco: Da gab es ein ganz, ganz engmaschiges Konzept und das hat dazu geführt,
Marco: dass tatsächlich von den Studienteilnehmern nach vier Wochen 66 Prozent der
Marco: Teilnehmer schmerzfrei waren.
Jan-Peer: Das waren alles chronische Rückenschmerzpatienten?
Marco: Und Rückenschmerzpatienten mit zum Teil über zehn Wochen im Durchschnitt,
Marco: Entschuldigung, zehn Jahre.
Marco: Im Durchschnitt andauernden Rückenschmerzen.
Jan-Peer: Dass auch eine Studie in den USA gemacht wurde. Genau.
Marco: Und das ist natürlich schon etwas wirklich beeindruckend und auch nachhaltig wirksam.
Marco: Also nach einem Jahr haben die nochmal geguckt und mussten feststellen,
Marco: ja, das ist so geblieben.
Marco: Das ist tatsächlich in unserer bisherigen Vorstellung von Schmerzmedizin ja gar nicht vorgesehen.
Marco: Es geht immer nur um Schmerzmanagement, um Coping. Wie kann ich dazu beitragen,
Marco: dass die Patienten besser mit ihrem Schmerz umgehen können, damit leben können?
Marco: Aber eigentlich wird davon ausgegangen, dass der da bleibt.
Marco: Und das ist einer der wesentlichen Faktoren, der sich jetzt gerade ändert und
Marco: wo du auch, Marco, von einem Wechsel in der Schmerzmedizin gesprochen hast,
Marco: wie so ein Paradigmenwechsel. Was ist denn unser Ziel?
Marco: Können wir vielleicht sagen, vielleicht müssen wir gar nicht mehr sagen,
Marco: sie müssen damit liegen. Vielleicht gibt es Möglichkeiten.
Marco: Nicht für jeden und immer derselbe Weg, aber vielleicht kann auch ein Schmerz wieder gehen.
Jan-Peer: Wie man immer so schön sagt, wenn man lernen kann, Fahrrad zu fahren,
Jan-Peer: dann kann man auch lernen, chronische Schmerzen zu verlernen.
Marco: Ja, man kann auch lernen, Fahrrad zu fahren, zu verlernen.
Jan-Peer: Ja, das geht auch, ja. Das dauert aber lange.
Jan-Peer: Apropos lange, bevor wir nochmal eingehen, was du da alles inhaltlich erzählen
Jan-Peer: willst, das ist ja auch das Spannende an dieser App, aber jetzt nur mal so für
Jan-Peer: mich nach außen mal, wie lange muss ich denn die App anwenden,
Jan-Peer: damit ich so ein bisschen so einen therapeutischen Effekt sehen kann?
Jan-Peer: Natürlich unter der Voraussetzung, dass ich schön fleißig bin und das mache,
Jan-Peer: was da beigebracht wird.
Marco: Also wir haben die jetzt so geplant, dass diese App im Endeffekt innerhalb von
Marco: 90 Tagen durchlaufen wird.
Marco: Das ist ein Zeitraum, den haben wir uns gar nicht unbedingt ausgedacht,
Marco: sondern es ist auch ein Stück weit das, was diese DIGAR, also diese digitalen
Marco: Gesundheitsanwendungen eigentlich alle so ein bisschen vorgeben,
Marco: einen Zeitraum von 90 Tagen.
Marco: Und in dieser Zeit müssen wir auch mit einer Studie nachweisen,
Marco: dass es zu einem positiven Versorgungsnutzen kommt.
Marco: Also da sind wir dabei, die Studie wird jetzt beginnen im nächsten,
Marco: spätestens übernächsten Monat, dass wir das nachweisen und sagen,
Marco: das funktioniert wirklich.
Marco: Die Nutzer und Nutzerinnen haben davon einen Mehrwert, weil nur dann sind die
Marco: Krankenkassen natürlich auch bereit, logischerweise das zu bezahlen.
Jan-Peer: Ich glaube, da sprechen auch Zahlen, die von Verhaltensforschern kommen,
Jan-Peer: dass sie sagen, 66 bis 90 Tage braucht man, um solche Sachen zu verlernen oder
Jan-Peer: sich umzustrukturieren.
Antje: Genau.
Marco: Und dann ist es natürlich sehr, sehr individuell abhängig davon,
Marco: wie bin ich aufgestellt, was bringe ich mit an Erfahrungen,
Marco: wie sehr habe ich Zeit und Lust, mich in dieses Konzept reinzudenken,
Marco: wie gut mache ich die Übungen mit oder lese ich die Übungen und sage,
Marco: ja, habe ich verstanden, aber mache ich nicht.
Marco: All das sind natürlich Faktoren, die sind so ein bisschen unkalkulierbar und
Marco: wir haben uns sehr bemüht, diese App eben so aufzubauen, dass es auch ein bisschen
Marco: Spaß macht und dass man sich da gerne drin aufhalten mag und hoffen, dass das funktioniert.
Antje: Nehmen wir doch mal an, ich wäre jetzt ein chronischer Rückenschmerzpatient
Antje: und bin auf dich aufmerksam geworden. Was erwartet mich denn?
Antje: Was bringst du deinen Patienten bei mit deiner App?
Marco: Also im Endeffekt gibt es verschiedene Module innerhalb dieser App und es gibt
Marco: verschiedene Oberabschnittschnitzel, sage ich mal.
Marco: Also wir beginnen mit, was ist eigentlich Schmerz?
Marco: Und da wird sehr ausführlich darauf eingegangen,
Marco: was für Schmerzarten gibt es, wie kann man einen sogenannten noziplastischen
Marco: Schmerz denn überhaupt erkennen, Was sind auch die ganz individuellen Merkmale,
Marco: die der Patient selber mitbringt?
Marco: Da wird es Möglichkeiten geben, dass der sich selber sozusagen nochmal ein bisschen
Marco: hinterfragt. kommen ja oft mit einem sehr somatischen Krankheitsbild,
Marco: Krankheitsverständnis.
Marco: Das wird denen ja über Jahre auch so beigebracht, dass es eben die Bandscheibe
Marco: oder die Arthrose oder die muskuläre Verspannung ist,
Marco: rausgesprungene Wirbel und ich möchte gar nicht von sonstigen Dingen reden,
Marco: die da manchmal durch die Welt geistern, die oft eben nicht mehr der wirkliche
Marco: Auslöser für diesen chronischen Schmerz sind.
Marco: Und das müssen die erstmal in den ersten Modulen lernen und dann auch für sich
Marco: selber anwenden und merken, das könnte für mich zutreffen. Das ist der Start.
Jan-Peer: Ist das schon die sogenannte Schmerzedukation? Gehört das schon dazu?
Marco: Ja, auf jeden Fall. Das ist sozusagen die Schmerzedukation und aber auch das
Marco: selbst für mich anwenden auf mein persönliches Symptom.
Marco: Und dann geht es darum zu gucken, wie kann ich jetzt meine Reaktion auf den Schmerz verändern?
Marco: Wie kann ich aus diesem Angst-Schmerz-Zyklus, der sich ja automatisch eigentlich
Marco: bildet, wie kann ich da aussteigen?
Marco: Wie kann ich den durchbrechen? Weil die Angst vor dem Symptom eben dazu führt,
Marco: dass der Schmerz auch immer weiter gesendet wird.
Marco: Aber da kommen wir vielleicht sicherlich auch gleich nochmal darauf zu sprechen.
Marco: Das ist aber der nächste Schritt, den die Patienten dann gehen.
Antje: So ein bisschen Handwerkszeug.
Marco: Genau, es gibt viele Übungen, auch da gibt es viel zu lernen in der App,
Marco: aber es gibt eben auch dann ganz konkrete Anleitungen zu Übungen,
Marco: die dann gemacht werden können.
Antje: Und was für Übungen, wo bedienst du dich da dran?
Antje: Aus welcher Zauberkiste holst du denn was?
Marco: Also eine ganz zentrale Übung ist zum Beispiel das Somatic Tracking.
Marco: Im Endeffekt eine Achtsamkeitsübung, die viele Menschen auch schon machen,
Marco: ganz ohne, dass sie wissen, dass das Somatic Tracking ist.
Marco: Und im Endeffekt geht es darum, dass man sich nicht von dem Schmerz abwendet
Marco: gedanklich, sondern dem die Tür öffnet und guckt, wie ist der eigentlich,
Marco: wo ist der eigentlich, wie fühlt er sich an.
Marco: Ich halte sozusagen nicht die Tür fest zu und sage, nein, ich will dich auf
Marco: gar keinen Fall haben, sondern ich schaue mir das mal an und signalisiere damit
Marco: dem Nervensystem im gleichen Zuge, hey, ich habe davor gar nicht so große Angst.
Marco: Ich flüchte davor gar nicht. Ich wende mich dem zu und ich versuche das auch
Marco: in einer Art und Weise, wo ich den nicht bekämpfe, sondern einfach mal da sein lasse.
Marco: Und das ist sozusagen ein wesentlicher Baustein, wie man sozusagen dann daran gehen kann.
Marco: Es geht aber tatsächlich nur so richtig effektiv, wenn man vorher verstanden
Marco: hat, dass man auch nicht verletzt ist. Dass dieser Schmerz da hinten einen wirklich nicht bedrohen kann.
Marco: Und deswegen funktioniert diese Achtsamkeitsübung auch in diesem Setting besser,
Marco: als wenn ich bloß einfach so Achtsamkeit mache, ohne dass ich vorher meinen
Marco: Schmerz eingeordnet habe.
Marco: Wir verändern also die Startposition ein bisschen.
Jan-Peer: Hat das was mit der Umgebung zu tun, dass ich in meinen eigenen vier Wänden
Jan-Peer: bin und die Übung dort mir mehr Sicherheit gibt und ich ein besseres,
Jan-Peer: ich sag mal, Beobachten meines Schmerzes generieren kann?
Marco: Für jeden unterschiedlich. Der Schmerz muss ja da sein, um diese Übung zu machen.
Marco: Und es gibt Menschen, die haben ihren Schmerz nur beim Laufen.
Marco: Und dann machen die Somatic Tracking beim Spazierengehen.
Marco: Und idealerweise machen sie es sogar sozusagen on the fly, einfach so im Tagesverlauf.
Marco: Wenn sie am Bildschirm sitzen bei der Arbeit, kurz reinchecken,
Marco: kurz die Tür aufmachen, einmal schauen, was ist hier los.
Marco: Alles klar, ich weiß, was hier passiert. Ich bin nicht verletzt, ich bin nicht in Gefahr.
Marco: Und dann wieder raus. Also manchmal nur für wenige Sekunden,
Marco: aber das sozusagen immer wieder zu wiederholen. Es ist keine Bedrohung.
Antje: Es ist kein Reizreaktionsmuster mehr, was dann oder was aufgebrochen wird.
Marco: Genau, also wirklich ganz aktiv diesen Teufelskreis zu durchbrechen,
Marco: der sich eigentlich automatisch einstellt.
Marco: Und lustigerweise sagen viele Patienten erstmal, wieso, ich habe doch gar keine
Marco: Angst vor meinem Schmerz. Ich habe doch keine Angst.
Marco: Aber dass Angst so viele verschiedene Gesichter haben kann, ist eben auch ein
Marco: ganz wesentlicher Faktor, den man erstmal erlernen muss.
Marco: Das muss einem ja erstmal jemand sagen, dass Gedanken wie, oh mein Gott,
Marco: vielleicht kann ich bald nicht mehr arbeiten.
Marco: Wenn das immer schlimmer wird, wo soll das hinführen? Kann ich noch eine gute Mama sein?
Marco: Was ist mit meinen Finanzen? Das sind alles Angstgedanken, die sich um diesen
Marco: Schmerz eigentlich drehen.
Marco: Und die muss man ja erstmal erwischen, um sie auch verändern zu können.
Jan-Peer: Ist dann bei einem Patienten mit chronischen Schmerzen, ist dann die Angst das
Jan-Peer: Chamäleon oder die Ursachen für die chronischen Schmerz das Chamäleon,
Jan-Peer: was sich facettenreich irgendwie versteckt, um die chronischen Schmerzen auszulösen?
Marco: Das ist ja schon fast eine philosophische Frage.
Jan-Peer: Ja, aber chronische Schmerzen ist nicht einfach.
Antje: Ich habe sie auch fast nicht versteckt.
Jan-Peer: Du hast ja verschiedene Faktoren, die den chronischen Schmerz unterstützen oder
Jan-Peer: sogar ursächlich dafür verantwortlich sind.
Jan-Peer: Meine Frage war, ob es wirklich immer, dass die Angst, dass Stress ist und dass
Jan-Peer: der sich einfach in verschiedenen Formen versteckt oder dass wir einfach so
Jan-Peer: viele Stressoren oder Angstursachen oder Faktoren, die den chronischen Schmerzen auslösen,
Jan-Peer: dass das einfach so viel ist, dass das sozusagen als Gesamtbild das Chamäleon
Jan-Peer: ist und wir müssen erstmal mühselig herausfinden, was die Ursache ist.
Marco: Also ich glaube, im Endeffekt ist es ja aber trotzdem Angst und Stress.
Marco: Also es geht schon, das ist schon eigentlich ein wesentlicher Faktor.
Jan-Peer: Also es ist eher dann die Angst, das Chamäleon, was wir suchen und finden müssen
Jan-Peer: und das individuell bei den Patienten therapieren müssen.
Antje: Ich habe es eher so verstanden, wir müssen genau den Moment zwischen Angst und Schmerz finden.
Marco: Genau, wir müssen die Pause machen zwischen Reiz und Reaktion.
Jan-Peer: Und die nutzen, um dann das zu beobachten, die Sicherheit zu generieren und
Jan-Peer: dem Patienten klar zu machen, es ist alles gut.
Marco: Und die Reaktion dann irgendwann dauerhaft verändern.
Marco: Aber dafür müssen wir sie erst erwischen. Dann müssen wir erst erkennen,
Marco: das spielt sich hier gerade ab.
Marco: Ich bin wieder automatisch in so eine Angst hineingegangen oder meine Gedanken
Marco: haben mir automatisch wieder diesen Weg aufgezeigt.
Marco: Ich kann den aber jetzt unterbrechen. Ich kann einen anderen Weg gehen und ganz
Marco: bewusst entscheiden, heute nein, brauche ich nicht machen.
Marco: Ich weiß, ich bin nicht verletzt, es ist okay, ich kann diese Bewegung tun.
Marco: Das ist nämlich dann der nächste Schritt tatsächlich, weil du ja gefragt hattest, was macht dann die App?
Marco: Also es ist eben nicht nur diese eine Achtsamkeitsübung, sondern es ist eben
Marco: dann auch Anleitung zu, wie kann ich bestimmte Bewegungen, die auch ein Stück
Marco: weit konditioniert diesen Schmerz hervorrufen,
Marco: wie kann ich die wieder langsam integrieren, verlernen und dem Gehirn beibringen oder dem Nervensystem,
Marco: dass diese Bewegung vielleicht gar nicht so dramatisch ist.
Jan-Peer: Ist das schon der erste Schritt zum Verlernen von chronischen Schmerzen?
Marco: Eigentlich gehören alle Schritte dazu. Also die Edukation ist der erste Schritt.
Marco: Die Achtsamkeit ist der nächste Schritt, den Schmerz nicht mehr als Feind und
Marco: als Gefahr zu betrachten.
Marco: Und dann aktiv zu werden, dem Körper wieder zu vertrauen.
Marco: Mit Graded Exposure wird es ja sozusagen dann wieder eingeführt. Wie kann ich?
Jan-Peer: Kannst du das nochmal erörtern, was du damit meinst?
Marco: Genau, immer schön ein Beispiel sich vor Augen zu führen.
Marco: Es gibt Patienten, gerade Rückenschmerzpatienten, die haben unfassbar große
Marco: Angst, Wasserkisten zu schleppen.
Marco: Wird ihnen auch eingetrichtert, wie verrückt, immer mit geradem Rücken aus den
Marco: Knien zu heben, weil die Bandscheibe oder Rücken das sonst nicht gut aushalten können.
Marco: Die sitzen vor mir und wir machen eine Visualisierungsübung.
Marco: Und ich sage, stellen Sie sich das vor.
Jan-Peer: Sie sagen so, das
Marco: Mag ich mir gar nicht vorstellen. Die Reaktion passiert des Nervensystems,
Marco: die Warnung passiert schon im Sitzen nur bei der Vorstellung,
Marco: eine Kiste Wasser zu schleppen.
Marco: Ein super Beweis dafür, dass da noziplastische Mechanismen am Werke sind.
Marco: Und oft für Patienten sehr eindrücklich, weil sie eine Reaktion spüren.
Marco: Manchmal ist das auch nur ein Angstgefühl, was sich zeigt oder eine Unruhe.
Marco: Aber oft ist das auch schon ein richtiger Schmerz, der sich da bildet.
Marco: Und dann kann man eben üben, sich zum Beispiel diese Situation vorzustellen, ohne Angst zu haben.
Marco: Solange Sicherheit generieren, immer wieder sagen, ist gar nicht schlimm, ist in Ordnung.
Marco: Ich habe diese Reaktion, weil mein Gehirn sehr, sehr sensibel ist.
Marco: Aber ich kann es anders machen.
Marco: Und das ist der erste Schritt, diese Visualisierung so hinzukriegen,
Marco: dass es sich gut anfühlt, dass es sich vielleicht sogar anfühlt wie Spaß,
Marco: als würde man sich darauf freuen.
Marco: Und dann kann man in Minischritten diese Bewegung wieder üben.
Jan-Peer: Ist das ein Hauptaugenmerk des noziplastischen Schmerzes, dass man künstlich
Jan-Peer: Schmerz erzeugen kann oder gibt es noch andere klinische Phänomene,
Jan-Peer: die dich sozusagen dazu anleiten, oh Mensch,
Jan-Peer: der hat ja ein hohes Risiko, einen noziplastischen Schmerz zu haben?
Marco: Ja, also nicht nur Risiko, sondern auch dann den zu erkennen.
Marco: Dazu gibt es, muss man ja sagen, natürlich muss man immer erst auch somatische
Marco: Ursachen ausschließen.
Marco: Man muss gucken, ist das ein Nozizeptiver Schmerz?
Marco: Gibt es eine Entzündung? Gibt es eine Fraktur? Gibt es irgendwas,
Marco: was wir jetzt wirklich sozusagen somatisch ändern müssen?
Marco: Man muss nach neuropathischen Dingen gucken.
Marco: Gibt es eine Nervenverletzung? Gibt es ein Diabetes, ein Alkoholabusus,
Marco: wo tatsächlich einfach Nerven geschädigt wurden?
Marco: Und wenn das nicht da ist, dann kann ich beginnen, also das haben wir dann sozusagen
Marco: ausgeschlossen, dann kann ich beginnen, den noziplastischen Schmerz einzuschließen
Marco: und Beweise dafür zu suchen, dass es sich vielleicht darum handelt.
Marco: Und da gibt es zum Beispiel so Sachen wie Menschen, die die tagelang nach einer
Marco: Reiki-Behandlung schmerzfrei sind.
Marco: Also eine Behandlung, die eigentlich relativ wenig mit dem Körper anstellt,
Marco: sondern eher eine Entspannung macht, ein Gefühl von, jetzt geht es mir besser.
Marco: Eine Sicherheit vermittelt. Wenn das so einen Wahnsinns-Effekt hat,
Marco: dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr groß, dass da noziplastische Mechanismen am Werke sind.
Marco: Ich mache zum Beispiel manchmal Ohr-Akupunktur. Bei meinen Patienten,
Marco: das liebe ich, das finde ich ganz toll und wirkt manchmal Wunder.
Marco: Aber diese Wunder sind eben für mich dann auch ein Beweis, dass da das Gehirn
Marco: eine riesengroße Rolle spielt.
Marco: Und das kann ich natürlich dann benutzen, auch im Kontakt mit dem Patienten
Marco: das zu erklären und sagen, naja, war stark, aber eigentlich ist das für uns
Marco: jetzt auch ein Beweis, um da weitermachen zu können.
Marco: Es gibt andere Kriterien noch, wenn der Schmerz sich ausbreitet zum Beispiel,
Marco: eigentlich relativ lokal war nach einer OP oder so und sich dann ausbreitet
Marco: oder Menschen, die sagen, der ganze Rücken tut mir weh,
Marco: von Hacken bis Nacken habe ich Schmerzen und eigentlich kein somatischer Grund
Marco: dahinter steht, dann sind es schon sehr große Hinweise dafür,
Marco: dass ich hier weiterarbeiten kann.
Jan-Peer: Auch unterschiedliche Schmerzniveaus, glaube ich auch, in zeitlich nicht klar
Jan-Peer: definierten Phasen des Lebens.
Jan-Peer: Aber ich glaube, das ist auch der Grund, weswegen die WHO ja auch den noziplastischen
Jan-Peer: Schmerz zu den klassischen, also die drei Einteilungen generiert hat mit neuropathischen,
Jan-Peer: noziplastischen und nozizeptiven Schmerz.
Jan-Peer: Das ist, glaube ich, mal ganz wichtig, dass man diesen Bereich noch mit abgreift.
Jan-Peer: Aus irgendwelchen Gründen haben die sich da auch lange schwer getan mit.
Marco: Sehr lange. Und dabei wissen wir es ja eigentlich vom Rückenschmerz auch schon
Marco: ewig lange, dass über 85 Prozent aller chronischen Rückenschmerzen eigentlich
Marco: gar nicht mehr sozusagen spezifische Rückenschmerzen sind.
Jan-Peer: Ja, wir finden ja auch kein Korrelat. Oder wir wissen schon seit Jahrzehnten,
Jan-Peer: dass das Bild nicht immer das widerspiegelt, was der Patient uns präsentiert.
Marco: Und dass wir mehr Korrelation haben mit der Zufriedenheit am Arbeitsplatz als mit den MRT-Aufnahmen.
Marco: Aber es ist doch absurd, dass wir uns immer noch an den MRTs so festhalten.
Antje: Das ist richtig.
Antje: Ich war auch mal im MRT mit Bandscheibenvorfall.
Jan-Peer: Ach, ist das so? Oh, jetzt kommen Insider. Jetzt wird es interessant.
Antje: Das ist schon viele Jahre her und ich habe auch nichts davon.
Antje: Aber die beste Entlastung war, als die radiologische Kollegin meinte,
Antje: komm, wir setzen uns jetzt mal hin, das sind deine Bilder.
Antje: Hast jetzt Bandscheibenvorfälle. Aber weißt du was? In zehn Jahren bist du eingesteift,
Antje: dann hast du es nicht mehr.
Jan-Peer: Und seitdem ist gut, oder?
Antje: Ja, wirklich. Also das war so in Last, weil ich dachte, du hast ja einen positiven
Antje: Ausblick. Und das spiegelt ja auch wieder, das geht ja auch in den Bereich der Emotionen wieder.
Antje: Also wie färbst du deine Wahrnehmung? Es tat schon wirklich weh.
Antje: Aber da ist ja Körper und Geist dann doch ganz eng zusammen.
Antje: Du hast jetzt sozusagen ja so eine Dreistufung angesprochen.
Antje: Also Edukation und dann sich sowas wie Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung als zweiten Punkt,
Antje: so eine Zwiebel schälen und gucken, was steckt dann eigentlich dahinter und
Antje: dann eigentlich ein Verfahren aus der Psychotherapie, also bei Ängsten kennt
Antje: man das ja auch, Graded Exposure und das ist ja nichts Unbekanntes.
Antje: Und das tust du ja sicherlich schon seit vielen Jahren mit deinen Patienten
Antje: bewusst oder unbewusst.
Antje: Was meinst du, wo tun sich denn die meisten Leute richtig schwer mit?
Antje: Also was ist immer so die größte Hürde aus deiner Erfahrung?
Marco: Also in meiner Welt gehen diese Schritte noch total gut.
Antje: Oh, jetzt kommt's.
Marco: Richtig kompliziert oder richtig viel Widerstand gibt es dann,
Marco: wenn es an die Emotionen geht.
Antje: Okay.
Marco: Also wenn es dann darum geht zu gucken, welche Faktoren spielen noch eine Rolle
Marco: dabei, das Gefahrensignal so hoch zu halten.
Marco: Und manchmal ist unser Gehirn eben gar nicht so richtig gut darin,
Marco: das auseinander zu dröseln.
Marco: Was ist hier eine reale Gefahr und was sind Emotionen? Die werden eben auch
Marco: manchmal als gefährlich eingeordnet
Marco: oder spielen eine Riesenrolle bei der Entstehung von diesem Stress.
Marco: Und dann gibt es eben verschiedene Methoden, die man da mit den Patienten üben kann.
Marco: Also zum Beispiel expressives Schreiben ist großartig. Darüber geht es auch
Marco: in diesem Podcast, über den ich damals gestolpert war.
Jan-Peer: Ich habe nochmal nachgeguckt, das war, wie hieß die nochmal,
Jan-Peer: Nicole Sachs, ist das richtig?
Jan-Peer: War die das? Genau, das würden wir in den Shownotes nochmal reinmachen,
Jan-Peer: dass die Kollegen da nochmal ein bisschen nachhaken können.
Marco: Genau, also das ist sozusagen deren Go-To-Strategie, dieses expressive Schreiben.
Marco: Im Endeffekt geht es darum, Emotionen erstmal überhaupt wieder zu spüren,
Marco: zu merken, was ist hier eigentlich alles in mir? Welche Ängste,
Marco: Sorgen, wie viel Wut ist in mir?
Marco: Das haben viele nicht auf dem Schirm.
Marco: Und das in einem ganz geschützten Rahmen einfach da sein zu lassen.
Marco: Als Teil von mir, der aber nicht bedeutet, dass ich das bin, was ich da aufschreibe.
Marco: Man schreibt einfach raus, was gerade da ist an Gedanken.
Marco: Und da kann man seinen Ehemann umbringen, da kann man die Kinder, ja, das passiert.
Marco: Weil es einfach Gedanken sind, die manchmal da sind. Deswegen dürfen diese Schriftstücke
Marco: auch nicht weiter bestehen, sondern die gehören weggeschmissen.
Jan-Peer: Vernichtet.
Marco: Die gehören vernichtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwie morgen totunfalle
Marco: und mein Mann liest, was ich da geschrieben habe, würde mich schon hindern,
Marco: das zu schreiben, was eigentlich da ist.
Marco: Ich würde immer sozusagen diese Brandmauer einziehen.
Marco: Und das ist sicherlich auch was, was Menschen manchmal beim Therapeuten machen.
Marco: Die erzählen ihrem Therapeuten auch nicht jeden Gedanken.
Antje: Was ja auch ein bisschen menschlich ist.
Marco: Total. Aber es ist eben so, dass diese nicht gefühlten Emotionen und das Gefühl,
Marco: vielleicht dann auch nicht richtig zu sein, das nicht fühlen zu dürfen,
Marco: ein Faktor sind, um dieses Gefahrensignal immer weiter anzufeuern.
Marco: Und das ist eben etwas, da sträuben sich die Menschen. Und das kann ich total
Marco: verstehen und das muss auch keiner machen.
Marco: Diese Therapie oder diese Art von Schmerztherapie funktioniert auch bei vielen,
Marco: vielen Menschen ganz ohne diese emotionale Komponente.
Marco: Aber für manche ist es eben ein Faktor.
Marco: Und gerade zum Beispiel Fibromyalgie-Patienten, die ja oft mit einem gewissen
Marco: Trauma in die Runde starten, ist das etwas, was sehr, sehr wichtig ist.
Marco: Viel Erleichterung bringen kann und ein richtiger Game Changer ist.
Jan-Peer: Was für mich so beeindruckend war, was mir so ein bisschen die Augen geöffnet
Jan-Peer: hat, es gab da mal so eine MRT-Untersuchung, wo man Patienten künstlichen Schmerzreiz gesetzt hat.
Jan-Peer: Und da sich mal die Gehirnbereiche angeguckt hat, die kann man dann ja farblich
Jan-Peer: ganz gut mit der Aktivität darstellen, was man aber erstaunlich festgestellt
Jan-Peer: hat und das finde ich das, was mir so ein bisschen die Augen geöffnet hat,
Jan-Peer: dass die Areale für Schmerz, dass das nahezu die identischen oder ähnlichen
Jan-Peer: Bereiche sind wie solche emotionalen Verluste.
Jan-Peer: Die haben das jetzt da gemacht an den Verlust des Partners, haben die das festgemacht.
Jan-Peer: Aber das ist natürlich auch eine Extremsituation, aber alle großen emotionalen
Jan-Peer: Traumata, wie du das gerade eben benannt hast, werden sehr wahrscheinlich genau
Jan-Peer: die gleichen Regionen ansprechen.
Jan-Peer: Und dann, finde ich, schließt sich für mich gedanklich auch so ein bisschen
Jan-Peer: der Kreis zum Thema Schmerzen verstehen.
Jan-Peer: Wie wird das eigentlich unterstützt? Wie geht das eigentlich?
Jan-Peer: Und wo sind meine Ansatzpunkte?
Jan-Peer: Und darum finde ich das so spannend und so wirklich augenöffnend.
Marco: Total. Und ich finde, es ist auch was anderes, wenn man das sozusagen so erklärt,
Marco: als wenn man sagt, naja, wir wissen eigentlich nicht so richtig mehr weiter,
Marco: sie müssen mal zum Psychotherapeuten und sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen.
Marco: Was sollen Patienten davon halten?
Marco: Dann wird man abgeschoben, dann hat man irgendwie einen an der Waffel.
Marco: Wenn ich das aber so versuche zu erklären und die Patienten mitzunehmen und
Marco: zu sagen, das ist ein ganz, ganz wesentlicher Faktor und das gehört zu ihnen.
Marco: Und das kann man verändern. Und dann haben die plötzlich tatsächlich doch nochmal
Marco: eine Motivation, auch diese Tür zu öffnen.
Antje: Ja, empowering.
Jan-Peer: Sag mal, was ist, wenn du jetzt in dieser App bist und du durchläufst deine
Jan-Peer: Schritte, hast deinen Kursus da gemacht und bist auch schon brav und hast so ein…
Antje: Vielleicht sollten wir uns mit deinen Gefühlen nochmal auseinandersetzen.
Jan-Peer: Das machen wir in einer Sonderfräule.
Marco: Das sollte jeder mal machen.
Jan-Peer: Dann reicht mir aber das alkoholfreie Hefeweizen nicht mehr aus.
Jan-Peer: Und der Patient bekommt so einen Rückfall.
Jan-Peer: Muss er die App dann wieder von vorne anfangen oder ist das Teil der Therapie?
Marco: Das wird immer auch mit adressiert, dass es relativ normal ist auf diesem Weg,
Marco: dass ein Schmerz sich verändert und vielleicht besser wird,
Marco: dass ein anderer manchmal dann kommt und da gibt es zum Beispiel auch, haben wir eingebaut,
Marco: so ein Button akut.
Marco: Also was kann ich machen, wenn jetzt was Neues kommt, was mir total viel Angst
Marco: macht, wo ich denke, den einen habe ich jetzt irgendwie gerade ganz gut verstanden
Marco: und jetzt kommt was Neues.
Marco: Das wird sozusagen schon mit aufgefangen.
Jan-Peer: Also du hast da so eine Rückfallebene schon mit eingebaut.
Marco: Rückfallebene gibt es, aber immer natürlich mit dem Hinweis auch,
Marco: im Zweifel gehen sie los. Wenn irgendwas Ihnen unerklärlich ist oder große Angst
Marco: macht, dann gehört das erstmal abgeklärt und dann können wir wieder neu starten.
Marco: Aber da gibt es so eine kleine Anleitung zu, wie kann ich im ersten Moment schon
Marco: mal versuchen einzuordnen, ist das hier gerade bedrohlich, ja oder nein.
Marco: Aber im Endeffekt gehört das oft dazu, dass es so etwas wie so ein Ersatzsymptom gibt.
Marco: Aber das wird adressiert und die Patienten haben die Möglichkeit, auch sozusagen zu,
Marco: sich da abgeholt zu fühlen. Das zweite Schlüsselwort.
Antje: Multimodal.
Jan-Peer: Was mir auch so ein bisschen noch in den Kopf kommt, wenn es um chronische Schmerzen
Jan-Peer: geht, weil es einfach so ein wichtiger Aspekt ist und die Patienten auch immer
Jan-Peer: so beeinträchtigt und ihnen auch noch zusätzlich Angst macht,
Jan-Peer: ist die dieser Stigmatisierung,
Jan-Peer: dieser ich packe dich in eine Schublade, du bist ein Psycho.
Jan-Peer: Jetzt nimmst du schon so eine Psycho-App, da aus dir kann ja nichts mehr werden.
Jan-Peer: Also ist ja auch nicht, sieht man ja auch, sonst hättest du ja keine chronischen
Jan-Peer: Schmerzen und du hast ja nachweislich nichts. Das ist ja schon mehrfach von
Jan-Peer: Ärzten bestätigt worden.
Jan-Peer: Das ist schon ganz gut, dass du dich sozial zurückgezogen hast und in deinem Wohnzimmer...
Jan-Peer: Ja, ich hab's jetzt...
Antje: Wofür wäre das denn jetzt noch?
Jan-Peer: Ich wollte es einfach mal nochmal ein bisschen... Ausmalen. Ja,
Jan-Peer: ich wollte es ausmalen und mal wirklich auf die Spitze treiben.
Jan-Peer: Es gibt ja wirklich ja auch bösartige Menschen, die das auch so sehen. Das ist ja das Schlimme.
Jan-Peer: Und ich glaube, wenn du dich den ganzen Tag mit deinen chronischen Schmerzen
Jan-Peer: beschäftigst und beschäftigen musst, weil sie einfach das Zentrum deines Lebens
Jan-Peer: sind, ich glaube, dann gehen dir solche Sachen auch durch den Korb. Wie geht man damit um?
Marco: Definitiv. Und das ist ja auch das, was Patienten berichten,
Marco: Wo sie immer wieder auch an ihre Grenze stoßen,
Marco: weil genau das ihnen entgegenschwappt, dieses Gefühl von eigentlich nicht ernst genommen zu werden.
Marco: Das ist glaube ich gar nicht nur chronischer Schmerz, das ist genauso Long-Covid
Marco: und Fatigue, wo es schwierig ist,
Marco: dieses Gefühl von Stigmatisierung nicht zu haben.
Marco: Und deswegen gehört dazu eine ganz, ganz empathische Ansprache.
Marco: Es muss ganz klar sein, dass das eben nicht der Fall ist, dass man sich nichts
Marco: einbildet, dass der Schmerz ganz real ist,
Marco: dass das ein ganz, ganz normales Bild ist. So funktioniert das Nervensystem.
Marco: Es ist eigentlich eine völlig logische Konsequenz, dass unser Nervensystem bei
Marco: bestimmter Überlastung irgendwann somatische Symptome produziert.
Marco: Ein anderer kriegt eine Depression, also dann kann man sich aussuchen.
Antje: Ja, stimmt schon.
Marco: Das sozusagen zu transportieren und ein Grund dafür,
Marco: dass in meinem Gründerteam sich sozusagen eine Schauspielerin und Musicaldarstellerin
Marco: eingefunden hat, glücklicherweise, die meine Arztsprache ganz wunderbar übersetzt hat,
Marco: sodass jeder das verstehen kann.
Marco: Und dass es spannend bleibt, ohne irgendwie mit Gamification und sonst irgendwas
Marco: durch die Gegend zu laufen und es dann klein zu machen.
Marco: Genau das, glaube ich, braucht es in so einer digitalen Anwendung,
Marco: um den Patienten mitzunehmen.
Antje: Jetzt gibt es ja im deutschen Raum schon digitale Anwendung für Schmerz.
Antje: Was meinst du unterscheidet deine App, die du entwickelst, von den anderen, die es schon gibt?
Marco: Es gibt digitale Anwendungen, die machen das ganz wunderbar,
Marco: aber die machen es eben genauso wie vor zehn Jahren.
Marco: Schmerzmanagement, den Patienten beizubringen, wie sie entspannen können,
Marco: wie sie vielleicht über Ernährung ein Stück weit sich helfen können.
Marco: Es gibt Apps, die zeigen, wie Bewegung dann integriert werden kann.
Marco: All sowas. Was ganz klar fehlt, oder bei uns anders ist,
Marco: ist der edukative Ansatz im Vorfeld
Marco: und das ganz klare Herausarbeiten der noziplastischen Schmerzkomponente,
Marco: dass es eben keine Gefahr mehr gibt.
Marco: Und dann können dieselben Mechanismen manchmal einen ganz, ganz anderen Effekt erwirken.
Antje: Ja, also du meinst, es ist der veränderte Startpunkt?
Marco: Die Startposition wird verändert, genau, und auch das Ziel.
Marco: Also wir verändern eben auch, wo wollen wir hin?
Marco: Ist es eben nur mit dem Schmerz zu leben, weiter zu funktionieren?
Marco: Oder ist es das Ziel, auch den Schmerz ein Stück weit zu verändern und zu verlernen?
Marco: Und das ist was, was sehr motivierend wirken kann.
Marco: Also möchte, wenn ich mich entscheiden dürfte, lerne ich damit zu leben oder
Marco: lerne ich das Ding loszuwerden, weiß ich, wofür ich mich entscheiden würde.
Antje: Ja, das würde ich auch wissen.
Marco: Und ich weiß, dass es funktioniert, weil ich das eben jetzt auch die letzten
Marco: drei Jahre gemacht habe.
Antje: Hast du noch einen Patienten oder eine Geschichte, die dich so ganz berührt,
Antje: wo du immer wieder dran zurückdenkst und auch Kraft schöpfst?
Antje: Ich meine, das ist ja eine anstrengende Sache.
Antje: Fulltime-Job und Mensch und dann auch alles on top.
Marco: Ja, also ja, es gibt ganz, ganz viele tolle Geschichten, wo Patienten dann einfach
Marco: vor mir sitzen und sagen, hey, sag mal, muss ich nochmal wiederkommen?
Marco: Weil es geht mir gut. Oder kann ich wiederkommen, wenn es irgendwas ist?
Marco: Darf ich wiederkommen, das ist eigentlich ganz gut.
Marco: Genau, auch wollen die gar nicht sozusagen, dass der Schmerz dann ganz weg ist,
Marco: weil dann müssten sie ja vielleicht nicht mehr wiederkommen.
Marco: Aber es gibt eine… Du musst ja mit der App trösten jetzt. Ja, genau.
Marco: Aber es gibt eine Geschichte, die mir natürlich immer wieder auch in den Kopf
Marco: kommt und das ist eine junge Frau, Anfang 20 habe ich sie kennengelernt mit
Marco: einem anhaltenden Blasenschmerzproblem, so einer interstitiellen Cystitis.
Marco: Alles gemacht, alles unter der Sonne, von Stimulatoren und Botox da rein und
Marco: irgendwie alle Medikamente durchdekliniert.
Marco: Nix hat geholfen und wirklich am Rand.
Marco: Und ich konnte sie damals schon nicht abhalten. Die ist losgetigert und hat
Marco: jemanden gefunden, irgendwo in Süddeutschland, der hat diese Blase raus operiert.
Antje: Hui.
Marco: Also die ist jetzt ohne Harnblase unterwegs, katheterisiert sich durch den Bauchnabel,
Marco: hat so einen Pouch bekommen und ihre Niere auf dem Weg abgegeben,
Marco: Kurzdarmsyndrom entwickelt und so weiter. Also wirklich schlimme, schlimme Dinge.
Marco: Das Tragische dabei war natürlich, ihr könnt es euch ja denken,
Marco: der Schmerz ist original genau so geblieben.
Marco: Keine Harnblase und derselbe Schmerz.
Marco: Das ist schlimm, aber es war für uns ein mega guter Startpunkt,
Marco: weil das war für sie natürlich der ultimative Beweis dafür, dass diese Harnblase
Marco: nicht mehr das Problem war.
Marco: Und dann haben wir angefangen zu arbeiten und haben sozusagen den Startpunkt
Marco: verändert und haben es geschafft, dass diese junge Frau, jetzt ist sie, glaube ich, 27,
Marco: einen Freund hat, gerade nach Kanada auswandert.
Marco: Und es geht ihr total gut. Sie ist noch nicht komplett schmerzfrei,
Marco: aber sie hat Tage, wo der Schmerz praktisch nicht mehr spürbar ist.
Marco: Der kommt dann immer mal wieder.
Marco: Also wir sind so ein bisschen auf der Endstrecke und das macht wahnsinnig viel
Marco: Spaß. Sie hat aber viel emotionalen Ballast noch mitgehabt.
Marco: Also wir mussten lange, lange arbeiten und da ist sie auch noch nicht durch.
Marco: Aber das ist so eins der Beispiele, wo ich sage, das ist einfach so wertvoll.
Marco: Die Opiate sind fast raus. Ja, ist natürlich einfach auch eine Entzugsproblematik,
Marco: braucht man einfach ein bisschen, aber es ist großartig.
Jan-Peer: Sag mal, in dieser Phase, wo du dich entschieden hast, ich will mich weiterbringen
Jan-Peer: und ich will auch meine Therapie vorantreiben und diese App entwickeln oder mich weiterbilden,
Jan-Peer: gibt es da auf wissenschaftlicher Ebene für dich so...
Jan-Peer: Geistige Mentoren, die dich so getriggert haben, zu sagen, so wie die das machen,
Jan-Peer: möchte ich das auch machen.
Jan-Peer: Gibt es da Vorbilder für dich, an die du dich orientiert hast?
Marco: Ja, viele. Also begonnen mit Moseley.
Jan-Peer: Den ich… Das sind Australier,
Marco: Ne? Das sind Australier. Ist einfach ein ganz, ganz toller Schmerzwissenschaftler.
Marco: Wenn man da mal die Chance hat, den live zu erleben zum Beispiel,
Marco: ist ein… Ein großartiger Rhetoriker, ja.
Marco: Aber auch seine Videos sind toll, wenn man sich erstmal in das australische
Marco: Englisch eingehört hat, geht es ganz gut.
Marco: Also der, mit dem haben, der hat ja auch ein Buch geschrieben,
Marco: Schmerzen verstehen. Damit haben wir auch in der Praxis schon lange,
Marco: lange Jahre davor schon gearbeitet.
Jan-Peer: Das ist eine großartige Abbildung. Also für jeden, der nochmal reingucken will.
Marco: Ja, ich finde es fast ein bisschen gruselig, ehrlich gesagt, aber.
Jan-Peer: Schön bunt und sehr.
Marco: Ich finde den Inhalt schöner als die Abbildung. Was mir dabei aber immer fehlte,
Marco: und das ist eben genau The Missing Link, Ist okay, habe ich verstanden,
Marco: so funktioniert Schmerz, aber wie kann ich jetzt weiterarbeiten?
Marco: Und das ist eben das, was ich da sozusagen jetzt in diese App gebaut habe.
Marco: Eigentlich die Konsequenz aus dem ganzen Mostly-Wissen.
Marco: Und dann gibt es in den USA wahnsinnig tolle Forschungsgruppen um den Alan Gordon
Marco: und Howard Schubiner herum.
Marco: Die haben viele gute Studien gemacht, die auch hochrangig publiziert wurden.
Marco: An die kann man sich gut halten. Es gibt auch in den USA schon eine App,
Marco: die ganz wunderbar funktioniert, die Curable App.
Marco: Kann ich auch jedem empfehlen, auch jedem Schmerztherapeuten,
Marco: sich da einen Zugang zu holen.
Marco: Man kann dann als Therapeut seinen Patienten sechs Wochen kostenfreien Zugang
Marco: geben über diese Curable App. und alle, die Englisch können,
Marco: können da sozusagen sich schon mal die ersten Infos und Anleitungen abholen. Das ist ganz toll.
Jan-Peer: Ja, also Alan Gordon und sein Team haben wir ja glaube ich auch ein Buch rausgebracht,
Jan-Peer: was jetzt letztes Jahr auch auf Deutsch erschienen ist.
Marco: Genau. The Way Out heißt es auf Englisch und bei uns heißt es Wege aus dem Schmerz.
Jan-Peer: Ja, genau. Ich kenne auch seine App. Talking About Your Pain heißt glaube ich
Jan-Peer: die App. Der Podcast. Der Podcast, ja genau.
Marco: Wir haben das Buch damals tatsächlich mit übersetzt oder mit geholfen,
Marco: das zu übersetzen. Das war so ein bisschen unser Startschuss damals.
Marco: Von daher, genau. Ja, ist toll.
Jan-Peer: Ich glaube, die Sachen packen wir auch mal mit in die Shownose,
Jan-Peer: dann kann man das mal ganz entspannt rauslegen.
Marco: Genau und ich wirklich, ich kann es nur jedem Schmerztherapeuten empfehlen,
Marco: sich damit zu beschäftigen, sich dieses Konzept so ein bisschen reinzuziehen,
Marco: weil es einen auch als Therapeuten einfach wieder ermächtigt, Dinge zu machen,
Marco: Dinge erklären zu können, die einem vorher total spooky waren und wo man einfach
Marco: nur gesagt hat, oh Gott, hoffentlich geht der bald wieder. Ich weiß nicht,
Marco: was ich mit dem machen soll.
Marco: Und das ist auch für mich sozusagen die Hauptmotivation ehrlicherweise gewesen,
Marco: ganz egoistisch mich auch da wieder besser zu fühlen im Kontakt mit den Patienten.
Marco: Und es ist gar nicht so viel, was man da machen muss.
Marco: Ich glaube, viele haben Sorge, dass man jetzt sich da auf so eine psychotherapeutische
Marco: Ebene begeben müsste oder da wahnsinnig viel investieren müsste an Zeit, um das zu erlernen.
Marco: So viel ist das nicht. Also ein bisschen was lesen, lernen, informieren und
Marco: dann einfach ausprobieren und merken, das ist ja verrückt, die Patienten fühlen
Marco: sich gleich anders angesprochen und man hat sofort einen guten Kontakt.
Marco: Also das wäre mein Wunsch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte in Deutschland Schmerzmedizin,
Marco: dass wir da so einen kleinen Wechsel hinkriegen und ein bisschen weggehen von
Marco: dem doch immer noch sehr biomedizinisch-somatischen Modell vom Schmerz und alles zu versuchen,
Marco: somatisch zu erklären und hier noch eine Spritze und da noch irgendwie eine
Marco: Physiotherapie und diese Bewegung bitte nicht und diese bitte schon.
Marco: Und die Bauchmuskeln müssen unbedingt gestärkt werden. Das ist einfach auch
Marco: nicht mehr state of the art.
Marco: Das wissen wir, dass das eigentlich nicht so funktioniert. Sonst würde es ja funktionieren.
Antje: Multimodal ist da vielleicht das Stichwort besser als AB-Schema.
Marco: Genau. Und das machen ja auch viele Kliniken schon ganz toll.
Jan-Peer: Darf ich dich mal was Kritisches fragen? Bitte.
Jan-Peer: Was kostet denn so eine App und kostet das was für die Patienten?
Jan-Peer: Wie ist denn da das Konzept?
Marco: Ja, also mein Ziel ist das, dass es für alle Versicherten hier in Deutschland
Marco: irgendwann als Kassenleistung verfügbar ist.
Marco: Das muss natürlich oder kann nur funktionieren, wenn das,
Marco: Evident ist, wenn wir nachweisen können, dass das auch funktioniert.
Marco: Und bis das soweit ist, müssen wir eben diese Studien noch durchführen.
Marco: Und bis dahin müssen die Patienten, wenn sie das benutzen wollen,
Marco: tatsächlich Geld hinlegen. Und wir haben natürlich das Problem,
Marco: wir müssen irgendwann mit den Krankenkassen den Preis verhandeln.
Marco: Und wenn wir das jetzt, das Produkt rausgeben für 10 Euro im Monat als Abo,
Marco: dann werden die uns hinterher angucken und sagen, hä, und jetzt wollt ihr dafür 300 Euro haben?
Marco: Dann wird das nicht funktionieren. Das heißt, wir werden mit diesem Preis auch
Marco: ins Rennen gehen. Es wird um und um 399 Euro.
Jan-Peer: Wird so sein.
Marco: Aber wenn man sich überlegt, was wir auch an Investment hatten,
Marco: um das jetzt sozusagen so festzuzurren, dass es datenschutzsicher ist,
Marco: dass es den ganzen Regulatorikprozess besteht und ein Medizinprodukt wird und diese Studie aufzieht.
Jan-Peer: Kannst du uns dann eine Hausnummer nennen?
Antje: Vielleicht, um das einmal einzuordnen. Also das hat ja eine Gesetzesgrundlage.
Antje: Ich habe ja gesagt, ich werde noch mit Paragraphen kommen.
Antje: Jemand, der sich da mal interessiert, wie dieses Zulassungsverfahren ist und
Antje: welche Kriterien da einzuhalten sind, das ist ein sehr umfangreicher Katalog.
Jan-Peer: Jetzt blüht er richtig auf, der Jan Pär.
Antje: 439 E-Sozialgesetzbuch 5, da kannst du das mal nachlesen.
Antje: Und um auch nochmal den Preis einzuordnen, das ist, also da gab es jetzt,
Antje: wenn man jetzt die letzten vier Jahre anguckt, wo jetzt digitale Gesundheits-Apps verfügbar sind,
Antje: da sind ungefähr 200, sagt der GKV-Verband, 234 Millionen Euro für ausgegeben
Antje: worden für ungefähr 831.000 App-Abrufe.
Antje: Wenn wir das mal durcheinander telefonieren, dann ist ein Durchschnittspreis eben 282 Euro pro App.
Antje: Und das ist halt auch der Preis, der auch durchgängig, wenn man guckt,
Antje: auch gerechtfertigt und abgerufen wird. Genau, das Problem ist… Also das ist
Antje: jetzt hier nicht überteuert.
Marco: Nee, genau. Ich glaube ich auch nicht, weil es ist einfach, der Herstellungsprozess
Marco: ist so aufwendig und das ist auch richtig so.
Marco: Es ist eben ein Medizinprodukt und damit eben nicht nur irgendwie ein Lifestyle-Ding.
Marco: Und also ihr wollt nicht wissen, wie teuer das war. Das ist absurd.
Antje: Nee, aber was wir wissen wollen ist, wann geht es denn los?
Marco: Ja, sehr gut. Ich hoffe, dass wir im nächsten Monat live gehen.
Jan-Peer: Großartig. Dadurch, dass wir jetzt hier schön sitzen.
Marco: Im Juni. Im Juni. Entschuldige, ja genau. Also vielleicht, wenn dieser Podcast
Marco: raus ist, sind wir schon soweit. Das wäre total gut. Das wäre super.
Antje: Wir können natürlich auch das in den Shownotes verlinken.
Marco: Also wenn ihr das nicht macht, dann weiß ich aber auch nicht.
Jan-Peer: Nee. Dann sind wir wieder. Ich weiß auch nicht, warum ich es nicht machen sollte.
Marco: Genau.
Jan-Peer: Ich muss dich aber noch was fragen.
Marco: Bitte, noch was Kritisches?
Jan-Peer: Ja.
Marco: Okay.
Jan-Peer: Ich war letztes Wochenende zum gefühlten 35.
Jan-Peer: Mal, war vielleicht auch dreistellig, bei meiner Mutter, die wieder irgendwelche
Jan-Peer: Einstellungen in ihrem Computer und ihrem Handy verstellt hat und sagt, sie war es nicht.
Jan-Peer: Das sagt sie immer. Und sie weiß auch gar nicht, wie es funktioniert.
Jan-Peer: Und sie verstellt es immer wieder und ich gehe immer wieder hin und stelle ihr alles wieder neu ein.
Jan-Peer: Und da kommen wir jetzt auch gleich nach dieser kleinen Geschichte,
Jan-Peer: Anekdote meiner Mutter, also ich liebe dich, Mama, aber der Computer ist nichts für dich. Ja.
Jan-Peer: Was machen wir denn mit unseren etwas älteren Patienten, die ja durchaus auch
Jan-Peer: chronische Schmerzen haben, du ihnen aber sicherlich deine tolle Therapie der
Jan-Peer: App nicht vorenhalten möchtest.
Jan-Peer: Kann es da Probleme geben mit der Anwendung auf einem Smartphone, Tablet oder Computer?
Marco: Also, was mich total verblüfft, ist, dass unsere Oldies das super gut machen
Marco: und oft viel besser dabei bleiben,
Marco: viel konsequenter diese Übungen machen als die Youngsters.
Marco: Und das zeigen auch tatsächlich diese DIGA-Auswertungen,
Marco: dass das gar nicht unbedingt die jungen Leute sind, die diese Anwendungen nutzen,
Marco: sondern dass es wirklich auch viele über 60, über 70-Jährige gibt,
Marco: die da ganz fleißig dabei sind.
Marco: Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir damit auch eine ganze Menge alte
Marco: oder ältere Damen und Herren abholen können.
Marco: Es ist ziemlich intuitiv aufgebaut. Sie können daran nicht viel falsch machen
Marco: und wenn doch, Marco, dann musst du da halt hin.
Marco: Und sie retten.
Jan-Peer: Ich kenne mich damit aus. Ich weiß, wie ich damit umgehe. Ich kann da gut was machen.
Jan-Peer: Also ich finde, Ich bin alle meine wichtigen Fragen losgeworden.
Jan-Peer: Wie sieht das bei dir aus, Jan-Perl?
Antje: Das ist bei mir auch so. Ich bin schon richtig auf die App. Wir haben ja kurze
Antje: Einblicke vorher schon gewinnen können. Ich bin aber richtig gespannt.
Antje: Und für mich klingt das nach einer sehr, sehr runden Sache und nach einem ganz,
Antje: ganz tollen, vielversprechenden neuen Ansatz.
Antje: Nicht nur technologisch, auch inhaltlich. Und ich bin...
Antje: Wirklich gespannt und dankbar, dass du dich der Sache so annimmst.
Marco: Das dritte Schlüsselwort.
Jan-Peer: Edukation. Ja, es bedarf immer einer, der den Motor anmacht und dann auch mal langsam losfährt.
Jan-Peer: Also das ist, glaube ich, total wichtig, dass es engagierte Menschen gibt,
Jan-Peer: die sich um solche Sachen kümmern.
Marco: Ja, ich hoffe, dass es funktioniert. Vielen Dank, auch, dass ich das hier so erzählen durfte.
Marco: Wir hatten vorher total viel strukturierte Fragen aufgeschrieben und es hat
Marco: überhaupt nicht gut strukturiert geklappt. Ich hoffe, dass es trotzdem gut war.
Jan-Peer: Ich hoffe, es gibt da keine Rückschlüsse auf uns.
Antje: Ich sage immer Emotion.
Jan-Peer: Emotion, Emotion.
Marco: Ja, ihr habt sehr gut flexibel auf mein ganzes Geschwafel reagiert.
Jan-Peer: Sag mal, was willst du denn den Schmerzpatienten mitgeben?
Jan-Peer: Stell dir mal vor, wir haben jetzt den Luxus, dass vielleicht doch jemand mal
Jan-Peer: unseren Podcast hört, der keine Fachperson ist, sondern vielleicht auch ein
Jan-Peer: Mensch, der nur an Schmerzen interessiert ist oder aber auch selber Schmerzen
Jan-Peer: hat und hofft, dass er jetzt was lernt.
Jan-Peer: Was gibst du denn so einem Menschen mit in Zusammenhang mit unserem Podcast
Jan-Peer: und mit deiner zukünftigen App? Was würdest du dem so sagen?
Marco: Ich würde sagen, nicht die Hoffnung verlieren.
Marco: Augen auf, gucken, was tut mir gut und veränderungsbereit bleiben.
Marco: Schauen, ob es andere Wege für mich gibt
Marco: Und nicht sozusagen zu eng an dem biomedizinischen Arztmodell zu hängen,
Marco: was manchmal auch einfach bei uns transportiert wird, leider Gottes.
Jan-Peer: Ja.
Jan-Peer: Das ist doch schön. Also wenn das nicht ein schönes Schlusswort wird,
Antje: Dann weiß ich auch nicht.
Jan-Peer: Dann sage ich Anne, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
Jan-Peer: Sehr gerne. Wir wünschen dir nur das Beste.
Jan-Peer: Viel Erfolg, auch mit den letzten kleinen Tippelschritten, die jetzt noch auf
Jan-Peer: dich warten, bevor es online geschaltet wird.
Jan-Peer: Ich hoffe, wir kriegen eine kleine E-Mail, wenn es soweit ist.
Jan-Peer: Ich freue mich schon, da mal reinzuhören. Und den Rabattcode.
Antje: Promo, 20% off.
Jan-Peer: Gibt es einen Promo-Code? Wir lassen uns überraschen. Wir werden aber auf alle
Jan-Peer: Fälle in den Shownotes die Informationen alle einleiten.
Jan-Peer: Auch die Studien, über die wir gesprochen haben, die würden wir da auch noch mit reinbringen.
Jan-Peer: Die sind auch echt wirklich lesenswert. Das ist echt gut. Das ist wirklich so
Jan-Peer: ein, nicht nur Gameship, sondern auch so ein Augenöffner.
Jan-Peer: Wir wollen ja international bleiben. Das stimmt.
Antje: Vielen Dank, dass du da warst. Ich hoffe, wir dürfen dich bald mal wieder begrüßen
Antje: mit den ersten Erfahrungen, die du mal gemacht hast, dass du uns davon mal erzählst.
Jan-Peer: Ja. In Staffel 2, der Schmerzkurz.
Marco: Und vielleicht bringe ich einfach einen Patienten mit oder so.
Marco: Ja. Hatte wir schon mal einen Patienten am Podcast?
Jan-Peer: Ja, hatten wir. Wir hatten mal eine Doppelfolge über Cannabis.
Antje: Von der Pflanze zum Patienten.
Jan-Peer: Also alle Zuhörer und Zuhörer könnt euch diese Doppelfolge gerne nochmal anhören.
Jan-Peer: Da gibt es unter anderem auch in der zweiten Folge einen Kontakt mit einem Patienten,
Jan-Peer: der so ein bisschen berichtet, wie die Therapie damit ist.
Jan-Peer: Ja, das ist immer toll. Ich glaube, das macht das auch ein bisschen plastischer.
Jan-Peer: Das ist dann nicht nur so eine Urban Legend, über die wir uns unterhalten.
Marco: Ja, und es geht auch immer eigentlich um den Patienten.
Jan-Peer: Korrekt.
Antje: So ist das. Mega.
Marco: Vielen Dank, ihr zwei.
Jan-Peer: Sehr, sehr gerne.
Antje: Ein kleiner organisatorischer Hinweis noch. Jetzt bin ich gespannt.
Antje: Auch wir beide, Marco, du und ich, wir gehen in die Sommerpause.
Antje: Wir werden vielleicht doch noch von uns etwas hören lassen. Da seid gespannt und seid hellhörig.
Antje: Ansonsten sehen wir uns in alter Frische wieder im Herbst diesen Jahres.
Jan-Peer: Ja, dementsprechend vielen Dank für alles. Wir freuen uns auf die nächste Folge.
Jan-Peer: Wie gesagt, nach der Sommerpause, das wird dann im September sein,
Jan-Peer: wo die nächste offizielle Folge kommt. Und ja, bleibt gesund.
Antje: Bleibt neugierig.
Marco: Wir bedanken uns und freuen uns wieder auf dich, wenn das heißt, der Schmerzcode.
Music:
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Marco: diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar.
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Marco: Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
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Kirsten E.
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