Interview mit Prof. Winfried Meissner
Shownotes
Gastgeber*innen & Gäste
Dr. med. Marco Wintruff
Dr. med. Jan-Peer Rogmann
Gäste:
Prof. Winfried Meissner
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Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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Marco: Moin Moin zu der Schmerzcode. Der Podcast, in dem Jan-Pier und Marco wichtige
Marco: Themen zum Mysterium Schmerz einfach und praktisch aufschlüsseln wollen.
Music:
Jan-Peer: Herzlich willkommen zum Podcast der Schmerzcode. Hallo Jan-Pier.
Marco: Hallo Marco. Wieder großartig. Schön, dass wir wieder zusammen sind.
Marco: Aber heute ja nur virtuell.
Jan-Peer: Ja, aber ich bin froh, dass ich dich zumindest auf dem Computer einmal sehen
Jan-Peer: kann. Dann bin ich hier nicht so alleine in dem Raum.
Marco: Das stimmt. Und du bist ja der Globetrotter von uns beiden. Wo erreiche ich dich denn?
Jan-Peer: Ja, heute in Österreich. Man muss auch mal die Nachbarländer besuchen und gucken,
Jan-Peer: was die Schmerztherapie so bringt.
Marco: Das erste Schlüsselwort.
Jan-Peer: Symposium. Ich habe die Zeit natürlich genutzt und habe mir einen Interviewpartner dort gesucht.
Marco: Erzähl mal, um wen handelt es sich?
Jan-Peer: Das geht. Der Professor Winfried Meissner war auch auf dem Kongress und ich
Jan-Peer: habe dann natürlich gesagt, Mensch,
Jan-Peer: das ist eine so unsagbar coole Option, mit einem so wichtigen Menschen zu reden.
Jan-Peer: Das habe ich natürlich sofort genutzt.
Marco: Ich bin total gespannt.
Jan-Peer: Ja, ich auch. Und weißt du was? Es bringt gar nicht so viel darum,
Jan-Peer: den heißen Brei zu reden.
Jan-Peer: Ich würde sagen, wir hören einfach mal in das Interview rein,
Jan-Peer: oder? Was hältst du davon?
Marco: So machen wir es. Ich bin sehr gespannt. Das zweite Schlüsselwort.
Jan-Peer: Österreich.
Marco: Ja, Marco, vielen Dank für die Einladung. Hat mich sehr gefreut.
Marco: Mein Name ist Winfried Meisner. Ich bin 62 Jahre alt und bin vor,
Marco: ich würde sagen, mehr als 30 Jahren zur Schmerzmedizin gekommen.
Marco: Ich habe meine Anästhesie-Facharzt-Ausbildung in Berlin am Benjamin-Frenkin
Marco: begonnen und hatte dort einen Oberarzt, der mich sehr geprägt hat.
Winfried: Ich hatte dort einen Oberarzt,
Marco: Der mich sehr geprägt und auch beeindruckt hat und der immer schon sich so ein
Marco: bisschen für Schmerztherapie interessiert hatte und wir waren da so ein Häufchen
Marco: von drei, vier Assistenten, die sich ein bisschen vermehrt dafür interessiert haben.
Marco: Der hat uns so ein bisschen an die Hand genommen und das hat mir dann Spaß gemacht.
Marco: Ich habe ganz normale Anästhesie gemacht, habe lange Intensivmedizin gemacht,
Marco: sehr lange Notfallmedizin, fand das alles toll, aber irgendwo, ja,
Marco: fand ich auch es attraktiv mit Menschen, mit Patienten so ein bisschen längere
Marco: Zeitkontakt zu haben und auch intensiver
Marco: kommunizieren, als das jetzt in unserem hektischen Anästhesie-Alltag oder intensivmedizinischen
Marco: Alltag eben häufig möglich ist.
Marco: Das war so ein bisschen die Idee oder die Motivation.
Marco: Ja, und dann bin ich vor über 30 Jahren nach Jena gegangen, damals mit Konrad
Marco: Reinhardt, der jemand suchte, der dort die Schmerzmedizin mit betreut.
Marco: Und da war von Anfang an eigentlich klar, dass das mein Schwerpunkt wird und
Marco: hatte auch dort schon ein tolles Team vorgefunden, das Schmerzmedizin gemacht
Marco: hat und mit dem Team zusammen, das sich natürlich dann personell auch ein bisschen
Marco: verändert und erweitert hat,
Winfried: Haben wir da die Sektion Schmerztherapie aufgebaut.
Marco: Und das ist so ein bisschen meine Herkunft.
Jan-Peer: Deine Passion.
Marco: Genau, so ist es.
Jan-Peer: Ja, ich bin, wir hatten da im Vorfeld ja schon drüber gesprochen,
Jan-Peer: ich bin wirklich schwerst beeindruckt, was auf deiner Agenda steht.
Jan-Peer: Darf ich dich was Privates kurz fragen? Du musst da nicht unbedingt anfangen.
Jan-Peer: Ich sehe in deinem Lebenslauf, du hast auch mal versucht, ein bisschen Geschichte zu studieren.
Jan-Peer: Was ist denn da passiert?
Marco: Ja, also mein Vater war Geschichts- und Lateinlehrer und ich hatte auch Geschichte
Marco: als Leistungskurs und mich hat Geschichte eigentlich auch immer interessiert
Marco: und das wäre Plan B gewesen.
Marco: Also wenn das mit dem Medizinstudium nicht geklappt hätte, ich habe auch gar
Marco: nicht gleich einen Studienplatz bekommen und musste ja irgendwas anderes erstmal machen.
Marco: Und dann habe ich gesagt, gut, dann mache ich eben so ein bisschen,
Marco: trete ich in den Fußstapf meines Vaters,
Marco: zumindest Geschichte hat mich wirklich auch interessiert und ich habe dann eine
Marco: ganze Reihe von Semestern Geschichte studiert und interessanterweise prägen
Marco: mich bis heute insbesondere drei Professoren aus dieser Zeit mehr als so manche Medizinvorlesungen,
Marco: an die ich mich kaum noch erinnern kann.
Marco: Also das hat mir auch so ein bisschen, ich denke einerseits die Augen für wissenschaftliches
Marco: Arbeiten geöffnet, das lernt man ja im Medizinstudium eigentlich nicht wirklich
Marco: und auch für Quellenarbeit, auch für...
Marco: Ja, für Auseinandersetzungen mit Problemen,
Marco: die jetzt nicht mit Multiple-Choice-Antworten zu erschlagen sind.
Marco: Aber ich finde es nach wie vor einfach auch ein spannendes Gebiet.
Jan-Peer: Ja, wir haben ja auch einen eigenen Bereich, die historische Medizin.
Jan-Peer: Ich muss an einen alten Mentor von mir denken, den Michael Görig,
Jan-Peer: der jetzt auch schon in Rente ist.
Jan-Peer: Der macht ja auch heute, ich glaube im aktuellen hat er sogar noch mal was publiziert.
Jan-Peer: Also ja, Anästhesie und Historie ist jetzt nicht uninteressant.
Jan-Peer: Aber deswegen sind wir ja gar nicht hier. Ich wollte dich nur mal kurz ein bisschen
Jan-Peer: kennenlernen. Ich hoffe, ich bin da nicht so persönlich geworden.
Jan-Peer: Du hast, das wissen vielleicht gar nicht alle Hörer,
Jan-Peer: du hast ja viele, viele, viele Projekte ins Leben gerufen und über diese Projekte
Jan-Peer: und deren Vergangenheit, Gegenstand und Zukunftsperspektiven würde ich,
Jan-Peer: glaube ich, ganz gerne ein bisschen mit dir reden.
Jan-Peer: Unter anderem geht es ja auch um die postoperative Schmerztherapie.
Jan-Peer: Da hast du unter anderem die Projekte wie Quips und Pain Out in der klinischen
Jan-Peer: Praxis etabliert mit viel Leidenschaft,
Jan-Peer: wie man auch aus diesen Datenmengen sieht und auch mit einer hohen klinischen Relevanz.
Jan-Peer: Und da würde mich natürlich aktuell interessieren, wie haben diese Projekte
Jan-Peer: denn die aktuelle klinische Situation beeinflusst?
Jan-Peer: Und haben wir schon was aus diesen Projekten gelernt? Wo stehen wir da und wo
Jan-Peer: willst du da vielleicht in Zukunft hin?
Marco: Ja, also diese Projekte, es war nie so, dass ich irgendwo gesagt habe,
Marco: ich will mal in 10 oder 20 Jahren das und das Projekt machen,
Marco: sondern viele dieser Projekte haben sich wirklich aus klinischen Notwendigkeiten entwickelt.
Marco: Und konkret bei Quips war es ja so,
Jan-Peer: Dass… Entschuldigung, kannst du vielleicht nochmal einmal ganz kurz skizzieren, was Quips nochmal ist?
Marco: Genau, das erklärt sich vielleicht ganz gut, wenn ich die Entstehungsgeschichte erzähle.
Marco: Vor über 20 Jahren hatten wir eine Situation, wo wir eine junge Pflegekraft
Marco: hatten bei uns, die in der Schmerzambulanz arbeitete und eine junge Assistenzärztin.
Marco: Und beide sagten, wir sind eigentlich ein bisschen unzufrieden mit der postortiven Schmerztherapie.
Marco: Das war eine Zeit, wo wir noch keine PCR-Pumpen hatten, wo auch die Pflege,
Marco: so Ideen wie Pain Nurse fing gerade erst an.
Marco: Und wir haben gesagt, Mensch, lass uns da vielleicht mal was machen und lass
Marco: uns vielleicht erst mal rausfinden, wo wir überhaupt stehen,
Marco: ob wir überhaupt Probleme haben. Vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlecht.
Marco: Und da hatte die junge Assistenzärztin,
Marco: Die Idee, Christine Ullrich arbeitet jetzt seit vielen Jahren in London,
Marco: Patienten zu befragen und hat einen ganz primitiven Fragebogen entwickelt und
Marco: wir haben Patienten in der damaligen Thoraxchirurgie befragt und kam also raus,
Marco: ja, durchaus Verbesserungsbedarf und dann haben wir uns mit den Chirurgen,
Marco: die sehr, sehr offen damals waren, zusammengesetzt, haben gesagt,
Marco: Mensch, wir haben noch IM-Injektionen, waren damals noch Standard,
Marco: Opiate wurden sehr zurückhaltend eingesetzt, PCR-Pumpen hatten wir nicht.
Marco: Lass uns doch so ein Paket von Verbesserungen installieren, auch zum Beispiel
Marco: Schmerzerfassung gab es noch nicht und dann wieder messen.
Marco: Und das haben wir dann gemacht, ein halbes Jahr lang Schulung gemacht,
Marco: PCR-Pumpen angeschafft, eine Pain-Nurse wurde eingeführt und dann hat die Christine
Marco: diese Patientenbefragung wiederholt und konnte zeigen, dass alles oder vieles
Marco: wirklich besser geworden ist.
Marco: Und das war ein Riesenerfolg und eine Riesenmotivation, gerade auch für die,
Marco: ich sage es mal, die Leute an der Front, also sprich die Pflegekräfte,
Marco: die Chirurgen, die chirurgischen Assistenten, die gesehen haben, es ändert sich was.
Marco: Und es ist eben nicht nur irgendeine Struktur variabel oder Prozess variabel,
Marco: sondern die Patienten, Patientinnen selber sagen, ja, mir geht es besser.
Marco: Und das hat alle total motiviert.
Marco: Und dann war die Doktorarbeit fertig und nach einem halben Jahr war alles wieder wie vorher.
Winfried: Also wie so oft ein Projekt wird durchgeführt,
Marco: Alle sind euphorisch und am
Marco: Ende verpufft alles wieder, weil es einfach keine Nachhaltigkeit da ist.
Winfried: Und da war es die Idee der Pfleger damals. Lass uns doch mal Patienten,
Marco: Patientinnen so stichprobenartig einmal im Quartal befragen.
Marco: 20, 30 Leute, dann kriegen wir rechtzeitig mit, wenn es wieder schlechter wird.
Winfried: Und die Idee fanden wir eigentlich ganz cool.
Marco: Und dann kam eine ganz lustige Situation, dann kam der neue Chef der Thorax-Chirurgie.
Marco: Der alte war noch aus der DDR, jener ein ganz sympathischer Typ,
Marco: der auch sich wirklich für Schmerztherapie interessiert hat.
Marco: Er hat gesagt, ich habe keine Ahnung, aber Patienten soll es gut gehen.
Marco: Ich mache das, wenn ihr mir vorschlagt, PCA-Pumpe und so weiter, finde ich gut.
Marco: Der neue war so ein jungdynamischer, der sagte, Schmerztherapie,
Marco: wenn ich operiere, tut es nicht weh.
Jan-Peer: Ja, okay.
Marco: Und hat alle wirklich, also buchstäblich, alle Standards, die wir hatten,
Marco: Er hat gesagt, brauchen wir alles nicht.
Marco: Ich kann mich noch an ein Gespräch mit ihm erinnern. Fand er alles Quatsch.
Winfried: Und dann haben wir wieder die Patientenbefragung gemacht. Und seine Station,
Marco: Die vorher die beste war, wir hatten damals vier Stationen befragt,
Winfried: Ist dann innerhalb von
Marco: Einem Quartal Schlusslicht geworden bei uns. Also das heißt,
Marco: die Schmerztherapie, nachdem die sozusagen wieder abgeschafft wurde,
Winfried: Haben die Patienten mehr Schmerzen berichtet,
Marco: Waren unzufriedener und so weiter.
Winfried: Und das war wirklich ein Augenöffner für uns alle. Und das Beeindruckende war,
Marco: Wenn ich da zu dem damaligen Chef gegangen bin, dann passierte gar nichts.
Winfried: Wenn ich ihm aber gesagt habe,
Marco: Hier, es sind deine eigenen Patientinnen und Patienten,
Winfried: Es ist nicht nur der jammernde Anästhesist oder die Pain-Nurse,
Marco: Die uns so reden ist, sondern es sind wirklich deine eigenen betroffenen Menschen,
Winfried: Die du operiert hast,
Marco: Die nachweisbar sagen, heute, ja, nach der ersten Befragung,
Marco: die Schmerztherapie ist hier signifikant schlechter,
Winfried: Dann ist das nicht so.
Marco: Ist das
Marco: ein Punkt, an dem man nicht vorbeikam. Und so war es dann auch.
Marco: Und das haben wir gerade bei mehreren operativen Kolleginnen und Kollegen erzählt,
Marco: die, das muss man ihnen zugutehalten, dann wirklich gesagt haben,
Marco: hm, okay, also das nehme ich mir jetzt zu Herzen.
Marco: Und das hat uns so beeindruckt, dass wir gesagt haben, das Projekt müssen wir jetzt ausbreiten.
Marco: Und dann kamen Förderungen, die wir dann glücklicherweise bekommen haben und
Marco: konnten dann sozusagen das jetzt deutschlandweit und im Prinzip weltweit ausweiten.
Marco: Also die Idee ist nach wie vor stichprobenartige Befragung, kurzer Fragebogen,
Marco: Patient Reported Outcomes, wie man das heute nennt, Und unser Motto ist,
Winfried: Wir geben dem Patienten,
Marco: Wir geben der Patientin eine Stimme.
Jan-Peer: Mich interessiert aus persönlichen Anlass, weil ich da Freunde habe,
Jan-Peer: die auch so Europa geförderte Projekte haben.
Jan-Peer: Das ist ja gefördert, hast du gesagt.
Jan-Peer: Habt ihr mit der Förderung auch die Sicherheit der Zukunft?
Jan-Peer: Manchmal müssen ja Projekte auch eingestellt werden, weil einfach Förderung
Jan-Peer: wegbrechen und man das ja nicht mit Taschengeld bezahlen kann.
Marco: Genau, das ist eine super Frage. Und die allermeisten Projekte sind beendet,
Marco: wenn die Förderung beendet ist.
Marco: Wir waren damals noch ziemlich naiv. Nach der ersten Förderung,
Marco: die war noch eine deutschlandweite Förderung vom Bundesministerium für Gesundheit,
Marco: haben wir das auf sechs Kliniken ausgeweitet, den Fragebogen verbessert und
Marco: vor allem ein webbasiertes Feedback eingerichtet.
Marco: Das heißt, die Kliniken haben jetzt nicht ein halbes Jahr später Papier bekommen,
Marco: sondern konnten sich unmittelbar, nachdem sie ihre Patientendaten eingegeben haben, im Web angucken,
Marco: auf einer relativ einfach zu bedienenden Seite, wie gut bin ich im Vergleich
Marco: zu anderen Kliniken, mit verschiedenen
Marco: Filtern, mit Möglichkeiten dort zu adjustieren und so weiter.
Winfried: Und dann waren diese sechs Kliniken so begeistert und haben gesagt,
Marco: Wir müssen weitermachen. Und dann sind wir, damals war ich ein bisschen naiv,
Marco: wir sind zur Pharmaindustrie gegangen und
Winfried: Wir sind aber
Marco: Zur DGRI gegangen. Und die DGRI hat uns dann, muss man sagen,
Marco: zwar nicht viel Geld gegeben, aber hat gesagt, pass auf,
Winfried: Wir nehmen euch unter unsere Schirmherrschaft.
Marco: Alexander Schleppers muss ich da erwähnen, der bis heute Geschäftsführer der DGRI ist.
Marco: Und wir machen ein Geschäftsmodell daraus. Und das Geschäftsmodell sieht bis
Marco: heute so aus, dass die teilnehmenden Kliniken einen Betrag zahlen,
Marco: der ist aus meiner Sicht viel zu gering, im Moment 2000 Euro im Jahr für das gesamte Projekt.
Marco: Und zwar egal, ob die jetzt 10.000
Winfried: Oder 10.000
Marco: Daten eingeben, pro Krankenhaus 2000 Euro. Das ist ein Witz im Vergleich zu
Marco: kommerziellen Projekten.
Marco: Aber dadurch, dass das Ding so erfolgreich war und wir dann wirklich in kurzer
Marco: Zeit weit über 100 teilnehmende Kliniken haben, können wir durch diese Gebühren
Marco: oder Unkostenbeiträge ein kleines Team und auch eine kleine Softwarefirma,
Marco: die das Projekt von Anfang an betreut, bezahlen. Und das ist die Geschäftsgrundlage,
Winfried: Die uns Nachhaltigkeit erlaubt,
Marco: Die mir erlaubt, meine Leute nachhaltig mit unbefürsteten Verträgen zu beschäftigen,
Marco: sodass sie eine Perspektive haben und
Winfried: Die uns erlaubt,
Marco: Dann darauf aufbauend auch neue Module zu entwickeln und neue Drittmittel einzuwerben.
Jan-Peer: Ja, ja.
Jan-Peer: Wie sieht denn der Benefit aus von diesem Projekt?
Jan-Peer: Gibt es ein aktuelles Beispiel, vielleicht eine aktuelle Publikation,
Jan-Peer: Außenquips, wo du sagst,
Jan-Peer: hey, da haben wir jetzt was gelernt, das habe ich vielleicht so nicht erwartet,
Jan-Peer: aber das können wir mit in die Klinik nehmen, weil das ist ja,
Jan-Peer: glaube ich, wenn ich das richtig verstanden, das ist ja das ganz große Ziel von diesem Projekt.
Marco: Genau. Da kann ich vielleicht zwei Punkte erwähnen. Also lange Zeit war ich
Marco: auch ein bisschen frustriert. Wir haben sofort viele Kliniken gehabt,
Winfried: Die mitgemacht haben. Und die haben auch immer gesagt,
Marco: Ja, wir profitieren davon so richtig. Habe ich es nicht immer geglaubt.
Marco: Wir haben dann aber auch viele Kliniken gehabt, die haben zwar mitgemacht,
Marco: aber sich im Grunde ihre Daten nie angeguckt.
Winfried: Und eins muss man sagen,
Marco: Das ist ein Werkzeug. Wenn man das Werkzeug nicht benutzt, dann passiert auch nichts.
Marco: Und dann haben wir uns ein bisschen mehr damit beschäftigt, wie können wir jetzt
Marco: den Kliniken helfen, mit den Daten was zu verbessern.
Marco: Also sprich erstens, wie macht man eine Analyse der Daten, wo guckt man genau
Marco: hin und zweitens, wie kann man die Verbesserung dann auch wirklich einführen.
Marco: Und wir haben dann viele Analysen gemacht, auch publiziert, sozusagen ist eine
Marco: Verbesserung der Schmerztherapie mit mehr PCR-Pumpen, mit mehr Regionalanästhesie,
Marco: mit der Benutzung bestimmter Medikamente assoziiert.
Winfried: Was wir gefunden haben,
Marco: Ist, dass es einen Trend gibt, zum Beispiel abdominalchirurgische Eingriffe,
Marco: die Patienten haben weniger Schmerzen mit Epidural-Katheter versus PCR-Bumpe.
Marco: Ist jetzt nicht völlig überraschend, aber immerhin schön, dass wir das gesehen haben.
Marco: Aber was das Irre war und was mich bis heute wirklich und was ich auch nicht erwartet hätte,
Marco: Egal in welchen Datensatz wir reingeschaut haben, ob das jetzt internationale
Marco: Daten waren aus Panout oder Quips, der stärkste Prädiktor von besserer Patientenzufriedenheit,
Winfried: Von Patienten, die sagen,
Marco: Ich habe ausreichend Schmerzmittel bekommen, war nicht irgendeine anästhesiologische Technik,
Winfried: Sondern war die Tatsache,
Marco: Dass der Patient gesagt hat, ich bin ausreichend informiert worden und ich bin
Marco: einbezogen worden in Therapieentscheidungen. Also zwei Kommunikationsaspekte.
Marco: Und das ist für mich die ganz, ganz große Botschaft aus Quips.
Marco: Wir unterhalten uns auf Kongressen stundenlang, ob wir Ropivacain oder Bupivacain
Marco: geben sollten, ob wir irgendeinen der neuen peripheren Blöcke mit minimalen
Marco: Vorteilen machen sollten. Das ist alles okay.
Marco: Aber viel wichtiger ist, dass wir vernünftig kommunizieren. Also die Effektstärken,
Marco: und das haben wir vielfach publiziert, der Kommunikationsaspekt des Gefühls
Marco: des Patienten mit mir ist vernünftig gesprochen worden.
Marco: In der Anästhesie ist es ja meist die Prämedikation oder auch der Anästhesist,
Marco: der nochmal noch zum Patienten guckt nachher.
Marco: Das ist so viel wichtiger als die Frage, ob ich jetzt hier meinen PCA-Bodus
Marco: zwei oder drei Milligramm oder wie lange ich das Sperren der Wald programmiere.
Winfried: Und das ist die eine große Botschaft.
Marco: In der klinischen Praxis scheinen diese Kommunikationsaspekte mindestens so
Marco: wichtig, ich glaube sogar viel wichtiger zu sein, als jetzt medizintechnische,
Marco: pharmakologische Details, die normalerweise auf Kongressen 80 Prozent der Diskussion füllen.
Marco: Die andere große Botschaft, wie können wir jetzt wirklich diese Erkenntnisse in die Tat umsetzen,
Marco: haben wir an im Moment zwei großen Projekten in zwei anderen Ländern gezeigt
Marco: im Rahmen des Pain-Out-Projektes, wo wir eben auch immer wieder gedacht haben, Mensch,
Marco: jetzt nur die Schmerzbessung einzuführen verbessert ein bisschen was.
Marco: Irgendwie regionale Anästhesie hatte ich ja eben erwähnt, verbessern ein bisschen was.
Marco: Wahrscheinlich muss man eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen einführen
Marco: und wir haben uns ein bisschen an der Intensivmedizin orientiert. Es gibt ja den
Marco: Bundle-Approach zum Beispiel bei der Beatmung. Also ein Bündel von drei bis
Marco: fünf Maßnahmen, um ventilatorassoziierte Pneumonien zu reduzieren.
Winfried: Die Idee dahinter ist,
Marco: Dass man drei bis fünf einfache evidenzbasierte Maßnahmen, die wirklich zum
Marco: Teil total primitiv sind, also Oberkörperhochlagerung kennt ja jeder,
Marco: kombiniert und diese Kombination von diesen einfachen Maßnahmen effektiver ist
Marco: als sozusagen der eigentliche additive Effekt.
Marco: Also dass man so einen supra-additiven Effekt hat.
Marco: Und das haben wir in der Schmerztherapie mit dem sogenannten Bündel-Approach
Marco: jetzt in zwei großen Netzwerken, einmal in Serbien, einmal in Südafrika,
Marco: wirklich im Rahmen von über zwei Jahre dauernden Projekten durchexerziert.
Marco: Das wurde jeweils möglich durch externes Funding. Da braucht man ein bisschen
Marco: Geld, weil man die Daten zusammen analysieren muss. Man setzt sich wirklich
Marco: mit denen an einen Tisch und hilft denen, diese Bündel-Elemente zu implementieren.
Marco: Diese Bündel waren vier Dinge in beiden Netzwerken.
Marco: Das war Patienteninformation, also in allen Kliniken hat man sich wirklich einen
Marco: Kopf gemacht, wie kann ich Patienten bei der Prämedikation auf der Station gut
Marco: über die Schmerztherapie informieren, auch realistisch, also keine Versprechung,
Marco: die wir nicht halten können.
Marco: Zweites Element war, nicht Opioide ausreichend dosieren, also auch was total
Marco: Banales, Metamizol, Paracetamol, Ibuprofen ausreichend dosieren. Dritte Maßnahme war,
Winfried: Jeder Patient bekommt
Marco: Irgendeine Art von Lokal- oder Regionalanästhesie, also entweder Wundrandinfiltration
Marco: oder eben regionale oder rückmerksnahe Anästhesieverfahren.
Winfried: Und vierte Maßnahme war,
Marco: Schmerzerfassung postoperativ auf der Normalstation einzuführen und die Nurses
Marco: zu schulen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn die Patienten starke Schmerzen haben.
Winfried: Und das war hochgradig erfolgreich in Serbien und in Südafrika.
Marco: Serbien ist publiziert, Südafrika steht kurz vor der Publikationen.
Marco: In Südafrika, wir waren gerade da, haben sozusagen den Erfolg mit denen gefeiert.
Marco: In zehn von elf teilnehmenden Krankenhäusern haben sich nahezu alle Outcome-Parameter
Marco: verbessert, ohne dass sie Nebenwirkungen zugenommen hätten.
Marco: Also weniger Schmerzen, weniger Funktionsbeeinträchtigungen.
Marco: Patienten sind zufriedener. Die Zahl der Patienten, die gesagt haben,
Marco: ich hätte gern mehr Schmerzmittel, hat sich nahezu halbiert.
Marco: Ich glaube inzwischen fest, dass dieser Bündel-Approach hat nicht nur die Kombination
Marco: dieser verschiedenen Maßnahmen. Ich glaube, ein Geheimnis ist,
Winfried: Es ändert etwas, was ich, ich sag mal, ja,
Marco: Die Philosophie,
Winfried: In dem Fall
Marco: Zur Schmerztherapie, also die Philosophie, wie mache ich Schmerztherapie im
Marco: gesamten Krankenhaus, ändert.
Winfried: Weil die Bündel
Marco: Adressieren alle unterschiedliche Berufsgruppen. Die Wunderhandinfiltration
Marco: adressiert den Chirurgen.
Marco: Die Patienteninformation den Anästhesisten in der Prämetambulanz.
Marco: Das Schmerzassessment adressiert die Pflege auf der Normalstation,
Marco: auf der chirurgischen Station.
Marco: Das heißt, mit so einem Bündel adressiert man eine große Gruppe von,
Marco: wir nennen das Stakeholder in so einer Klinik.
Winfried: Und das ist was anderes,
Marco: Als wenn ich mich jetzt nur mit einem Thorax-Chirurgen zusammensetze und überlege,
Marco: wie mache ich jetzt die Schmerztherapie bei irgendwelchen spezifischen Thorax-Eingriffen,
Marco: was ja auch wichtig und richtig ist.
Marco: Aber ich glaube, der erste Schritt sollte sein, die Basics, die wir in so einem
Marco: Bündel halt drin haben, ich sag mal flächendeckend auszubreiten.
Winfried: Das ist überhaupt nichts Neues.
Marco: Wir kennen das aus vielen Angebieten, aber wir haben jetzt zweimal gezeigt,
Marco: dass wenn man es wirklich durchexerziert und dazu gehört natürlich ein bisschen
Marco: langer Atem und Disziplin, aber am Schluss sind beide Erfolge,
Marco: also in Serbien und Südafrika waren wirklich beeindruckt.
Jan-Peer: Was mich sofort erinnert hat, zumindest an dem ersten Punkt der Kommunikation
Jan-Peer: in diesem therapeutischen Bundle, ist, wir sind ja verpflichtet seit mehreren
Jan-Peer: Jahren ein Schmerzmanagement unseres Krankenhauses bereitzustellen.
Jan-Peer: Und in dem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass durch die Schmerzexperten
Jan-Peer: oder Pain Nurses, wie man es auch benennen will, ich das Gefühl habe,
Jan-Peer: dass die Patienten sich besser aufgehoben fühlen.
Jan-Peer: Da kommt jetzt nun ein Arzt und eine Schwester vormittags und am Nachmittag
Jan-Peer: die Schwester nochmal oder wir auch die eigene Struktur es herbringen.
Jan-Peer: Ich hatte persönlich das Gefühl, ohne dass ich das jetzt gemessen habe,
Jan-Peer: dass die Patienten deutlich zufriedener sind und wir sie besser in dem Ausschleichen
Jan-Peer: unserer Schmerztherapie, die wir postoperativ begonnen haben,
Jan-Peer: dass wir die leichter ausschleichen können, weil sie mehr mitmachen.
Jan-Peer: Ist das was Subjektives oder habe ich da auch Daten im Quips,
Jan-Peer: wo die sagen, ja, Herr Windhoff, das ist genau richtig?
Marco: Also wir haben jetzt natürlich keine Daten, wo wir das assoziieren mit dem Vorhandensein
Marco: von solchen Schmerzexpertinnen oder Schmerzexperten.
Marco: Könnte man sicherlich mal versuchen, vorher, nachher messen.
Marco: Aber ich glaube fest daran, dass das so ist, weil auch diese Idee eben mit Leuten,
Marco: die sich interprofessionell, interdisziplinär mit dem Thema befassen und eben
Marco: nicht nur irgendwie eine einzelne Maßnahme implementieren,
Winfried: Dass wir sowas wie,
Marco: Was ich eben schon meinte, Unternehmenskultur, Unternehmensphilosophie ändern können.
Marco: Und ich glaube, das Entscheidende ist, ich wiederhole mich, nicht darüber zu
Marco: diskutieren, ob ich die PCA-Pumpe mit Morphin oder Dipitolor bestücke,
Marco: sondern es muss so eine Art, ja,
Marco: wir nennen es ja eine palliativmedizinische Haltung. Es muss eine Haltung da sein,
Winfried: Die überhaupt nicht so aussieht,
Marco: Die Schmerzen auf Null zu bringen. Das ist überhaupt nicht der Punkt,
Marco: sondern den Patienten ernst zu nehmen, die Patientin ernst zu nehmen.
Winfried: Und wir haben ja das Phänomen,
Marco: Das haben wir auch in Pale-Out-Daten gezeigt. Wir haben untersucht,
Marco: was sind Prädiktoren von Zufriedenheit mit der Schmerztherapie.
Marco: Es ist gar nicht die Schmerzintensität.
Marco: Es ist nicht so, dass die Patienten mit starken Schmerzen unzufrieden sind und
Marco: die mit wenig Schmerzen zufrieden sind.
Marco: Schmerzintensität war kein Prädiktor für Schmerzzufriedenheit,
Marco: sondern es waren Dinge, wieder, was ich eben schon erwähnte,
Marco: man hat mit mir gesprochen.
Marco: Ich bin einbezogen worden in Therapieentscheidungen. Der Patient,
Marco: die Patientin nimmt ja wahr, die geben sich Mühe.
Marco: Und es wird honoriert, wenn sich jemand Mühe gibt, auch wenn das Ergebnis vielleicht
Marco: nicht immer hundertprozentig erreicht wird.
Marco: Und das erreichen wir mit Schmerzexpertinnen, Schmerzexperten.
Marco: Das erreichen wir einfach mit dem Auseinandersetzungen.
Marco: Im Grunde kann man es vielleicht noch banaler sagen, das Gefühl,
Marco: dass die Patientin, die nehmen mich hier ernst.
Jan-Peer: Kannst du noch einmal ganz kurz, mir ist das gerade eben bei deinen Ausführungen
Jan-Peer: mal aufgefallen, kannst du noch mal ganz kurz skizzieren, was der Unterschied
Jan-Peer: zwischen dem Quips und dem Pain-Out-Projekt ist?
Winfried: Eigentlich gar keiner.
Marco: Also historisch ist das Pailout-Projekt dann entstanden, weil es in Deutschland so super lief.
Marco: Gab es da eine EU-Förderung und da haben wir uns ein bisschen naiv zwar auch,
Marco: aber beworben, aber waren dann
Marco: Auch erfolgreich, da ging es um Benchmarking.
Jan-Peer: Manchmal musst du einfach nur machen.
Marco: Glaube ich. So war es. Und haben das im Grunde eins zu eins kopiert.
Marco: Wir haben damals, der Fragebogen ist nicht haargenau identisch,
Marco: weil es international dann aus USA, wir wollten auch unbedingt amerikanische Kliniken dabei haben.
Winfried: Und die haben gesagt,
Marco: Wir haben in den USA einen Fragebogen,
Winfried: Versucht doch den zu nehmen.
Marco: Und wir haben dann im Grunde den amerikanischen Fragebogen abgespeckt und mit
Marco: Fragen aus dem Deutschen ergänzt. Es gibt, sagen wir mal, 70 Prozent Überschneidung,
Marco: 30 Prozent sind ein bisschen Unterschied.
Marco: Dadurch sind die Datensätze nicht, also einige Items sind ein bisschen anders,
Marco: aber wir haben viele Items, die sind identisch.
Marco: Im Prinzip ist es genau das gleiche Projekt, ist nur ein anderer Name.
Jan-Peer: Ja, super. Ich bin auch gespannt, was da noch auf uns zukommt.
Jan-Peer: Da habe ich aber auch noch eine schöne Frage. Ich wollte nochmal auf ein nächstes
Jan-Peer: Projekt mit dir einmal eingehen.
Jan-Peer: Ich habe gelesen, es gibt jetzt das neue Pamela-Projekt, was auch,
Jan-Peer: glaube ich, politisch nicht ganz so unwichtig ist, weil es uns die ganze Zeit
Jan-Peer: berührt und bewegt. Kannst du da nochmal ein bisschen was zu erzählen?
Marco: Ja, genau. Pamela ist ein Projekt, mit dem versucht werden soll,
Marco: die Versorgung von Menschen nach Amputationen, also sprich Phantomschmerzen
Marco: vor allen Dingen, zu verbessern. Speziell in der Ukraine.
Marco: Hintergrund ist ein bisschen persönlicher Hintergrund. Ich kenne sehr gut einen
Marco: der ukrainischen Kollegen, die dort in der Schmerztherapie im Präsidium der
Marco: ukrainischen Schmerzgesellschaft tätig sind. Die kenne ich über die Europäische Schmerzgesellschaft.
Marco: Und das ist ein super netter, super engagierter Neurologe.
Marco: Inzwischen habe ich auch, auch sein Vater ist Arzt, habe ich meinen Vater auch
Marco: kennengelernt, der seit vielen Jahren versucht, die Schmerztherapie dort zu verbessern.
Marco: Und wir hatten interessanterweise in der Anfangsphase von Pain Out auch eine
Marco: ganze Reihe von Kliniken in der Ukraine, auch in anderen osteuropäischen Ländern.
Marco: Dadurch hatten wir sowieso ein bisschen Beziehung. Als der Krieg dann losging,
Marco: habe ich mit diesem Kollegen Wladimir Romanenko
Marco: Oft telefoniert oder wir haben gewhatsappt und er hat mir eben berichtet,
Marco: Wie ihm dort alles um die Ohren fliegt.
Marco: Also ich kann mich an eine Situation erinnern, wo in der Nacht davor ein Bombenangriff
Marco: auf sein Krankenhaus stattgefunden hat, wo glaube ich sogar einer seiner Kollegen ums Leben gekommen ist.
Marco: Also da habe ich gesagt, wir können ja nicht in unseren gepolsterten Stühlen
Marco: sitzen und dort gibt es Probleme und wo kann ich helfen, ist vielleicht ein
Marco: bisschen Schmerzmedizin und dann haben wir überlegt,
Marco: wie können wir jetzt das Wissen über die Basics der Behandlung von Phantomschmerzen, also Spiegeltherapie,
Marco: ergotherapeutische Interventionen, aber so ein bisschen Pharmakologie sozusagen dahin bringen,
Marco: wo die verwundeten Verletzten sind.
Marco: Die sind ja nicht wie bei uns jetzt alle in einzelnen Reha-Kliniken,
Marco: sondern total verteilt.
Marco: Einige sind im Ausland zur Behandlung, einige sind in Hospitälern,
Marco: wieder andere warten zu Hause, dass es ihnen besser geht.
Marco: Und die Idee war dort eine App zur Verfügung zu stellen, die vor allem die Leute
Marco: selber nutzen können. Dann sind ja alles Junge.
Marco: Und da haben wir eine Firma in Deutschland gefunden, die so eine App schon entwickelt
Marco: hatte, mit der wir auch jetzt eine super Zusammenarbeit haben,
Marco: auch die total begeistert waren.
Marco: Die haben das für die BG entwickelt in Deutschland und haben gesagt,
Marco: ja, da machen wir sofort mit, wollen damit auch kein großes Geld verdienen.
Marco: Und im Endeffekt sind wir dabei, diese App, die schon sehr gut ist, jetzt zu übersetzen.
Marco: Das ist jetzt auch fertig, also ukrainisch zu übersetzen. Wir haben neue kleine
Marco: Videos gedreht und die Idee ist, dass der Betroffene oder auch die Betroffene wirklich jetzt,
Marco: wo auch immer sie sind, diese ganzen Übungen, Spiegeltherapie,
Marco: Wahrnehmung der Verletzten oder nicht mehr vorhandenen Extremität,
Marco: so wie es eben die ergotherapeutischen und schmerztherapeutischen Konzepte empfehlen,
Marco: Überall, wo auch immer die Person sich befindet, selber im Rahmen von Trainingsessions
Marco: durchführen kann und die Daten aus dem deutschen Projekt zeigen,
Marco: dass das eben eine super Ergänzung ist, zu der sowieso stattfindenden Therapie.
Marco: Dazu haben wir noch eine kurze Zusammenfassung von State-of-the-Art-Chirurgie,
Marco: also wie wird die Amputation chirurgisch am besten durchgeführt,
Marco: damit es später zu wenig Phantomschmerzen kommt,
Marco: Akutanästhesie und dann pharmakologische Versorgung bei der Rehabilitation.
Marco: Da haben wir so eine kurze Mini-Leitlinie sozusagen dazu herausdestilliert aus
Marco: den Daten, die vorhanden sind und übersetzen die dann auch auf Ukrainisch.
Jan-Peer: Wie ich anfangs schon sagte, beeindruckend, was für tolle Projekte da sind.
Jan-Peer: Können wir da Ergebnisse erwarten? Wird das wissenschaftlich begleitet?
Marco: Das wird wissenschaftlich begleitet, aber im Vordergrund steht dort keine Forschung,
Marco: das muss man ganz klar sagen, sondern im Grunde Patientenversorgung,
Marco: wir nehmen ja etablierte Verfahren, wir erfinden jetzt kein neues Verfahren
Marco: neu, sondern wir gucken, was hat sich bewährt und versuchen das sozusagen an
Marco: den Mann und an die Frau zu bringen.
Marco: Und immer wieder, wir haben relativ viele ukrainische Partner,
Marco: die wir immer wieder fragen, funktioniert das bei euch? Ist das hier okay?
Marco: Das sind ganz technische Fragen zum Teil. Also das Ding lief bisher nur auf Apple-Geräten.
Marco: Wir haben es jetzt für Android oder unsere Kooperationsfirma hat es für Android fertig gemacht.
Winfried: Aber auch bis zu so Dingen,
Marco: Die sind oft offline. Das muss auch funktionieren, wenn eine Zeit lang kein
Marco: WLAN da ist. Also so ganz praktische Sachen.
Winfried: Es wird aber begleitet,
Marco: Die Patienten füllen Fragebögen aus, die wir dann zurückkriegen.
Marco: Und da gucken wir natürlich, gibt es Prädiktoren, bei welchen funktioniert es
Marco: besser, bei welchen schlechter.
Marco: Wir wollen auch die ersten, die Pilotphase läuft gerade, die ersten 10,
Marco: 15 Patienten sollen uns selber helfen, nochmal die App zu verbessern.
Marco: Also wir wollen die auch mit einbeziehen.
Marco: Die Idee ist vielleicht auch so eine Art Selbsthilfegruppe, dann nochmal über
Marco: solche elektronischen Medien anzubieten, wo die sich untereinander vernetzen
Marco: können. Im Vordergrund steht hier nicht, hier wird kein High-Impact-Paper rauskommen.
Marco: Auf der anderen Seite sind Amputationen weltweit ein Riesenthema.
Marco: Wir haben in ganz vielen Ländern Kriege,
Winfried: Wir haben unversorgte Leute.
Marco: Also insofern ist es jetzt gesundheitspolitisch, nicht in Deutschland,
Marco: bislang glücklicherweise, aber weltweit ein Riesenthema.
Marco: Und wenn das gut funktioniert, dann kommt sicherlich die Phase,
Marco: wo man dann auch noch mit viel mehr, wir haben jetzt nicht viel Geld,
Marco: kommt von der Else-Kröner-Fersenius-Stiftung, aber mit mehr Aufwand dann auch
Marco: eine richtige wissenschaftliche Auswertung machen kann.
Marco: Wir werden es jetzt ein bisschen mitlaufen lassen, das steht aber jetzt im Moment
Marco: nicht ganz im Vordergrund.
Jan-Peer: Das ist ein schöner Übergang über einen großen Aspekt, der mir persönlich auch
Jan-Peer: wichtig ist, nämlich die Zukunfts- und Zukunftsvision der Schmerztherapie.
Jan-Peer: Siehst du da einen hohen Stellenwert an so neuen Medien, Stichwort digitale Edukation?
Jan-Peer: Da gibt es ja auch ganz viele Sachen, die jetzt rauskommen und die im Wandeln sich.
Jan-Peer: Alleine kennen eine Kollegin, die jetzt gerade an der App arbeitet,
Jan-Peer: die dann auch massiv vorangetrieben werden.
Jan-Peer: Natürlich ist das sehr teuer, aber auch alles scheint mir sehr sinnvoll.
Jan-Peer: Stichwort chronischer Rückenschmerz.
Jan-Peer: Also da gibt es ja viele Ideen.
Jan-Peer: Ist das ein großes Feld, an dem wir noch arbeiten müssen?
Winfried: Auf jeden Fall.
Marco: Also wir beschäftigen uns auch schon relativ lange damit, wobei ich bin jetzt
Marco: kein Experte jetzt für die technische Seite, aber wir haben bei uns einen Informatiker im Team.
Marco: Um es ganz kurz vielleicht mal griffig zusammenzufassen, mein Eindruck ist,
Marco: wir haben im Moment zwei Gruppen von Produkten oder von Gruppen,
Marco: die auf dem Gebiet arbeiten.
Marco: Das eine sind, ich sag mal, die Technik-Nerds, die wenig Ahnung von Medizin
Marco: haben und das andere sind die Mediziner, die zu wenig Ahnung von Technik haben.
Marco: Und es gibt nur sehr wenig Projekte, die von beidem, sozusagen die beides vereinen.
Marco: Und das ist, glaube ich, die große Herausforderung. Die Technik-Nerds müssen
Marco: die medizinischen Notwendigkeiten kennen und verstehen.
Marco: Und wir Mediziner müssen die Funktionsweise und die Möglichkeiten und Limitationen
Marco: der technischen Lösungen verstehen.
Marco: Und idealerweise sind also in solchen Teams sozusagen Gruppen von beiden Leuten.
Marco: Das ist jetzt in dem Projekt in der Ukraine super, weil die Firma selber schon,
Marco: der Leiter ist zwar kein Mediziner, er hat aber ganz viele Ergotherapeuten in
Marco: seinem Team und wir arbeiten fast wöchentlich, tauschen wir uns aus.
Marco: Und die Mediziner sagen den Technikern, was gut ist, was nicht.
Marco: Und die Techniker sagen uns, was.
Marco: Also das ist, glaube ich, die eine Sache. Diese Zusammenarbeit ist Voraussetzung.
Marco: Das zweite ist, ich bin fest davon überzeugt, dass es immer eine Kombination
Marco: aus persönlichem, menschlichem Kontakt und der Nutzung dieser Tools sein muss.
Marco: Also was wir jetzt zum Beispiel gerade in unserer Schmerztagesklinik diskutieren, ist,
Marco: ob nach Ende der Behandlung, die natürlich face-to-face stattfindet,
Marco: die Patienten und Patientinnen mit solchen technischen Lösungen weiter im Alltag
Marco: sozusagen die Nachhaltigkeit der Erfolge festigen können.
Marco: Und das ist glaube ich, was sehr gut funktionieren wird.
Marco: Ich bin ein bisschen skeptisch, chronische Rückenschmerzen, Depressionen,
Marco: was auch immer ausschließlich im Internet zu behandeln, ohne dass es einen Face-to-Face-Kontakt
Marco: mit einem menschlichen Wesen gibt.
Marco: Ich glaube, im Moment zumindest noch ist die therapeutische Beziehung zu einer
Marco: anderen Person wichtig, um auch das Vertrauen in so eine technische Lösung zu erhöhen.
Marco: Auch das ist ein kleines Thema, an dem wir gerade mit einer
Winfried: Gruppe aus der
Marco: Bauhaus-Uni in Weimar arbeiten, die sich so mit Mediendesign beschäftigt.
Marco: Wie können Menschen Vertrauen in technische, medizinische Lösungen bekommen, die sie in Apps finden?
Marco: Und ich glaube deswegen, dass es immer eine Kombination aus beiden Elementen
Marco: sein wird. Mensch plus Maschine, wenn man so will.
Marco: Aber dann haben diese Lösungen eine super große Zukunft und ganz ehrlich,
Marco: es geht auch gar nicht anders angesichts der demografischen Entwicklung, die uns bevorsteht.
Jan-Peer: Ja, und den fehlenden Schmerztherapeuten. Das ist ein anderes Thema.
Jan-Peer: Wo siehst du denn die größten Herausforderungen für die,
Jan-Peer: Integration von neuen Therapieansätzen in der Zukunft oder sagst du,
Jan-Peer: wir haben so viele Baustellen, das ist jetzt gar nicht das, wo wir uns fokussieren sollten oder? Oder ja.
Marco: Ne, also ich sagte ja gerade, ich denke, das ist wichtig, das wird auch kommen.
Marco: Baustellen haben wir in Deutschland mit unserer Überbürokratisierung und Datenschutz.
Marco: Das ist ein Thema, mit dem Datenschutz sind wir ja seit 20 Jahren konfrontiert
Marco: im Rahmen von Quips und Panout.
Marco: Und hier denken wir schon, dass der Datenschutz wirklich in vielen Fällen im
Marco: Medizinbereich Menschen schädigt und ihnen sie nicht schützt.
Marco: Und sagen wir mal, die Nachteile überwiegend deutlich gegenüber den Vorteilen.
Marco: Ein Beispiel, wir haben in Mexiko auch ein Panout-Netzwerk.
Marco: Und als wir dann Follow-Up, also Patienten sind entlassen, wir können die ja
Marco: auch dann mit Panout nachverfolgen.
Marco: Dann kommt wieder das Thema Datenschutz, wie kann man die E-Mail-Adresse oder
Marco: was auch immer sicher aufbewahren. Unsere mexikanischen Kollegen haben gesagt,
Winfried: Worüber redet ihr?
Marco: Wir telefonieren, wir WhatsAppen immer schon nach einer Operation mit unseren
Marco: Patienten, die zu Hause sind. Ich habe die Fotos der OP-Wunde hier auf meinem Handy.
Marco: Das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber die sahen überhaupt nicht das Problem.
Marco: Die haben doch gesagt, die Patienten sind doch heilfroh, wenn die schwellenarm,
Marco: ohne sich in gesicherte E-Mail-Kanäle oder Webkanäle einzuloggen,
Marco: mit einem Anästhesisten oder mit der Chirurgin sprechen können.
Marco: Und da sind wirklich Welten aufeinander getroffen. Die haben wir überhaupt gar
Marco: nicht verstanden, worüber wir gesprochen haben, als wir gesagt haben,
Marco: Mensch, wir müssen zwei verschiedene Server haben.
Marco: Auf dem einen sind die Kontaktdaten, auf dem anderen dann verschlüsselt sozusagen die Patientendaten.
Marco: Das war für die völlig unverständlich. Also ich bin ja nicht gegen Datenschutz,
Marco: aber ich glaube in einer Welt, wo jeder jeden Tag seine Daten völlig kritiklos
Marco: im Internet preisgibt, dann aber da, wo sie ihn nutzen könnten,
Marco: wir riesige Schranken aufbauen, da haben wir ein Problem in Deutschland.
Jan-Peer: Da ist sie, die Therapieherausforderung. Ich habe nochmal ein anderes Thema,
Jan-Peer: nämlich Schmerzmanagement bei geriatrischen Patienten.
Jan-Peer: Da gibt es ja neue S3-Leitlinie, Gary Payne.
Jan-Peer: Kannst du da uns auch nochmal kurz ein paar Sätze dazu erzählen?
Jan-Peer: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil du so viele Projekte hast,
Jan-Peer: aber ich würde gerne viele davon gerne kurz ansprechen.
Marco: Also da, das ist jetzt tatsächlich ein Punkt, da kann ich gar nicht so wahnsinnig
Marco: viel zu sagen, weil die zwar unter meiner, sozusagen als ich noch Präsident
Marco: war, ist das Projekt ins Leben gerufen worden.
Marco: Ich bin da inhaltlich aber überhaupt nicht dran beteiligt. Also vielleicht können
Marco: wir das Thema dann doch ein bisschen zurückstellen. Also vielleicht so viel,
Marco: ich habe es ja eben schon angedeutet, die demografische Entwicklung wird auch
Marco: eine riesige Herausforderung für die Schmerzmedizin.
Marco: Ältere Menschen, immer älter werdende Menschen, die natürlich auch schmerzmedizinisch
Marco: versorgt werden müssen,
Marco: Der Mangel an Schmerztherapeuten, Schmerztherapeutinnen auf der anderen Seite,
Marco: das betrifft ja viele Gebiete der Medizin, aber das betrifft auch uns.
Marco: Wir sehen auch hier wieder ein Argument für eine Nutzung von elektronischen
Marco: Medien, die eben den Therapeuten, die Therapeutinnen unterstützen können.
Marco: Und wir wissen natürlich auch, dass heute ältere Menschen, und das ist so ein
Marco: bisschen auch die Idee bei Gary Payne, sind viel besser aufgeklärt.
Marco: Sie wissen, dass es Möglichkeiten gibt, viele Dinge auch gesundheitlich zu verbessern, zu verändern.
Marco: Wir wissen, dass der Organismus des alten Menschen, gerade was zum Beispiel
Marco: Pharmakokinetik, Pharmakodynamik angeht, anders ist als der von jüngeren Menschen.
Marco: Das heißt, eine Altersmedizin muss die besonderen Situationen von alten Menschen
Marco: und zwar sowohl biologisch als auch psychisch in Betracht ziehen.
Marco: Und das ist die Idee dahinter eben, dass wir nicht sagen können,
Marco: wir können genauso wenig wie auf Kinder oder Jugendliche,
Marco: wir können nicht einfach one size fits all, wir können nicht einfach die Prinzipien
Marco: der Schmerztherapie für mittelalter Erwachsene kritiklos auf sehr viel ältere Positionen.
Marco: Oder auf sehr viel jüngere Populationen übertragen.
Jan-Peer: Eigentlich, wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar ein bisschen froh,
Jan-Peer: dass du da nicht der Experte bist, dann kann man das nämlich als einzelnes Thema
Jan-Peer: nochmal rausnehmen, weil das lohnt auf alle Fälle mal. Das ist super spannend.
Marco: Mit der Truppe einfach mal sprechen,
Winfried: Das ist sinnvoll.
Jan-Peer: Ja, aber man muss ja immer Projekte, 2025 sage ich nur. Also ich freue mich da.
Jan-Peer: Das ist sicherlich noch was, was wir auf alle Fälle besprechen wollen.
Jan-Peer: Ein Thema ist mir noch wichtig, weil ich das Gefühl habe, aus der Klinik heraus zu beobachten,
Jan-Peer: dass unsere niedergelassenen Schmerztherapeuten gar nicht mehr hinwissen,
Jan-Peer: wo sie die Warteliste noch verlängern wollen.
Jan-Peer: Also wie siehst du die Rolle des niedergelassenen Schmerztherapeut in der Zukunft?
Jan-Peer: Sowohl funktionell als zum Beispiel Therapieumsetzer aus Quips und Konsorten,
Jan-Peer: aber auch politisch und natürlich auch als Auftrag für die Schmerzversorgung.
Jan-Peer: Wo ist da der niedergelassene Kollege?
Jan-Peer: Ich habe das Gefühl, der geht so ein bisschen unter.
Marco: Also ganz generell vielleicht mal aus meiner Sicht die Zukunft der Medizin in
Marco: Deutschland wird ambulanter sein als heute.
Marco: Das ist jetzt banal, das sehen wir ja in der Diskussion um Krankenhäuser sowieso,
Marco: aber auch gerade durch unsere europäischen oder internationalen Kontakte sind
Marco: uns wirklich nochmal ein bisschen die Augen geöffnet worden.
Marco: Ich will ein Beispiel nennen.
Marco: Bei Pain-Out, Cholicystektomien sind eine der häufigsten Operationen.
Marco: Wir befragen Patienten mit Pain-Out und mit Quips ja so am ersten Tag nach der Operation.
Marco: Als wir nach Skandinavien damit gegangen sind, haben uns einige Kliniken gesagt,
Marco: worüber redet ihr eigentlich?
Marco: Wir schicken Patienten nach Cholicystektomien doch nach Hause,
Marco: die sind gar nicht mehr in der Klinik.
Marco: Ja, also ein Beispiel dafür, dass wir in Deutschland nach wie vor einfach einen
Marco: riesigen Nachholbedarf haben, was die Ambulantisierung der Medizin angeht und
Marco: das gilt natürlich für Schmerztherapie auch so.
Marco: Multimodale Schmerztherapie in Deutschland, ein Erfolgsmodell,
Marco: super Langzeitergebnisse, wird im Moment fast ausschließlich in Krankenhäusern durchgeführt.
Marco: Nicht, weil Krankenhäuser das besser können, sondern weil die Strukturen, Vergütung,
Marco: politische Strukturen im niedergerassenden Bereich im Moment es nicht erlauben,
Marco: eine multimodale Schmerztherapie in der Intensität auf die Beine zu stellen,
Marco: zumindest wenn man halbwegs damit über die Runden kommen will,
Marco: wie das eben im Krankenhaus möglich ist. Und das sind unsere Hausaufgaben.
Marco: Gesundheitspolitische Hausaufgaben. Also ich glaube, Schmerzmedizin wird ambulanter
Marco: werden, muss ambulanter werden.
Marco: Wir müssen niedergelassenen Schmerztherapeutinnen und Schmerztherapeuten viel
Marco: mehr Spielräume eröffnen, zum Beispiel interdisziplinär mit einem Physiotherapeuten,
Marco: mit einer Psychologin in ihrer Praxis zusammenzuarbeiten, auch langfristig zusammenzuarbeiten.
Marco: Die Schranken zwischen den Berufsgruppen, ärztliche, akademische,
Marco: Gesundheitsbedrofe auf der einen Seite, therapeutische Therapeuten,
Marco: Ergotherapeuten, Physiotherapeuten auf der anderen Seite müssen geringer werden.
Marco: Es muss unkompliziert möglich sein, ein multimodales Schmerztherapie-Konzept
Marco: auf die Beine zu stellen, ohne dass jetzt jeder seine EBM-Ziffern irgendwie
Marco: künstlich optimieren muss, damit er halbwegs über die Runden kommt.
Marco: Also sowas wie Komplexbehandlungsziffern beispielsweise wäre vielleicht eine
Marco: Idee. Das sind riesige Herausforderungen.
Marco: Wir wissen, dass Schmerzmediziner ambulant in nächster Zeit sehr viel aufhören werden.
Marco: Das Durchschnittsalter der Schmerzmediziner ist noch ein bisschen höher als
Marco: die der anderen niedergelassenen Mediziner.
Marco: Vergütungsaspekte spielen eine Rolle. Schmerzmedizin ist primär keine apparative Medizin.
Marco: In Deutschland wird apparative Medizin gut bezahlt. Sprechende Medizin wird
Marco: nicht ganz so gut bezahlt. Es hat sich ein bisschen verbessert,
Marco: aber ist noch nicht optimal.
Marco: Die Qualitätssicherungs oder die Vergütung für die Teilnahme an der Qualitätsvereinbarung
Marco: ist ein erster Schritt aus meiner Sicht.
Marco: Auch ein guter Schritt. Damit haben wir uns auch mal intensiver beschäftigt.
Marco: Aber das reicht noch nicht aus. Also wir müssen die ambulante Schmerzmedizin
Marco: Ob sie jetzt eigenverantwortlich in der Praxis oder in MVZs oder auch in Mischformen
Marco: stattfindet, ist nochmal eine andere Frage.
Marco: Wir müssen die ambulante Schmerzmedizin stärken und ein erster Ansatz ist ja
Marco: die Gründung eines Arbeitskreises auch in der Deutschen Schmerzgesellschaft.
Jan-Peer: Wie willst du den Personalmangel oder den Mangel an Schmerztherapeuten,
Jan-Peer: wie willst du den beheben?
Jan-Peer: Ist da Digitalisierung und Telemedizin eine Zukunftsvision?
Jan-Peer: Dass einer mehrere Praxen digital betreut zum Beispiel?
Marco: Also Telemedizin, das hatte ich ja schon angedeutet, auf jeden Fall.
Marco: Ich glaube, der Face-to-Face-Kontakt ist immer der wichtige Ausgangspunkt.
Marco: Ob das jetzt durch eine telemedizinische Betreuung von mehreren Praxen passiert,
Marco: ich könnte mir vorstellen, dass eine weitere Möglichkeit ist,
Marco: dass wir noch andere Berufsgruppen stärker involvieren, wie wir das ja in der
Marco: Multimodalen beispielsweise auch machen. Also Pflege beispielsweise.
Marco: Pflegemedizinische Assistenzberufe könnten gerade in der Schmerzmedizin aus
Marco: meiner Sicht noch sehr viel mehr kotherapeutisch arbeiten, als es bisher üblich ist.
Marco: Könnten nachverfolgen, Follow-up machen, eigenverantwortlich viele Dinge machen,
Marco: die durchaus in vielen anderen Ländern üblich sind.
Marco: In unserer multimodalen Schmerztherapie, macht die Pflege zum Beispiel intensiv,
Marco: ist intensiv kotherapeutisch tätig, übt Biofeedback, übt Entspannungsverfahren etc.
Marco: Also das wäre eine weitere Möglichkeit zu einer Entlastung.
Jan-Peer: Du musst mich entschuldigen, aber ich muss nochmal eine provokative Frage stellen,
Jan-Peer: weil es mir so oft diskutiert wird.
Jan-Peer: Haben wir in Deutschland eine Opioid-Krise?
Marco: Schöne Frage. Also klare Antwort, im Moment haben wir keine Opioidkrise in Deutschland, die
Marco: generell große Bevölkerungsschichten betrifft. Ganz klar.
Marco: Wir haben keine Situation, wo Menschen nach einer Opiatüberdosierung massenhaft
Marco: in der Notaufnahme landen.
Marco: Wir haben keine Situation, wo die Todesfälle, die opiatbedingten Todesfälle
Marco: in einem Ausmaß zunehmen oder auch absolute Zahlen erreichen,
Marco: auch nur annähernd absolute Zahlen erreichen,
Marco: wie wir das aus anderen Ländern kennen.
Marco: Wir haben Subpopulationen, Subgruppen, die ein hohes Risiko haben.
Marco: Wir wissen beispielsweise, dass Schmerzpatienten, Patientinnen,
Marco: die parallel zu Opiaten Benzodiazepine einnehmen, möglicherweise auch einige
Marco: andere Substanzen, ein erhöhtes Risiko von Fehlgebrauch haben.
Marco: Wir wissen, das haben wir ja selber auch gerade untersucht, dass es nach einigen
Marco: wenigen, aber genau zu benennenden Operationen ein massiv erhöhtes Risiko gibt,
Marco: dass diese Menschen, die opiatnaiv zur Operation gekommen sind,
Marco: sechs Monate später langfristig Opiate einnehmen.
Marco: Dazu gehören beispielsweise eine Reihe von orthopädischen Eingriffen,
Marco: Wirbelsäulenoperationen und übrigens Amputationen als Nummer eins.
Marco: Aber das sind glücklicherweise relativ, absolut gesehen relativ wenig Menschen,
Marco: die das betrifft, im Großen und Ganzen.
Marco: Und ich glaube, dass die sogenannte Lons-Leitlinie, die ja den Umgang mit Opiaten
Marco: bei Nicht-Tumorschmerzen schon vor vielen Jahren beschrieben und empfohlen hat,
Marco: dass die einen erheblichen Anteil daran hat,
Marco: dass wir diesen Weg, den wir aus wenigen anderen Ländern der Welt kennen,
Marco: also immer höhere Opiadosierungen,
Marco: jedes Problemchen wird mit Opiat behandelt, dass wir diesen Weg glücklicherweise umsetzen.
Winfried: Nicht weiter begangen haben.
Marco: Wir haben in der Vergangenheit Tendenzen gehabt in Deutschland.
Marco: Vor 20 Jahren sind auch Schmerztherapeuten, Schmerztherapeutinnen noch davon
Marco: ausgegangen, dass mit Opiaten sich alle Schmerzprobleme lösen lassen und auch
Marco: die Pharmaindustrie in Deutschland hat nicht immer eine rühmliche Rolle gespielt.
Marco: Aber die Ausmaße wie in den USA sind aus meiner Sicht auch dank der Lonsleitlinie nie eingetreten.
Marco: Und im Moment, wir verfolgen das sehr, sehr genau.
Marco: Wir schauen wirklich ganz genau hin, erhöhen sich die Zahlen der Menschen,
Marco: die Probleme haben in Notaufnahmen mit Entzugsbehandlung.
Marco: Im Moment scheint es hier keinen massiven Zunahme dieser Betroffenen zu geben.
Jan-Peer: Wir kommen auch schon langsam zum Ende unseres, kann ich ja jetzt schon sagen,
Jan-Peer: hochkarätigen Interviews.
Jan-Peer: Eine Sache interessiert mich noch. Wir haben in unseren Folgen davor,
Jan-Peer: haben wir mal das Thema THC und CBD aufgegriffen, weil es ja jetzt seit dem 1.
Jan-Peer: April letzten Jahres da ja auch gesetzliche Änderungen gab.
Jan-Peer: Hat sich was für dich als Schmerztherapeut, hat sich da irgendwas geändert?
Jan-Peer: Wie siehst du da den Trend?
Marco: Also ich bin lange Zeit der Meinung gewesen,
Marco: dass Cannabinoide von den Befürwortern maßlos überschätzt und von den Gegnern,
Marco: unangemessen verteufelt worden sind.
Marco: Cannabinoide und klinisch haben wir seit vielen Jahren Erfahrung,
Marco: vor allem in der Palliativmedizin ja schon seit weit über 15 Jahren,
Marco: sind aus meiner Sicht in speziellen Fällen eine sehr gute und auch sehr wirksame
Marco: Möglichkeit, bestimmte Symptome zu lindern.
Marco: Da nenne ich gar nicht mal Schmerzen als einzige oder vielleicht wichtigste
Marco: Indikation, sondern auch Dinge wie Appetitstörungen, Übelkeit oder Schlafstörungen.
Marco: Sie sind bei keiner Indikation Nummer 1. Sie sind
Marco: In Subpopulationen, in Subgruppen,
Winfried: Wie ich schon sagte,
Marco: Bisweilen sehr wirksam. Was wir bis heute noch nicht wissen,
Marco: wie können wir die Responder von den Non-Respondern schon rechtzeitig herausfinden.
Marco: Auf der anderen Seite sind sie auch nicht super gefährlich. Ja,
Marco: und wir verfolgen eine Politik, dass wir die Indikation relativ breit stellen.
Marco: Also das heißt, wir probieren es gerade in der Palliativmedizin einfach aus.
Marco: Aber wir setzen uns auch konsequent wieder ab und erhöhen dann nicht ständig
Marco: die Dosis oder rotieren auf irgendein anderes Paparat, wenn die Wirkung sich
Marco: nicht nach einer gewissen Zeit einstellt.
Marco: Das glaube ich immer noch der Fall. Allerdings wird in diesem Jahr eine erste große,
Marco: wirklich methodisch hochwertige Studie erscheinen zur Therapie von Rückenschmerzen
Marco: bei Cannabinoiden, die möglicherweise uns wirklich brandneue Erkenntnisse liefert.
Marco: Und deswegen würde ich wirklich anregen, dieses Thema nochmal,
Marco: wenn diese Studie erschienen ist, zu vertagen.
Marco: Weil ich glaube, dann haben wir sehr, sehr viel zu diskutieren und wir sehen
Marco: dann sehr viel genauer, welche Menschen von Cannabinoiden Ihnen jetzt im Bereich
Marco: Schmerz profitieren und welche auch nicht.
Marco: Es kommen also eine Studie auf jeden Fall. Ich weiß von mehreren anderen Projekten,
Marco: die ebenfalls methodisch hochwertig unterwegs sind.
Marco: Ich glaube, dass wir in den nächsten zwei Jahren eine ganze Menge an hochwertigen
Marco: Daten zu dieser Frage bekommen werden, sodass wir dann sehr viel genauer wissen,
Marco: wer davon profitiert und wer nicht.
Jan-Peer: Ja, meiner Meinung nach auch mehr als notwendig mit diesem betriebenen Hype,
Jan-Peer: der da sich auch durch unsere eigenen Literatur durchgezogen hat,
Jan-Peer: das muss man ja nur mal bei PubMed eingeben, dann sieht man ja,
Jan-Peer: was das für ein Sprung war an Publikationen.
Winfried: So ist es.
Jan-Peer: Was bleibt mir zum Ende eines sehr interessanten und aufwühlenden Interviews?
Jan-Peer: Ich habe mir überlegt, ich würde mir von dir gerne wünschen,
Jan-Peer: wie würdest du jetzt für unsere Hören und Hören Werbung für das S in INSP machen?
Marco: Ja, also ich kann nur wirklich jeder Kollegin, jedem Kollegen wünschen und empfehlen,
Marco: sich einmal auf dieses Thema Schmerzmedizin einzulassen.
Marco: Aus klinischer Sicht, weil ich nichts oder kaum etwas kenne,
Marco: was befriedigender ist als Menschen über einen gewissen Zeitraum.
Marco: Das kann schon der perioperative Zeitraum von der Zeit vor der Operation,
Marco: wo ich mich vielleicht um die Sorgen, Ängste vor der Narkose,
Marco: vor Schmerzen mit ihm oder mit ihm unterhalte bis zum einige Tage nach der Operation sein.
Marco: Das kann aber auch ein längerer Verlauf sein bei jemandem mit Rückenschmerzen,
Marco: bei jemandem mit Tumorschmerzen.
Marco: Ich kenne kaum etwas, was befriedigender ist, als Menschen auf diesem Weg zu begleiten.
Winfried: Und es geht nicht darum,
Marco: Und das ist mir auch nochmal ganz wichtig, dass wir in jedem Fall erfolgreich
Marco: sind werden und die Schmerzen auf irgendeiner Skala von 7 auf 2 reduzieren.
Winfried: Wir sind auch
Marco: In manchen Gebieten noch so ein bisschen ratlos und die Menschen sagen,
Marco: die Schmerzen sind jetzt immer noch da, Aber ich kann besser damit umgehen.
Marco: Ich verstehe jetzt, was in meinem
Marco: Körper passiert. Ich kann meinen Tag ein bisschen besser einrichten.
Marco: Und das Geheimnis der Schmerzmedizin ist viel mehr als Schmerzreduktion auf
Marco: einer Skala, sondern es ist eine Nähe, eine Kommunikation mit Menschen.
Marco: Ein Schmerzproblem haben, das ja auch nicht immer nur auf körperlicher Ebene
Marco: begründet ist, zu etablieren, das auf verschiedenen Kanälen vielleicht sowas wie Resonanz erzeugt.
Marco: Vielleicht ist das Wort Resonanz in dem Zusammenhang wirklich ganz passend und
Marco: zwar nicht nur so eine akute Resonanz, die ich jetzt auch habe,
Marco: wenn ich reanimiere, ich habe das ja auch lange genug gemacht,
Marco: sondern etwas, was nachwirkt, wo man das Gegenüber auf eine gewisse Art und
Marco: Weise auch kennenlernt, Wo man auch einen kleinen Weg des Weges eines Menschen
Marco: begleitet und eine gewisse Entwicklung sieht.
Marco: Und das erlebe ich in der Schmerzmedizin, natürlich auch in der Palliativmedizin.
Marco: Das kann man auch mal bei längeren Verläufen auf der Intensivstation erleben.
Marco: Aber das ist vielleicht der Kern der Faszination dieses S in unserem Fachgebiet.
Jan-Peer: Das war ein sehr schönes Schlusswort. Ich danke dir nochmal ganz herzlich für
Jan-Peer: dieses tolle Interview und ja, ich wünsche dir alles Gute.
Jan-Peer: Halte dein Engagement ganz weit
Jan-Peer: oben mit diesen tollen Projekten und ich glaube, wie alle gehört haben,
Jan-Peer: ist es was, wo wir eigentlich täglich von profitieren und ich hoffe,
Jan-Peer: dass noch mehr gute Daten für uns da bereitstehen und auf uns warten. Danke dir vielmals.
Marco: Ich danke dir. Vielen Dank.
Jan-Peer: Das war ja eine Menge zu erzählen, aber was so dein erster Impuls,
Jan-Peer: was fandst du, wie fandst du das Interview?
Marco: Also das ist tatsächlich ja ein Praktiker, der wirklich viele neue Aspekte beleuchtet.
Marco: Das war mir auch alles gar nicht so klar.
Marco: Also ich muss es tatsächlich ein bisschen sacken lassen.
Jan-Peer: Ja, finde ich auch.
Marco: Was fandest du so am herausragendsten?
Jan-Peer: Ja, eigentlich muss ich ehrlicherweise sagen, mich hat schon im Vorfeld mit
Jan-Peer: der Beschäftigung seines Lebenslaufs, das hat mich schon sehr beeindruckt.
Marco: Ja, neidisch bin ich auch, weil sein Tag scheint ja ungefähr 28 Stunden mehr zu haben als meiner.
Jan-Peer: Weißt du, genau das gleiche habe ich auch gedacht. Was mache ich denn verkehrt?
Jan-Peer: Ich muss Studien auf den Weg bringen, mich um die Wissenschaft kümmern,
Jan-Peer: parallel die klinische Versorgung meiner Patienten generieren und zwischendurch
Jan-Peer: auch noch so ein bisschen Salutogenese und meine Resilienz fördern.
Jan-Peer: Also ich dachte mir, ja, 28 Stunden am Tag wäre schon ganz hilfreich.
Jan-Peer: Aber nur vier Stunden Schlaf, bitte.
Marco: Höchstens.
Jan-Peer: Ja, ja, genau. Muss reichen. Aber in diesem Zusammenhang, also nochmal ein Shoutout an Winfried.
Jan-Peer: Vielen Dank nochmal für dieses großartige Interview.
Jan-Peer: Es hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht und falls die Zuhörer und Zuhörer es
Jan-Peer: schon gehört haben im Interview,
Jan-Peer: also das Projekt Gary Payne, das wird noch ein Teil sein, jetzt wo Winfried
Jan-Peer: ja auch angeboten hat, da einen guten Kontakt herzustellen.
Jan-Peer: Also das interessiert mich unsagbar, dass ich da die S3-Linie vielleicht nochmal
Jan-Peer: von jemandem mit jemandem bespreche, der da in der Leitlinienkommission mit da ist.
Jan-Peer: Das ist ja eine Option, die ist schon großartig und ich glaube,
Jan-Peer: das interessiert unsere Hörer und Hörer auch.
Marco: Ja, ist dann auch Up-to-Date-Informationen und das bestreben wir ja auch immer anzubieten.
Jan-Peer: Ja, auf alle Fälle. Ja, Mensch, Jan-Pier, die Zeit ist ja auch schon fortgeschritten.
Jan-Peer: Möchtest du noch was besprechen?
Marco: Ich möchte wie immer ermutigen für Lob, Kritik, Feedback an uns.
Marco: Wenn ihr als Wertehörerschaft Anliegen, Interessen habt, zögert nicht, uns zu schreiben.
Marco: Und wir greifen das auf jeden Fall auf.
Jan-Peer: Ja, auf alle Fälle. Ach, denkt dran, natürlich ist auch wieder diese Podcast-Folge
Jan-Peer: mit einem CME-Punkt zertifiziert von unserer hiesigen Ärztekammer.
Jan-Peer: Also immer eintragen. Ich schicke euch die Bescheinigung zu,
Jan-Peer: sofern ihr die Schlüsselwörter genannt habt.
Jan-Peer: Und da kommen wir auch gleich zu unserem dritten Schlüsselwort.
Jan-Peer: Das wäre dann, für was hatten wir uns nochmal entschieden? Quips.
Jan-Peer: Quips. Also bleibt es mir von meiner Seite aus nochmal vielen Dank an alle und
Jan-Peer: auch natürlich an unsere Zuhörer und Zuhörer. Das ist großartig,
Jan-Peer: dass ihr immer dabei seid.
Jan-Peer: Aber wir freuen uns aufs nächste Mal und ja, bleibt gesund.
Marco: Bleibt neugierig. Wir bedanken uns und freuen uns wieder auf Dich,
Music:
Marco: Wenn das heißt der Schmerzcode.
Marco: Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information
Marco: und allgemeinen Weiterbildung.
Marco: Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten
Marco: diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar.
Marco: Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit,
Marco: noch kann die Aktualität, Richtigkeit
Marco: und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.
Marco: Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder
Marco: Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
Marco: Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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