Der Weg des Schmerzes - Teil 1
Shownotes
Gastgeber*innen & Gäste
Dr. med. Marco Wintruff und Dr. med. Jan-Peer Rogmann
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Fortbildungspunkte
Die Ärztekammer Hamburg hat die Veranstaltung (Podcast) mit 1 Punkt anerkannt (912404098). Der/Die CME-Punkt/e können unter der Angabe der notwendigen Schlüsselwörter bis zu 14 Tage nach der Veröffentlichung, unter folgendem Link, beantrag werden: https://forms.gle/7k95zeiEu6KScJLw5
Literatur und kurze Zusammenfassungen
- IASP Raja SN, Carr DB, Cohen M, Finnerup NB, Flor H, Gibson S, Keefe FJ, Mogil JS, Ringkamp M, Sluka KA, Song XJ, Stevens B, Sullivan MD, Tutelman PR, Ushida T, Vader K. The revised International Association for the Study of Pain definition of pain: concepts, challenges, and compromises. Pain. 2020 Sep 1;161(9):1976-1982. doi: 10.1097/j.pain.0000000000001939. PMID: 32694387; PMCID: PMC7680716.
Zusammenfassung: Die International Association for the Study of Pain (IASP) hat kürzlich ihre Definition von Schmerz überarbeitet – das erste Mal seit 1979. Die neue Definition beschreibt das Schmerzerlebnis als “eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschäden in Verbindung steht oder diesen ähnelt.” Diese Überarbeitung erfolgte nach einer umfassenden Prüfung durch ein multidisziplinäres Expertengremium und wurde einstimmig vom IASP-Rat angenommen.
- McCaffery Chris Pasero,Margo McCaffery: Resolute and Visionary,Pain Management Nursing,Volume 19, Issue 2,2018,Pages 89-91,ISSN 1524-9042,https://doi.org/10.1016/j.pmn.2018.01.005.
Zusammenfassung: Mary Margo McCaffery war eine Pionierin in der Betreuung von Menschen mit Schmerzen. Sie verstarb 2018 im Alter von 79 Jahren in Kalifornien. Margo hatte einen Bachelor-Abschluss in Pflegewissenschaften und einen Master-Abschluss in Pflegewissenschaften. Sie arbeitete als Professorin für Pflege an der University of California in Los Angeles (UCLA) und wurde später selbstständig als Beraterin und Dozentin für die Pflege von Patienten mit Schmerzen. Margo ist bekannt für ihre Definition von Schmerz: „Schmerz ist das, was die erlebende Person sagt, dass es ist, und existiert immer dann, wenn sie sagt, dass es existiert.“ Diese Definition hat einen großen Einfluss auf das Schmerzmanagement gehabt. In einer Zeit, in der die Patientenversorgung oft auf Erfahrung und Meinungen basierte, setzte sie sich für evidenzbasierte Praxis ein und betonte die Bedeutung von Forschung in der klinischen Pflege. Margo McCafferys Beitrag hat das Verständnis und die Behandlung von Schmerzen nachhaltig verändert.
- Physiologie und Nozizeption Armstrong SA, Herr MJ. Physiology, Nociception. [Updated 2023 May 1]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK551562/
Zusammenfassung: Nociception ist ein Mechanismus, der dem zentralen Nervensystem ermöglicht, schädliche Reize zu erkennen und zu vermeiden. Es gibt verschiedene Arten von Schmerzempfindungen, darunter akuter Schmerz, nociceptiver Schmerz, chronischer Schmerz und neuropathischer Schmerz. Akute noxische Reize aktivieren Nociceptoren. Wenn der noxische Reiz lange genug anhält, kann akuter Schmerz zu entzündlichem Schmerz werden. Nociceptiver Schmerz entsteht durch Gewebeschäden, während neuropathischer Schmerz durch Erkrankungen oder direkte Schädigungen der sensorischen Nerven verursacht wird. Die Unterscheidung zwischen akutem und nociceptivem Schmerz von neuropathischem Schmerz trägt zum besseren Verständnis des breiteren Schmerzstudiums bei.
- Nobelpreis 2021 für Medizin Reeh PW, Fischer MJM. Nobel somatosensations and pain. Pflugers Arch. 2022 Apr;474(4):405-420. doi: 10.1007/s00424-022-02667-x. Epub 2022 Feb 14. Erratum in: Pflugers Arch. 2022 Jun;474(6):647. PMID: 35157132; PMCID: PMC8924131.
Zusammenfassung:Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2021 wurde gemeinsam an David Julius und Ardem Patapoutian verliehen. Sie wurden für ihre Entdeckungen der Rezeptoren für Temperatur und Berührung, nämlich TRPV1 und PIEZO1/2, ausgezeichnet. Diese bahnbrechenden Erkenntnisse haben unser Verständnis der Wahrnehmung von Temperatur und mechanischer Empfindlichkeit erheblich erweitert. Die Forschung der Preisträger hat wichtige translationalen Aspekte und Anwendungen im Bereich der Schmerztherapie beeinflusst.
- TRPs, Schmerzen und die inflammatorische Suppe Dai Y. TRPs and pain. Semin Immunopathol. 2016 May;38(3):277-91. doi: 10.1007/s00281-015-0526-0. Epub 2015 Sep 15. PMID: 26374740.
Zusammenfassung:Diese Übersichtsarbeit konzentriert sich auf die zunehmenden Hinweise auf die Beteiligung und den Beitrag von TRP-Kanälen bei nozizeptivem Schmerz und der mit peripherer Entzündung oder Neuropathie verbundenen Schmerzüberempfindlichkeit. Darüber hinaus wird das erneute Interesse an der gezielten Beeinflussung von TRP-Kanälen zur Schmerzlinderung beleuchtet.
- Regulation TRP Moore C, Gupta R, Jordt SE, Chen Y, Liedtke WB. Regulation of Pain and Itch by TRP Channels. Neurosci Bull. 2018 Feb;34(1):120-142. doi: 10.1007/s12264-017-0200-8. Epub 2017 Dec 27. PMID: 29282613; PMCID: PMC5799130.
Zusammenfassung:Nociception ist ein physiologischer Prozess, der schädliche Signale erkennt und Schmerzwahrnehmung verursacht. In dieser Übersicht werden TRP-Ionenkanäle als molekulare Sensoren für chemische, thermische und mechanische schädliche Reize diskutiert. Dazu gehören TRPA1, TRPV1, TRPV3, TRPV4, TRPM2, TRPM3 und TRPM8. Bei der Entwicklung von Verbindungen zur Schmerz- und Juckreizmodulation muss darauf geachtet werden, physiologische Schutzmechanismen nicht zu beeinträchtigen. Eine sorgfältige Dosierung und Berücksichtigung von Designmerkmalen der medizinischen Chemie sind entscheidend.
Fun-Fact
Usain Bolt 100m - 9,58s: entspricht 34,388 km/h (Berlin, 2009). https://olympics.com/de/athleten/usain-bolt
- A-alpha-Fasern: 80 bis 120 m/s entspricht 288-432 km/h.
- A-beta-Fasern: 35 bis 90 m/s entspricht 126-324 km/h.
- A-delta-Fasern: 5 bis 40 m/s entspricht 18-144 km/h.
- C-Fasern: 0,5 bis 2 m/s entspricht 1,8-7,2 km/h.
Hardware
- MacBook Air, M2, 2022
- beyerdynamic dt297
- PodTrak P4
Musik und Gestaltung
GarageBand, Version 10.4.10, Soundmediathek 1178, Titelmusik: „Collins Avenue Long“ Podcast-Logo: Privatbild mit ToonMe (Version 0.10.59 (2108)) modifiziert. Modifiziertes Hintergrundbild nach „matrix_plot.png“ von https://www.r-bloggers.com; „Matrix-style screensaver in R“, Layout via Microsoft®️PowerPoint for Mac, Version 16.80 (23121017) Podcast Begrüßung, Verabschiedung und Ansagen: Text-To-Speech via https://elevenlabs.io/text-to-speech (Freya)
Audioüberarbeitung
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Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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Transkript anzeigen
00:00:05: Moin Moin zu der Schmerzcode, der Podcast, in dem Jan-Peer und Marco wichtige
00:00:10: Themen zum Mysterium Schmerz einfach und praktisch aufschlüsseln wollen.
00:00:14: Music.
00:00:21: Moin Moin Jan-Peer, Moin Moin
00:00:24: zum zweiten Teil unseres Super-Podcasts der Schmerzcode. Ja, hallo Marco.
00:00:29: Ja, schön, dass du da bist, dass du es auch heute aufbringen konntest. Ja, sehr gerne.
00:00:36: Also, ich wollte mich nochmal bedanken. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht,
00:00:40: unser erster Podcast. Das war super.
00:00:42: Aber heute haben wir einiges vor, ne? Wir haben heute einiges vor.
00:00:47: Wir wollen, also schön, dass du mir dankst. Ich danke dir auch.
00:00:49: Mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht. Oh, darf ich hier kurz unterbrechen?
00:00:52: Eine Sache wollte ich nochmal sagen. Ich wollte mich nochmal ganz herzlich bei
00:00:55: allen Podcast-Zuhörern bedanken für euer Feedback.
00:00:59: Das hat uns sehr gut gefallen. Das stimmt.
00:01:01: Nur so können wir wachsen. Ja, ich bin auch schon ganz groß.
00:01:04: So, wollen wir gleich direkt starten? Wir haben heute ein straffes Programm.
00:01:07: Wir haben heute den detaillierten Blick auf das erste Neuron,
00:01:11: auf die periphere Schmerzentstehung und Weiterleitung. Also wie wollen wir es angehen?
00:01:16: Wir gucken einmal nach der Schmerzdefinition.
00:01:19: Also sind Schmerzen sinnvoll oder nicht und wie kann man es definieren?
00:01:22: Wie können wir als zweites Schmerzen einteilen? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten.
00:01:26: Wir wollen es nach Dauer machen, wir wollen es nach Ort machen.
00:01:29: Wir wollen uns als nächstes die Schmerzentstehung dann im Detail angucken.
00:01:33: Was kann Schmerzen auslösen und wie werden diese Reize dann erkannt?
00:01:37: Das heißt, welche Schmerzrezeptoren sind dann wichtig, um die Reize,
00:01:42: die von außen auf den Körper einwirken, zu detektieren?
00:01:46: Wie wird der Schmerz dann weitergeleitet? Und dann machen wir einen kleinen
00:01:49: Ausblick auf die Umschaltstelle, auf die Schmerzverschaltung vom ersten auf
00:01:53: das zweite Neuron, auf die erste Relaisstation. Aber das wird nur ganz kurz werden.
00:01:57: Ja gut, das hatten wir ja auch im ersten Podcast schon mal angesprochen.
00:02:00: Hatten wir schon gesagt, genau. Richtig.
00:02:01: Ja, also dann starten wir. Es ist ein straffes Programm und ja,
00:02:05: aber es wird glaube ich sehr interessant werden.
00:02:07: Ja genau, okay, also sind Schmerzen sinnvoll?
00:02:10: Das scheint mir eine essentielle Frage zu stellen, wenn es darum geht,
00:02:14: uns die Idee, wie ist der Weg des Schmerzes einmal besser darzustellen.
00:02:21: Ich wollte hier heute mit anfangen, dass ich mir einmal die Definition des Schmerzes angucke.
00:02:25: Und da bietet sich die International Association for the Study of Pain an, die kurz IASP.
00:02:31: Die hat nämlich 2020 ihre Definition für den Schmerz überarbeitet.
00:02:38: Die haben sogar schon 2018 damit angefangen, haben da so eine Taskforce gebildet.
00:02:43: Ich will gar nicht wissen, wie viele Besprechungstermine die da hatten.
00:02:47: Aber letztendlich mündete das 2020, dass sie ihre Schmerzdefinition,
00:02:52: die ja schon seit 1979 besteht, einmal komplett auf links gedreht haben. Naja, fast.
00:02:57: Aber sie haben so neue wissenschaftliche Kernelemente neu mit eingearbeitet.
00:03:01: Ich würde dir einmal die Definition vorlesen. Was hältst du davon?
00:03:04: Du schaffst das. Ich schaff das. Mit dem Lesen oder mit dem Verstehen? Beides. Okay.
00:03:09: Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller
00:03:14: oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen
00:03:19: Schädigung beschrieben wird.
00:03:23: Das klingt so richtig nach einem Definitionssatz.
00:03:27: Ganz ehrlich, das ist schon eine eigene Podcast-Folge wert, dass man das einmal aufdröselt.
00:03:33: Aber um das Ganze kurz zusammenzufassen, es sollen hier viele Aspekte der Schmerzwahrnehmung
00:03:41: und Verarbeitung und Entstehung in einen Satz gepackt werden.
00:03:45: Wenn man das schon so hört, dann leuchtet relativ zügig ein,
00:03:48: das kann man nicht mal eben so machen.
00:03:50: Und wir haben aus wissenschaftlicher Ebene und Seite gemerkt,
00:03:55: dass die Definition von René Descartes nicht so einfach ist,
00:04:01: dass ich einfach die Hand ins Feuer halte, zack, bumm, bäng,
00:04:04: eine Leitung und ich merke,
00:04:06: der Schmerz kommt am Gehirn an.
00:04:09: Oder früher dachte man ja auch eher, der Schmerz liegt im Herzen.
00:04:12: Aber es ist schon etwas komplexer und das will dieser Satz einmal darstellen.
00:04:17: Das es nämlich nicht nur Schädigungen sein können, auf die wir nochmal eingehen
00:04:22: wollen, was heißt das eigentlich, sondern es ist auch so, dass...
00:04:26: Nicht nur die Schädigung oder schädigungsähnliche Situation schon einen Schmerzen einstecken kann.
00:04:31: Warum hat man das mit reingenommen? Das kann man auch vielleicht auch für den
00:04:35: Otto-Normalverbraucher ein bisschen einfacher gestalten und erklären.
00:04:38: Naja, Schmerz und auch besonders chronifizierter Schmerz oder chronischer Schmerz
00:04:44: oder neuropathischer Schmerz ist halt dann doch im Detail nicht so einfach zu erklären.
00:04:49: Und er ist immer hoch individuell, hat viele Einflussfaktoren.
00:04:53: Und das soll alles damit reingreifen.
00:04:56: Ich will euch aber nicht damit alleine lassen, ich will euch das damit auch
00:05:00: nicht ärgern, aber es ist sozusagen Definitionsbasis, die wir nutzen werden,
00:05:05: um dann in den folgenden Podcast-Folgen da immer mehr ins Detail zu gehen und
00:05:10: zu erklären, warum man das so definiert hat.
00:05:13: Wäre das so für dich erstmal okay? Ja. Ja, okay. Also, Schmerz ist sinnvoll
00:05:18: und ist komplex definiert.
00:05:21: Vielleicht können wir es ja ein bisschen vereinfachen, wenn wir versuchen mal
00:05:24: Schmerz in verschiedenen Perspektiven mal einzuteilen.
00:05:28: Du hast ja eben gerade schon chronischer Schmerz gesagt. Wenn es chronisch gibt, gibt es auch akut.
00:05:34: Du bist so ein schlauer Typ. Darum bist du auch dabei. Vielen Dank. Bitte.
00:05:39: Ich darf nicht zu viel komplimentieren.
00:06:09: Behandeln wir nur erstmal den akuten Schmerz. Weil der chronische Schmerz noch
00:06:14: andere Mechanismen mit sich bringt, das wollen wir dann im Detail später eingehen.
00:06:18: Aber der akute Schmerz hat eine wichtige Warnfunktion. Er ist für uns elementar.
00:06:23: Er soll uns hier insgesamt natürlich vor schädlichen oder gefährlichen Einflüssen schützen.
00:06:29: Es macht ja Sinn, wenn etwas weh tut, das nicht mal zu tun.
00:06:33: Also wenn ich auf die Headplatte fasse, macht es Sinn, daraus zu lernen Und
00:06:38: nicht nochmal drauf zu passen.
00:06:41: Er soll uns sozusagen im Rudimentären am Leben halten.
00:06:47: Also er soll lebenserhaltende Mechanismen dahinter stecken, dass ich mich auch
00:06:51: schützen kann, dass ich von diesem Schaden nicht noch höheren Schaden erlange.
00:06:55: Und natürlich, wenn ich so etwas habe wie ganz klassisch Schonhaltung,
00:07:01: er soll den Heilungsprozess fördern.
00:07:03: Also in diesem Fall macht ein akuter Schmerz oder Schmerz in diesem Fall Sinn.
00:07:07: Wie könnte ich ihn klinisch einteilen, damit ich ihn vielleicht auch später
00:07:11: differenzieren kann von anderen Schmerzarten und Typen?
00:07:17: Ein Akutschmerz sollte unter normalen Umständen kurzzeitig sein.
00:07:22: Also wenn die Fraktur verheilt ist oder der Bruch geheilt ist,
00:07:28: dann sollte es nicht mehr werden.
00:07:29: Also dementsprechend denke ich und erwarte einen akuten Schmerz meist bei operativen,
00:07:35: traumatischen oder entzündlichen Prozessen.
00:07:40: Die Dauer sollte unter einem Monat sein, das passt ja auch das,
00:07:43: was wir so klinisch beobachten,
00:07:45: ob das ein großer viszeralchirurgischer Eingriff ist,
00:07:49: eine Nasen-OP oder aber auch traumatische Eingriffe, die sind ja dann relativ
00:07:54: schnell post-operativ abgeheilt und haben keine Schmerzen mehr.
00:07:58: Und wenn das jetzt länger als einen Monat anhält?
00:08:01: Ja, das ist eine gute Frage.
00:08:05: Dann geht es in die Richtung des chronifizierten Schmerzes. Das ist so eine
00:08:10: Grauzone. Das ist so eine Grauzone.
00:08:13: Die aktuellen Definitionen sind so, dass es ab drei Monaten dann chronisch ist.
00:08:18: Können wir gleich nochmal was drauf einnehmen. Ich denke ja immer,
00:08:21: das ist ein bisschen gemein.
00:08:23: Irgendwo muss man den Cut aufsetzen. Aber erzähl mal einem Patienten,
00:08:26: der Schmerzen hat Und das länger als einen Monat.
00:08:30: Zu sagen, jetzt warten Sie bitte nochmal zwei Monate, dann ist es ein grunscher
00:08:34: Schmerz, jetzt ist es noch okay, das müssen Sie aushalten.
00:08:37: Also das ist eine Grauzone, die wir durchmüssen. Genau, im Zweifelsfall immer für den Patienten.
00:08:41: Also letztendlich muss man sagen,
00:08:46: dass der akute Schmerz jetzt auch im Sinne des postoperativen,
00:08:51: traumatischen, erzündlichen Schmerz, also der akute Schmerz, sehr häufig,
00:08:56: also meistens gut mit den klassischen Schmerzmedikamenten behandelbar ist und
00:09:02: dieser Schmerz auch gut auf diese Medikamente reagiert.
00:09:06: Da würde jetzt jeder sagen, ja okay, das ist nachvollziehbar, ja.
00:09:11: Aber es gibt durchaus andere Bereiche, wo halt diese klassischen Medikamente nicht so gut wirken.
00:09:16: Darum ist es mir wichtig, dass ich das hier nochmal erwähne.
00:09:21: Also klassische Schmerzmedikamente, meinst du Ibuprofen, Nichtsteroidale,
00:09:26: Antirheumatika, Opiate?
00:09:27: Ja richtig, also die Nopati, Nicht-Opiate, Analgetika. So heißt es ja neu.
00:09:34: Wir sind alt, die Begriffe sind neu. Ich setze die Lesebrille auf.
00:09:41: Das war dir wichtig mit der Lesebrille. Ich bin einen Schritt weiter,
00:09:44: ich habe eine Gleitsichtbrille. Sehr gut.
00:09:48: Ein Beispiel für den akuten Schmerz wäre jetzt zum Beispiel eine Schonhaltung,
00:09:54: ein Humpeln oder so flache Atmung.
00:09:57: Das, was wir klinisch auch sehen, dass die Leute nicht richtig durchatmen,
00:10:00: weil es einfach weh tut. Oder auch wie gelernte Zeichen wie Tachycardie,
00:10:07: Hypotension, Tachypneu, Stress, Schwitzen, Angst, Panik.
00:10:11: All das wird natürlich von dem Schmerz unterstützt.
00:10:14: Okay, das habe ich verstanden. Also akuter Schmerz mit einer sehr physiologischen
00:10:20: und sinnvollen Aufgabe behaftet in der Schonung und der Heilung.
00:10:25: Dann verschwindet der Schmerz ja auch in der Regel. Ja, das sollten wir alle
00:10:28: hoffen. Das sollten wir anhoffen.
00:10:30: Okay, dann haben wir jetzt, über einen Monat, habe ich verstanden,
00:10:33: ist dann der chronifizierende Schmerz, der auf dem Weg zu einem chronischen Schmerz dann wird.
00:10:38: Und der chronische Schmerz ist dann, aber erst nach drei Monaten eigentlich
00:10:41: so per Definition chronisch.
00:10:59: Chronischen Schmerz per Definition nach drei Monaten.
00:11:05: Und klinisch alles abgeheilt. Also es gibt kein Korrelat mehr für die Schmerzen,
00:11:11: aber trotzdem bestehen noch Schmerzen.
00:11:14: Wie kann ich mir das grob vorstellen? Ja, das sind dann halt Schmerzsignale,
00:11:18: die über den Rückenmark eine Schmerzüberempfindlichkeit, also eine Sensibilisierung
00:11:23: entsteht da und das dann zu einem chronischen Schmerz führt.
00:11:27: Aber da würde ich mich jetzt noch ein bisschen zurückziehen.
00:11:30: Wir hatten ja am Anfang schon gesagt, wir wollen uns jetzt hier aus didaktischen
00:11:33: Gründen erstmal auf den akuten Schmerz fokussieren und das machen wir dann in einer späteren Folge.
00:11:40: Und das macht auch Sinn, weil da müssen wir nochmal den Stift rausholen und
00:11:43: uns Notizen währenddessen machen. Ja, da sind ja auch die physiologischen oder
00:11:47: die pathologischen Mechanismen ja ein bisschen anders.
00:11:50: Aber da ist ja Stichwort Sensibilisierung, hast du ja schon gesagt. Richtig.
00:11:54: Ich will das auch nicht unterwerfen, ich finde das ein super spannendes Thema,
00:11:57: aber ich finde es sinnvoll, dass wir vorher eine Basis schaffen,
00:12:00: so ein schönes Fundament.
00:12:01: Das hatten wir ja auch schon in der ersten Folge angesprochen und das wollen
00:12:07: wir jetzt hier mal ausbauen.
00:12:08: Also chronischer Schmerz, das ist glaube ich das Wichtige, im Gegensatz zu dem
00:12:12: Akuten, hat keine physiologische Bedeutung mehr.
00:12:15: Und es hat auch keine Wahnfunktion mehr, weil die hat es verloren,
00:12:19: es ist ja alles abgeheilt.
00:12:20: Trotzdem gibt es einen Schmerz. Also diese schützende Funktion,
00:12:24: die wir haben, wo wir sagen, Achtung, wir müssen uns vor schädlichen oder gefährlichen
00:12:27: Einflüssen schützen, auch verloren, gibt es nicht mehr.
00:12:31: Auch lebenserhaltende Funktionen, heilend fördernde Eigenschaften,
00:12:34: all diese existieren nicht mehr. und ähm.
00:12:39: Ja, es hat leider, muss man ehrlicherweise sagen, keine eindeutige Funktion.
00:12:45: Trotzdem gibt es Schmerzen.
00:12:48: Wir sind hier aber auch auf wissenschaftlicher Ebene schon weiter,
00:12:52: indem wir nämlich auch diesem chronischen Schmerzen eigenständige Erkrankungen
00:12:59: zugewiesen haben im Sinne einer Schmerzerkrankung.
00:13:02: Und das ist glaube ich ein wichtiger Aspekt in der Akzeptanz gewesen.
00:13:06: Hier ist einfach auch die klassische Situation der Desozialisierung.
00:13:11: Weil irgendwann kann der Nachbar auch nicht mehr hören, ich habe immer noch
00:13:15: Schmerzen, aber man sieht gar nichts an dir.
00:13:18: Und dann versteht auf einmal der Freund, die Freunde, die Familienangehörige
00:13:22: verstehen gar nicht, warum du dann immer noch leidend auf deinem Sofa sitzt,
00:13:25: obwohl du eigentlich deinen Arm vor sechs Monaten gebrochen hast und du jammerst immer noch rum.
00:13:31: Also und das ist wichtig auch nicht nur für uns Therapeuten,
00:13:36: sondern auch für die Patienten zu verstehen, ist klar, ich habe recht, ich habe etwas.
00:13:41: Ja, als eigenständige Schmerzerkrankung.
00:13:45: Und da finde ich auch ganz wichtig, das passt jetzt ganz gut,
00:13:48: es gibt da von dem Margot McCaffrey mal einen Ausspruch, der sagt,
00:13:54: Schmerz ist das, was der Patient angibt, wann immer und wo immer er es angibt.
00:14:01: Und das war natürlich förderlich im Sinne der Akzeptanz, dass ein chronischer
00:14:07: Schmerz eine eigenständige Erkrankung ist.
00:14:10: Weil vorher wurden die Patienten halt auch nicht so ernst genommen.
00:14:16: Die Schmerzwahrnehmung, auch im Sinne des psychosozialen Schmerzmodells,
00:14:21: ist hier ein wichtiger Aspekt, um auch zu verstehen, wie ein chronischer Schmerz entsteht.
00:14:27: Weil es dann doch im Detail ein Zirkus Viciosus ist, dass bei chronischen Schmerzen
00:14:32: dieser sinnlose Schmerz, der ja eigentlich gar nicht mehr da sein soll und keine Funktion hat,
00:14:39: unterstützt und auch getriggert wird durch emotionale, psychische,
00:14:45: soziale oder ökonomische Belastungssituationen. Und das ist so ein Feuer,
00:14:51: was sich gegenseitig immer wieder anfacht. Ein Teufelskreis.
00:15:23: Die Möglichkeiten, den chronischen Schmerz einzuteilen. Das ist dann auch für
00:15:27: den Verlauf wichtig und dafür hilft uns der Meisterstudienmodell der chronischen.
00:15:36: Schmerzkronifizierung, der MPSS-Score von Gerbershagen.
00:15:40: Der ist auch integriert in den deutschen Schmerzfragebogen. Darum will ich das
00:15:45: nur noch am Rande hier einmal erwähnen.
00:15:47: Auch die chronische Einteilung des chronischen Schmerzes nach von Korf in seinen
00:15:52: vier hier Schweregraden, kann man auch zur Hilfe nehmen.
00:15:57: Nur, dass ich das nochmal am Rande erwähnt habe, da haben wir auch validierte
00:16:01: Modelle, um diesen Schmerz auch zu quantifizieren, was nicht ganz unwichtig
00:16:05: ist bei der Therapie, auch über die Zeit gesehen.
00:16:09: Weil du ja gesagt hast, auch in der Akutschmerztherapie, da haben wir ja die
00:16:12: klassischen Opiate, Nicht-Opiate und im chronischen Schmerz sind ja noch zusätzliche,
00:16:18: Medikamentenklassen, auf die wir auch mal später einen Podcast eingehen.
00:16:21: Die kommen ja ganz, ganz wild zum Tragen.
00:16:24: Neben dem sozusagen noch psychologischen und insgesamt dem großen multimodalen
00:16:30: Schmerzkonzept, was wir da nochmal aufgreifen. Ja, sehr guter Einwand.
00:16:32: Ja, natürlich, das gehört auch dazu, ist auch ein wichtiger Aspekt.
00:16:35: Das erste Schlüsselwort.
00:16:38: Akutschmerz. Jetzt habe ich mich so ein bisschen ausgelassen über akut und chronische
00:16:43: Schmerzen, was ein wichtiger Aspekt ist, um dem Ganzen so ein bisschen mehr
00:16:47: Raum zu geben und auch zu gucken, an welcher therapeutischen Säule ich mich jetzt gerade befinde.
00:16:51: Wichtig wäre für mich aber auch noch eine Einteilung in Schmerztypen.
00:16:55: Vielleicht kannst du da noch mal ein bisschen was dazu sagen.
00:16:58: Genau, das ist eine andere Art der Einteilung.
00:17:03: Typen, wenn wir ganz grob die einteilen, dann haben wir den Akutschmerz,
00:17:07: den nozizeptiven Schmerz, der aufgrund eines Traumas entstanden ist und von
00:17:11: uns dann wahrgenommen wird.
00:17:12: Und abgesehen davon, und das ist
00:17:14: ja auch das, worauf wir uns jetzt hier fokussieren wollen in dieser Folge,
00:17:17: abgesehen davon gibt es auch noch neuropathische Schmerzen, also Schmerzen, die entstehen nicht,
00:17:24: weil ein Trauma von außen auf einen Schmerznerven einwirkt, sondern weil zum
00:17:27: Beispiel ein Schmerznerv irgendwo auf seiner Bahn selber verletzt wird und dadurch
00:17:32: dann Schmerzen entstehen.
00:17:33: Da gibt es noch neuropathische Schmerzen, aber gerade die letzten beiden,
00:17:36: neuropathisch und neuropathisch, will ich hier so ein bisschen beobachten.
00:17:39: Auch ausklammern, dass andere Mechanismen niedergreifen und wir wollen uns hier
00:17:44: mal auf den nozizeptiven Schmerz dann fokussieren, also der akute Schmerz,
00:17:48: der durch ein Trauma entsteht.
00:17:50: Den kann man auch dann ganz gut einteilen, erstmal so nach der Lokalisation,
00:17:55: also nach dem Ort, wo der auftritt.
00:17:56: Da kann man einerseits sagen, es gibt den somatischen nozizeptiven Schmerz,
00:18:02: also das heißt, das sind die Schmerzen, die aus Gelenken, aus Muskeln oder aus
00:18:07: Gewebe, vor allen Dingen der Haut,
00:18:08: dass die dort eben entstehen und von dort aus weitergeleitet werden.
00:18:12: Und dann dieser Schmerz ist eben klassischerweise, wenn man den beschreibt,
00:18:16: der ist gut umschrieben.
00:18:18: Der Patient berichtet, das ist wie ein Messer, das genau hier mir einen Schmerz
00:18:21: zufügt, der ist gut lokalisierbar, es tut genau hier am Oberarm weh.
00:18:25: Der Charakter ist dann eher wie ein Messer scharf stechen, kann aber auch so
00:18:28: ein bisschen dumpf und drückend sein.
00:18:31: Und das ist eben das klassische Beispiel für einen typischen postoperativen
00:18:35: Schmerz nach einer Blinddarmoperation, nach einer geilen Blasenentfernung.
00:18:38: Gut lokalisierbar, scharf, umschrieben.
00:18:43: Im Gegensatz zu dem somatischen Schmerz haben wir noch den viszeralen Schmerz.
00:18:47: Das ist eben der Schmerz, der aus den Organen geleitet wird.
00:18:50: Also Leber, Niere, Gallenblase. Also der ist vom Charakter ganz anders als der
00:18:57: somatische Schmerz. Der ist schlecht lokalisierbar.
00:19:00: Das mag auch daran liegen, dass die Dichte von Rezeptoren da geringer ist.
00:19:05: Der ist auch vom Charakter ganz anders. Der ist dumpf, der ist eher brennend, der ist diffus.
00:19:11: Und Gallenkolik ist ja so ein klassischer, typischer Schmerz.
00:19:14: Oder Patienten nach einer Gallenblasenentfernung, die sagen dann gar nicht unbedingt,
00:19:18: dass das jetzt im Oberbauch wehtut, sondern zum Beispiel in den Schultern.
00:19:21: Das ist noch was anderes. das Referred Pain nennt sich das, da komme ich gleich nochmal zu.
00:19:25: Ach, die spannenden Sachen immer zum Schluss.
00:19:28: Also unterscheiden wir eben jetzt von der Lokalisation somatischer Schmerz und viszeraler Schmerz.
00:19:36: Interessant ist dabei auch, dass der viszerale Schmerz oftmals von der Nervenbahn
00:19:41: gerne zusammen mit den Nerven sympathisch und parasympathisch mit dem autonomen
00:19:45: Nervensystem mitläuft.
00:19:47: Und hier dann auch noch eine besondere.
00:19:55: Besondere Körperreaktionen im Sinne von Blutdruck, Veränderung etc.
00:19:59: Dann insbesondere hervorrufen kann. Dann aber über das parasympathische und
00:20:03: sympathische System? Richtig, genau.
00:20:05: Wir haben ja nur alle, wissen wir, dass wenn man Schmerzen empfindet,
00:20:09: dass man auch eine Kreislaufreaktion dann bekommt.
00:20:12: Da gibt es dann zum einen die Kreislaufreaktion im Sinne von Blutdruckanstieg,
00:20:18: Tachykardie, was ja im Prinzip den Körper darauf vorbereitet auf Kampf oder Flucht.
00:20:23: Das ist ja auch sehr gut verständlich. Also wir haben dann Reaktionen.
00:20:29: Um uns dann zu verteidigen. Das ist das eine. Bei den viszeralen Schmerzen,
00:20:35: die entstehen, kann es aber auch ganz anders sein, weil da Sympathikus und Parasympathikus
00:20:39: anders getriggert werden,
00:20:41: kann es da auch zu anderen Kreislaufreaktionen kommen. Also oftmals zum Beispiel
00:20:44: eher zum Blutdruckabfall.
00:20:45: Das ist neu, ja. Das ist anders sozusagen. Es gibt ja verschiedene Mechanismen.
00:20:50: Ja, bei Schmerzen erwarte ich eher, dass man hypertensiv und tachikat ist.
00:20:55: Das ist aber gut zu wissen, dass es theoretisch aufgrund der anatomischen Strukturen
00:21:00: und der Verschaltung auch zu einer Hypotension kommen kann.
00:21:05: Wie es mit Pradikadi auch theoretisch kann auch theoretisch ein wegen der Wirkung
00:21:10: des Parasympathikus dann. Genau, also mitlaufend über das Herz.
00:21:13: Spannend, spannend. Also es ist sehr vielfältig, wie Schmerz eben dann auch ist. Spannend.
00:21:19: Apropos noch Verschaltung, wenn wir schon bei dem Thema sind.
00:21:21: Am Ende laufen ja sowohl somatische Schmerzen als auch viszerale Schmerzimpulse
00:21:26: im Hinterhorn dann zusammen.
00:21:28: Also werden dann im Hinterhorn auf das zweite Neuron dann als eine Relaisstation dann verschaltet.
00:21:33: Aber das wollen wir doch in einem anderen Podcast machen. Das wollen wir in
00:21:35: einem anderen machen. Ich will nur sagen, dass gerade am Ende,
00:21:37: genau am Ende dieser Strecke, kurz bevor es zur Umschaltung kommt, eben,
00:21:41: viszerale und somatische Schmerznerven dann zusammen einlaufen in das Hinterhorn
00:21:46: und es dort dann auch zu diesem Referred Pain, also sozusagen die Wahrnehmung von Schmerzen.
00:21:54: Aus Organen, die verschaltet werden mit Schmerzimpulsen, die zugeordnet werden
00:21:59: einem ganz anderen Körperorgan dann kommt eben, also was ich schon sagte,
00:22:02: egal Halenblasenentfernung macht dann Schmerzen nicht nur im Oberbauch,
00:22:05: sondern auch in den Schultern und das kommt dann aufgrund, weil diese
00:22:08: Schmerznerven ganz am Ende zusammenlaufen, viszerale und,
00:22:12: somatische Schmerzen und dort ein Mischbild von Schmerzwahrnehmung dann erzeugen.
00:22:16: Okay, also eine Konvergenz von oberflächlichen Schmerz, Hautschmerzen,
00:22:23: Kutanreizen und Organreizen, viszeralen Reizen, also viscerokutanereflex. Okay. Perfekt.
00:22:32: Genauso. Nicht schlecht, ja. Aber die Engländer sagen dann nur Referred Pain
00:22:37: zu. Ja, und wir Deutschen, also wir haben ja Hedgezonen.
00:22:40: Oh, das habe ich auch schon mal gehört. Genau. Aber ich finde Referred Pain,
00:22:44: also übertragener Schmerz, ist eigentlich fast die bessere Bezeichnung.
00:22:46: Ich persönlich finde ja Vissocutan Reflex ganz gut, weil es sprachlich widerspiegelt,
00:22:52: dass es eine Konvergenz von zwei Signalen sind. Einmal von Haut und einmal von Organ.
00:22:58: Das finde ich ganz praktisch. Das stimmt. Und dann hat man diese Hedge-Zone
00:23:01: auch wieder aus dem Lehrbuch im Kopf.
00:23:04: Gut, also haben wir jetzt die Einteilung, wir haben es jetzt nach Dauer und
00:23:06: nach Ort gemacht, dann gucken wir uns jetzt mal im Detail an,
00:23:09: wie es weitergeht oder wie eigentlich Schmerz von Anfang an bis zur ersten Relaisstation
00:23:14: entsteht, wahrgenommen, weitergeleitet und übertragen wird.
00:23:18: Fangen wir ganz vorne an. Wir müssen uns, glaube ich, als erstes mal unterhalten,
00:23:22: was gibt es denn für Stimulantien, die Schmerznerven denn überhaupt aktivieren
00:23:27: können. Das wissen wir ehrlich gesagt ja alle.
00:23:29: Das sind klassische chemische Reize, die entstehen können.
00:23:32: Das sind thermische Reize, Hitze oder Kälte, also noxische Hitze,
00:23:38: noxische Kälte, die einen Gewebeschaden machen können und natürlich auch mechanische
00:23:42: Reizungen, das klassische Trauma beim Verkehrsunfall. Ja.
00:23:46: So, gut unterscheiden kann man, oder sich sehr gut vorstellen kann man ja,
00:23:54: dass extreme Hitze und extreme Kälte und extremer Druck einfach direkt Nervenendigungen erregen können.
00:24:00: Also einfach physikalisch dort da Reaktionspotenziale, wozu wir dann später
00:24:05: nochmal kommenden auslösen können. Bei den chemischen ist es mindestens genauso wichtig.
00:24:10: Die chemischen Reize, das ist ein ganz ganz bunter Cocktail oder eine bunte
00:24:16: Suppe, die da entstehen kann.
00:24:17: Das sind ganz verschiedene chemische Stimuli, die die einzelnen Rezeptoren,
00:24:21: auf die wir dann gleich kommen, aktivieren können.
00:24:23: Also klassischerweise macht ein Gewebeschaden ja erst mal direkt dann,
00:24:27: macht direkt pH-Wertveränderungen, weil da Zellen kaputt gehen,
00:24:30: dann wandern da Entzündungszellen ein,
00:24:32: die dann auch wieder Entzündungsbotenstoffe dann ausschütten,
00:24:36: also Mastzellen, Neutrophile, Granulozyten, Makrophagen, die schütten eben inflammatorische
00:24:41: Videratoren aus, Serotonin, Cytokine, Badekinin, Hastistamin,
00:24:45: Prostaglandin, da gibt es also einen ganz, ganz, wie gesagt,
00:24:48: einen inflammatorischen Cocktail.
00:24:50: Ich finde inflammatorische super. In verwaltungswissenschaften auch ganz gut, ja.
00:24:55: Und wir stellen uns jetzt mal vor, dass dieses in dem lokal destruierten Gewebe,
00:25:01: diese Suppe freigesetzt wird und die...
00:25:05: Direkt dann einwirkt auf die freien Nervenendigungen.
00:25:09: Und jetzt kommen ja die einzelnen Rezeptoren ins Spiel, die diese chemischen
00:25:13: und auch physikalischen Stimuli aufnehmen können und letztendlich,
00:25:18: und das ist ja immer bei Nervenzellen, umsetzen können in ein elektrisches Signal,
00:25:21: das dann nach zentral weitergeleitet wird.
00:25:23: Und ich glaube, da müssen wir mal ins Detail ein bisschen einsteigen,
00:25:27: welche Rezeptoren jetzt von ganz besonderer Bedeutung dort sind.
00:25:32: Darf ich vorher nochmal ganz kurz reingrätschen?
00:25:35: Ich wollte nur noch kurz der Vollständigkeit erwähnen, dass natürlich mit diesem
00:25:40: inflammatorischen Cocktail, der da ausgeschüttet wird,
00:25:45: auch natürlich wir in bestimmten Teilbereichen dessen auch Möglichkeiten haben,
00:25:51: hier medikamentös einzugreifen.
00:25:53: Das hier noch nicht im Detail erwähnen wollen, weil das eine spätere Podcast-Folge ist.
00:25:58: Also ich will nur, dass man in dem Zusammenhang einmal versteht,
00:26:02: hier ist auch ein Bereich, wo wir medikamentös eingreifen können und das auch tagtäglich tun.
00:26:07: Nur wegen der Komplexität würden wir es jetzt aus didaktischen Gründen erstmal
00:26:11: ein bisschen zurückstellen, aber ich wollte nur einmal ganz kurz darauf hinweisen. Absolut.
00:26:15: Ich glaube, mir schwebt schon sehr genau vor Augen die Podcast-Folge über die
00:26:20: Medikamente in der Schmerztherapie.
00:26:22: Ja, aber das sind viele, müssen wir auch mal gucken.
00:26:25: Aber hier, Stichwort Coxhammer und so, das ist ja hier in diesem Bereich tituliert.
00:26:31: Da freue ich mich schon drauf. Das wird auch spannend.
00:26:34: Ja, das wird auch ein unheimlich wichtiger Bereich werden. Aber das ist schön,
00:26:38: dass wir dann die Basis haben, dann können wir da nämlich schnell aufsatteln
00:26:41: und müssen nicht so viel diese Grundlagen nochmal erklären.
00:26:46: Rezeptoren. Schauen wir uns mal Rezeptoren an. Also erste sozusagen Umschaltstelle
00:26:49: von Stimulus von außen auf den Körper einwirken auf die Enden der Schmerzmärkte. Ja, genau.
00:26:57: Das zweite Schlüsselwort. Suppe. Jetzt haben wir diesen inflammatorischen Cocktail.
00:27:04: Der sorgt jetzt dafür, dass Rezeptoren stimuliert werden oder erregt werden
00:27:09: und dieses Signal dann aufnehmen, dass dieses Trauma lokal vorhanden ist.
00:27:15: Welche Rezeptoren, denkst du denn, sind da wichtig? Also ich postuliere mal,
00:27:20: dass wir alle Rezeptoren jetzt heute nicht besprechen können,
00:27:23: aber wenn du dir ein, zwei aussuchen würdest, was denkst du,
00:27:26: welche wir besprechen sollen?
00:27:27: Also wenn wir das fokussieren wollen, das müssen wir hier, sonst wird das hier
00:27:30: vier Stunden Podcast, das möchte ja keiner hören. Ja.
00:27:33: Dann würde ich zum einen die, ähm,
00:27:38: Rezeptoren nehmen die auf Druck und Hitze und auf chemische Stimuli aktiviert
00:27:42: werden. Das sind dann quasi die, die direkt an der Nervenendigung sitzen.
00:27:45: Und dann gucken wir uns nochmal ganz kurz die, die verantwortlich sind für die
00:27:49: Weiterleitung innerhalb des Nervens.
00:27:53: Dieser springende Impuls über den Nerven. Genau.
00:27:57: Da versuchen wir nochmal ein Bild hinzukriegen. Aber ich weiß,
00:28:01: dass du dich ganz tief reingekniet hast in die Rezeptoren, die an den freien
00:28:07: Nervenernährungen sitzen, ganz vorne.
00:28:09: Die THP-Rezeptoren. Von denen du mir schon erzählt hast.
00:28:14: Ja, also, total gerne.
00:28:19: Die THP-Rezeptoren sind meines Erachtens die wichtigsten Rezeptortyp,
00:28:27: den es in der Schmerztherapie gibt.
00:28:30: Ich glaube, es gab auch ein Komitee, das das auch so fand.
00:28:34: In Schweden? Nein. Ja, aber das ist vielleicht okay.
00:28:38: Aber die haben sowieso mal einen ganz guten Überblick. Aber die Fun Facts kommen
00:28:43: zwischendurch. Ja gut, okay.
00:28:45: Ja, ist okay. Also, die THP-Rezeptoren, das steht für total rebellischer Panikmacher.
00:28:55: Da bist du des Wahnsinns. Für Transient Rezeptor Potential.
00:29:00: Das klingt wie ein weites Feld. Ja, richtig. Schön hätte ich es nicht zusammenfassen können.
00:29:06: Mittlerweile haben wir hier 28 Rezeptoren dieses Types mit sechs Subfamilien.
00:29:14: Da gibt es echt einiges zu besprechen.
00:29:18: Aber ich möchte der Vollständigkeit halber diese sechs Subfamilien nur mal ganz
00:29:23: kurz ansprechen, weil sie eine gewisse Logik mit sich bringen,
00:29:27: zumindest Mindestens von der Namengebung.
00:29:29: Aber ich möchte mein Augenmerk auf die TRP-V-Rezeptoren lenken und da meinen
00:29:36: Fokus drauf richten. Aber dazu komme ich gleich nochmal.
00:29:38: Das ist immer aufgebaut, TRP plus eine Buchstabe.
00:29:41: Ja, richtig. Genau. Sehr schön. Richtig. Das ist das.
00:29:45: Also erstmal sollen diese Rezeptoren im Allgemeinen werden aktiviert und sensibilisiert.
00:29:52: Und das tun sie, wie du schon gesagt hast, mit Druck und mit Hitze.
00:29:56: Das ist ein wichtiger Aspekt.
00:29:58: Sie haben also einen physikalischen und oder chemischen Reiz?
00:30:03: Und der sorgt dafür, dass es so einen vorübergehenden Aktionspotenzial gibt
00:30:07: über diese Modulation, die sowohl intrazellulär wie aber auch durch die intrazelluläre
00:30:15: gerichtete Ionenkanäle ausgeübt werden.
00:30:17: Und da ist hauptsächlich Calcium und Magnesium für zuständig.
00:30:19: Aber diese Signalkaskade, diese Aktionspotenzialen sorgen dann dafür,
00:30:26: dass es unterschiedliche Ladungen gibt,
00:30:29: die Abhängigkeit dieser Kanäle öffnet oder wieder schließt.
00:30:35: Und diese unterschiedlichen Schwellenpotenziale sorgen dann für unterschiedliche
00:30:39: Intensität der Stimuli und die sorgen dann dafür, dass es unterschiedliche Aktionspotenziale gibt.
00:30:46: Warum erzähle ich das? Das, weil nicht jedes Signal ein Aktionspotenzial auslöst.
00:30:58: Also wir haben hier schon die ersten Selektionsprozesse.
00:31:02: Gibt es denn da so eine Proportionalität?
00:31:05: Ja, wenn ich mehr chemische Stoffe zur Verfügung habe, also wenn die Konzentration
00:31:12: meines Cocktails höher ist,
00:31:17: sorge ich für mehr Aktionspotenzialniveau und dann ist zum Beispiel die Frequenz
00:31:27: der Signale höher und dadurch dann proportional auch der Schmerzreiz höher.
00:31:32: Also größeres Trauma macht mehr Schmerz.
00:31:35: Ja, genau. Macht auch Sinn, ja. Ja, richtig, genau.
00:31:38: Das ist natürlich aber auch anders gekoppelt. Wenn ich Stress habe am Anfang,
00:31:43: ist dann der Schmerz nicht so hoch. Wenn der Stress nachlässt, ist er dann höher.
00:31:46: Also hier scheint es noch andere Mechanismen zu geben, die das beeinflussen.
00:31:50: Aber per se gebe ich dir recht, höheres Trauma, mehr Cocktail,
00:31:56: mehr Weiterleitung, mehr Schmerz.
00:31:59: Aber ich glaube, ich habe dich jetzt von der TRP abgelehnt. Aber diese THP-Rezeptoren,
00:32:04: da gibt es mannigfaltige, die auch unterschiedlich verteilt sind im Körper,
00:32:09: um es vorab einmal abzunehmen.
00:32:11: Aber die Grundstruktur hattest du schon vorgegeben. Das THP ist immer das gleiche
00:32:15: und der vierte respektive fünfte Buchstabe bildet immer eine Besonderheit der Subfamilie.
00:32:21: Da es sechs Subfamilien gibt, gibt es auch sechs Buchstabenkombinationen,
00:32:26: die ich einmal kurz erwähnen will.
00:32:27: Da gibt es nämlich den THP-C-Rezeptor, das steht für Kanonikal.
00:32:34: Wie gesagt, ich erwähne die nur einmal kurz. Ich möchte nicht nochmal sehr genau
00:32:39: auf die Funktion eingehen.
00:32:41: Das würde ich dann später einmal aufgreifen, weil es sonst zu viel Information ist.
00:32:46: Dann gibt es den THP-ML-Rezeptor, der steht für das Mukulipi.
00:32:51: Den THP-P-Rezeptor, das ist für Polycystik.
00:32:56: Und der THP-M, das steht für Melastatin. Den kann man sich schon mal genau merken.
00:33:04: Das ist auch relativ wichtiger.
00:33:06: Wie auch der THPA-Rezeptor. Das steht für Ankyrin.
00:33:11: Und zum Schluss als sechste Subfamilie der THPV.
00:33:16: Das steht für Vanilloid-Rezeptor.
00:33:21: Da gibt es mehrere Vanilloid-Rezeptoren. Diese werden dann mit Buchstabe oder Zahl übertitelt?
00:33:28: Ja, ABCD wäre, ich habe ja gesagt, extra nur noch den vierten respektive fünften Buchstaben.
00:33:33: Nein, das sind dann Zahlen. Da möchte ich hier auch nur auf den TRP 1 und 4 eingehen. TRP V.
00:33:41: TRP V 1 und 4, um sprachlich korrekt zu bleiben. Richtig.
00:33:48: Vanilloid, auch ein komischer Name, ne? So verwandt mit Vanille.
00:33:54: Ja. Und vielleicht hat das ja was miteinander zu tun. Ich könnte es mir vorstellen.
00:33:58: Ja, soll ich schon mal was erzählen? Bitte. Also, ja, dieser Rezeptor reagiert
00:34:03: auch unter anderem auf Vanille.
00:34:05: Und dadurch wird er als ein agonistischer Wert und stimuliert diesen Rezeptor.
00:34:11: Daher hat er auch seinen Namen, weil das war das Erste, was man so herausgefunden hat.
00:34:15: Aber dieser Rezeptor, besonders der THPV1-Rezeptor, der reagiert auch gerne auf...
00:34:23: Das ist echt ein scharfer Kanal, muss man echt sagen. Der reagiert auf Chili-Shows.
00:34:29: Darum nennt man ihn in Ungangssprache ja auch gerne Kapselzin-Rezept.
00:34:32: Vielleicht hat da schon der eine oder andere mal was von gehört.
00:34:35: Das kennt man bei Pferden von früher.
00:34:38: Ja, ja. Muss man eingeben. Paul Schockemöhle und Kapselzin.
00:34:42: Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf im Rahmen dieses Podcasts.
00:34:45: Das fällt mir so ein. Ja, alles klar.
00:34:48: Letztendlich ist der THPV-1-Rezeptor eine sehr Der spielt eine sehr wichtige
00:34:53: Rolle in der Thermoregulation und der Wahrnehmung, besonders von Schärfe.
00:34:57: Deswegen auch Chilischote, weil die stimuliert diesen Rezeptor und durch eine
00:35:03: Signalkaskate sorgte dann für ein Aktionspotenzial.
00:35:06: Er ist dann eine wichtige Rolle bei neuropathischen Schmerzen,
00:35:10: bei den inflammatorischen Schmerzen, den inflammatorischen Cocktail hatten wir
00:35:15: ja schon mal primär besprochen, Viszeralschmerz, Jucken.
00:35:18: Und Akutschmerz. Und natürlich den Akutschmerz. Weil er ist ja nicht nur chemisch,
00:35:21: er ist ja auch erregbar durch mechanische, also physikalische Reize. Das ist richtig, genau.
00:35:28: Der TRPV4-Rezeptor, das ist so ein Osmorezeptor und der wird auch gerne durch
00:35:37: Serotonin und Histamin stimuliert.
00:35:40: Und da haben wir ja auch schon gehört, das sind ja auch Stoffe,
00:35:43: die in diesem inflammatorischen Cocktail mit drin sind.
00:35:47: Also da haben wir ja auch schon Stoffe mit drin, die nach beim Trauma ausgeschüttet
00:35:51: werden, die genau diesen Rezeptor stimulieren.
00:35:53: Weswegen er auch für neuropathische Schmerzen, Viszeral-Schmerzen,
00:35:58: inflammatorische Schmerzen und ganz besonders trigeminale Schmerzen,
00:36:02: das hat man ja auch, glaube ich, schon als Kliniker mitbekommen.
00:36:05: So eine Trigemingus-Neurologie, das hat die höchste Selbstmordrate.
00:36:10: Und komischerweise, die schaffen das auch sehr häufig, aber das ist auch ein
00:36:13: Schmerzreiz, den kein Mensch haben möchte.
00:36:15: Und natürlich mechanisch induzierte Schmerzen, das macht ja jetzt auch Sinn,
00:36:19: hast du ja auch schon gesagt, dass der THPV-Rezeptor auch hier auf mechanische Reize reagiert.
00:36:27: Um auf deinen Eingangskommentar nochmal einzugehen.
00:36:31: Ja, er heißt nicht nur Capsaicin-Rezeptor, sondern er wird auch gerne als Red-Hot-Rezeptor bezeichnet.
00:36:40: Und der wurde schon in den 70er Jahren erkannt und benannt als Capsaicin-Rezeptor.
00:36:49: Aber schlussendlich als Red-Hot-Rezeptor, wo man schon ein bisschen mehr in
00:36:57: Erfahrung gebracht hat, Stichwort Capsaicin-Reagibel,
00:37:01: wurde 1997 hier schon um die Arbeitsgruppe von David Julius beschrieben.
00:37:06: Und nicht nur er, sondern auch noch eine andere Arbeitsgruppe haben schlussendlich
00:37:12: für ihre, muss man ja fast sagen, Lebenswerk und wirklich hoch engagierte Wissenschaft,
00:37:18: haben sie dann 2021 auch ihre Belohnung bekommen und den Nobelpreis für Medizin erhalten.
00:37:25: Das war dann David Julius und Adem Patapuhitan, ich hoffe ich habe das richtig
00:37:30: ausgemacht. Also bemerkenswert und beeindruckend und sie haben auch da den Nobelpreis verdient.
00:37:36: Also jeder, der sich so ein bisschen mit Schmerztherapie auseinandersetzt,
00:37:40: kommt um den THPV-1-Rezeptor nicht drum rum.
00:37:43: Also klar, das Verständnis drum rum ist natürlich auch sehr wichtig.
00:37:47: Das dritte Schlüsselwort. Rezeptor.
00:38:19: Ich habe auch sozusagen noch eine Arbeit gefunden, die genau diese Historie,
00:38:25: der Weg zum Nobelpreis nochmal aufzeigt. Ja, sehr schön. Sehr, sehr interessant.
00:38:30: Ich würde das auch nach Einfolge unseres Podcastes, würde ich dir dazu auch
00:38:35: angeben, dass man das so ein bisschen chronologisch nachlesen kann.
00:38:38: Also für alle Weiterinteressierten. Also jeder, der es hört.
00:38:41: Ja, genau. Richtig. Super.
00:38:44: Also wir haben den Rezeptor, die THPV-Rezeptoren als wahrscheinlich wichtigste
00:38:49: Familie der peripher erkennenden Rezeptoren, die ein Aktionspotenzial auslösen.
00:38:53: Haben wir jetzt schon mal einen super guten Überblick.
00:38:56: Jetzt können wir ja mal anatopisches weiter gucken.
00:39:00: Jetzt haben wir ja meistens Calcium-Einstrom über den Rezeptor in die Ende des
00:39:06: peripheren Nervens, ein Aktionspotenzial. Diese Aktionspotenziale werden jetzt weitergeleitet.
00:39:15: Dafür verantwortlich, das ist vielleicht, das will ich gar nicht weiter ausführen,
00:39:18: das sind in der Regel dann Natriumkanäle, also spannungsabhängige Natriumkanäle, die kann man.
00:39:26: Wobei du hattest versprochen, dass du da nochmal kurz drauf eingehst.
00:39:29: Ja, das mache ich auch gerne.
00:39:30: Also diese Spannungsabhängigen Achtigungskamäle, die sind alle von der Nomenklatur, heißen die NAV,
00:39:37: ähnlich wie bei dir mit Buchstaben, Voltage Gated, also spannungsabhängig,
00:39:43: weil sie durch ein Aktionspotenzial eben geöffnet werden und dann die Erregung weiterleiten.
00:39:47: Und die haben dann alle dann dahinter noch eine Kombination aus Zahlen, 1.123456789.
00:39:53: Für die Schmerzweiterleitung sind wesentlich dort die Spannungskanäle 1.7, 1.8 und 1.9.
00:40:06: Warum greite ich darauf rum? Das frage ich mich auch.
00:40:10: Das liegt daran, wir kennen ja aus der klinischen Praxis und auch so von uns
00:40:15: selber, Das ist, wenn man sich Schmerzen ganz genau anguckt,
00:40:18: oftmals eine Schmerzkomponente schneller Schmerz und langsamer Schmerz gibt.
00:40:24: Also ich falle irgendwo hin, es tut akut weh und wenn man ganz genau hinguckt,
00:40:30: gibt es dann mit einer kleinen Verzögerung einen zweiten Schmerz, der auftritt.
00:40:34: Und das führt uns ja genau dahin, dass auch Schmerzen auf zweierlei Bahnen geleitet werden können.
00:40:43: Nämlich einmal mit schnellen Schmerzfasern und mit langsamen Schmerzfasern.
00:40:47: Und genau das spiegelt sich auch wieder ….
00:40:59: Und genau diese zwei Schmerzfasern, dort spiegeln sich auch diese Ionkanäle,
00:41:07: diese Natriumkanäle, von denen ich eben sprach, wieder.
00:41:10: Nämlich 1718, die sind klassischerweise auf sogenannten, und da kommen wir gleich
00:41:15: nochmal im Detail zu, A-, Delta- und C-Fasern.
00:41:18: Und 19 ist dann eher nur verteilt in den C-Fasern, auf die wir gleich nochmal
00:41:23: zum Sprache kommen. Warum ist das wichtig?
00:41:25: Zum einen bieten sich auch hier wieder, vielleicht für eine spätere Podcast-Folge,
00:41:29: wieder medikamentöse Therapiemöglichkeiten, die es jetzt noch nicht so richtig
00:41:34: gibt, aber vielleicht in der Zukunft dann geben könnte, an.
00:41:38: Weil wir auch wissen, es gibt Patienten, die eine genetische Mutation im Natrium-NAV
00:41:46: 1.7 haben. Und was haben diese Patienten?
00:41:50: Die sind komplett schmerzlos. Also die können Schmerzen eben nicht empfinden.
00:41:54: Das ist im Alltag sehr unpraktisch und die haben auch eine deutlich verkürzte Lebenserwartung.
00:41:59: Aber es wäre ja ein therapeutisches, total sinnvolles Ziel, genau an diesem
00:42:02: Natriumkanal dann mal anzusetzen und da eine therapeutische Möglichkeit zu finden.
00:42:09: Leider sind diese ganzen Natriumkanäle überall im Körper verteilt,
00:42:12: also sozusagen am Herzen, im Gehirn. Das muss man halt schon sehr, sehr aktiv finden.
00:42:16: Aber vielleicht ist das nochmal eine Zukunftsaufgabe dort, auch auf Schmerzen
00:42:20: dann weiter einzugehen.
00:42:21: Ich finde aber so neue Medikamente, die rausgekommen sind, Stichwort Antikörper-Migränetherapie,
00:42:29: hat ja schon bewiesen, dass stark selektionierte therapeutische Ansätze durchaus
00:42:36: einen erfolgreichen Benefit für spezielle Schmerztherapien darstellen.
00:42:42: Also ich finde den Ansatz gar nicht so verkehrt.
00:42:46: Achtung, ich glaube, wenn man den selektioniert, blockiert, macht man sich vieles komfort.
00:42:51: Aber ich finde die Idee und den Ansatz finde ich super und das ist glaube ich
00:42:55: auch unsere Zukunft, dass wir genau in diese Richtung gehen.
00:42:59: Das glaube ich auch und mal sehen, was die Forschung da in der Zukunft dann
00:43:03: noch für uns als zusätzliche Therapeutika denn zur Verfügung stellt.
00:43:07: Aber wir hatten ja eben gerade gesagt, also verschiedene Nervenendigungen und
00:43:12: Nerven, die dann den Schmerz dann weiterleiten und ja.
00:43:18: Soll ich nochmal auf die verschiedenen Typen eingehen?
00:43:23: Ja, ich würde sagen, jetzt haben wir es schon so breit gewalzt,
00:43:27: dann sollten wir es auch nochmal im Detail einmal kurz besprechen.
00:43:28: Ja, du hattest ja schon mal gesagt, wir haben ja insgesamt verschiedene Nerventypen,
00:43:35: die wir im Körper vorweisen.
00:43:38: Und die Einteilung halte ich auch für sinnvoll, dass man sagt,
00:43:41: wir haben myelinisierte, also mit einer Schutzschicht ummantelten Nerven und
00:43:46: unmyelinisierte Nerven.
00:43:48: Die myelinisierte Nerven sind die klassischen A-Alpha, A-Beta und A-Delta-Fasern
00:43:53: und die unmyelinisierten Nervenfasern sind die C-Fasern.
00:43:57: Für uns schmerztherapeutisch sind jetzt hier die A-Delta- und C-Fasern wichtig.
00:44:04: Warum ist die Myelinisierung so wichtig?
00:44:07: Weil sie für diese, wie soll ich es nennen, wir haben es glaube ich in der Physiologie
00:44:13: damals als springendes Aktionspotenzial bezeichnet.
00:44:17: Ja, saltatorische Erregungsweiterleitung. Warte mal Sekunde.
00:44:22: Flugscheißer-Alarm. Ja, genau.
00:44:26: Und deswegen ist natürlich die C-Faser deutlich langsamer als die A-Delta-Fasern.
00:44:37: Um es in Zahlen zu nennen, eine A-Delta-Faser ist so 15 bis 55 Meter pro Sekunde
00:44:44: Signalweiterleitung und die C-Faser so aufgerundet zwei Meter die Sekunde.
00:44:49: Das ist jetzt nicht so viel.
00:44:53: Hast du eine Idee, wie schnell das ungefähr ist, wenn ich das mal in Kilometer pro Stunde einrechne?
00:44:57: Ich weiß nicht, wie fit du bist, dass du sagst, ja klar, ich mache 55 Meter die Sekunde.
00:45:02: Das schaffe ich nicht, das weiß ich. Das weißt du? Ja.
00:45:05: Was glaubst du, hast du eine Idee, was so eine Delta-Faser, wie schnell die so ist?
00:45:12: A-Delta, wie gesagt, 15 bis 55 Meter pro Sekunde, mal über den Daumen.
00:45:18: Ja, sag irgendwas. 50, 100, 200. 76. 76 Kilometer.
00:45:25: Gummibärchen. Ja. Hast du als Narkosearzt gelernt? Immer mit Einheit,
00:45:29: Herr Kollege. Ja, Entschuldigung.
00:45:32: 76 Kilometer pro Stunde. Ich wollte es gerade sagen.
00:45:35: Vielen Dank. Ja, also wenn man es hochrechnet, 15 bis 55 Meter pro Stunde,
00:45:41: das ist umgerechnet etwa 54 bis 198 Kilometer pro Stunde.
00:45:47: Also über den Daumen maximal 200 Stundenkilometer.
00:45:51: Das ist ganz schön schnell. Würde ich sagen, ne? Ja.
00:45:56: Warte mal, jetzt habe ich noch was. Jetzt kommt nämlich ein Fun-Fact.
00:46:00: Klugscheißer-Alarm. Wie schnell läuft der schnellste Mensch?
00:46:04: Ich weiß, es ist Usain Bolt. Da müsste ich den Knopf eigentlich nochmal drücken,
00:46:08: dass du das schon weißt. Ja.
00:46:11: Ich dachte, ich bin vorbereitet. Ja, ich weiß es ja unter 9,7 auf 100 Meter. 9,8.
00:46:21: Also unter 10, weiß ich. Ja, darum habe ich dich so gern dabei,
00:46:24: weil du nämlich ein schlauer Typ bist.
00:46:27: Der ist 2009 in Berlin ist der 9,58 Sekunden gelaufen auf 100 Meter. 5,8.
00:46:35: Also richtig flott. Das ist schnell.
00:46:38: Das ist, wenn ich das hochrechne, aufgerundet 35 Stundenkilometer. Auf 100 Meter.
00:46:45: 35 kmh. Genau, 35 Kilometer pro Stunde.
00:46:49: Das ist nicht schlecht. Und wenn ich das mal vergleiche, die A-Delta-Phase mit
00:46:55: 200 Stundenkilometer, da muss Houston Bolt nochmal eine Schippe drauflegen, würde ich sagen.
00:47:00: Wahnsinn. Oder? Ja. Ich fand das sehr beeindruckend. Das ist sehr beeindruckend.
00:47:04: Also 200 Stundenkilometer die Delta-Phase
00:47:07: und die C-Phase macht Fahrradgeschwindigkeit 7,2 Stundenkilometer.
00:47:13: Also ich auf mein Dreirad. Ja.
00:47:17: Okay. Also das ist insofern nicht ganz wichtig, Das erklärt nämlich auch das,
00:47:24: was du schon angesprochen hast, den schnellen und den langsamen Schmerz.
00:47:28: Dann wäre der schnelle Schmerz, nämlich wegziehen die Hand, muss auch schnell
00:47:33: auf die motorische Faser, das wäre dann die A-Alpha-Faser, die ist noch schneller,
00:47:38: die ist ja über 400 Kilometer schnell.
00:47:41: Und dann tut es danach weh. Und dann kommt nämlich langsam die 7,2 Stundenkilometer-Faser,
00:47:46: dann tut es nämlich langsam weh und dann fängt das Kind an zu heulen.
00:47:50: Ja, mit inflammatorischer Suppe.
00:47:54: Ich bin ja mehr für Cocktail. Wenn ich nochmal drüber nachdenke,
00:47:59: ich finde Cocktail doch besser als Suppe.
00:48:01: Das Soup ist mehr für die Amerikaner, glaube ich. Cocktail finde ich besser.
00:48:06: Erinnert mich auch immer an Tom Coos, aber das ist ein anderes Thema.
00:48:08: Okay, also wir haben jetzt die Schmerzweiterleitung über die A-Delta und die C-Fasern.
00:48:15: Der Schmerz läuft dann weiter. Die Zellkörper des peripheren Nerven,
00:48:19: nur der Vollständigkeit halber, liegen ja in den Spinalganglionen,
00:48:22: also neben dem Rückenmark.
00:48:24: Ja, das ist sozusagen der Körper des Nerven, ganz genau.
00:48:31: Auch hier nur am Rande erwähnt, richtet sich die Forschung auch hier,
00:48:36: ob es nicht hier auch schon einem, du sprachst ja am Anfang davon,
00:48:41: dass nicht jedes Signal vom Rezeptor ganz am Anfang des Nerven weitergeleitet
00:48:45: wird, sondern auch da schon ein Selektionsprozess stattfindet.
00:48:48: Weiß man auch hier, der Zellkörper liegt ja in enger anatomischer Nachbarschaft
00:48:54: zu seinen Ausläufern. Das ist ja Natur gegeben.
00:48:56: Und auch dort gibt es verschiedene Rezeptoren im Zellkörper drin.
00:49:00: Sodass man sich auch postulieren kann, auch vorstellen kann,
00:49:03: dass auch hier schon eine weitere
00:49:05: Selektion, welche Impulse weitergeleitet werden, stattfinden könnte.
00:49:11: Also das ist nochmal eher noch ein neuer Forschungsansatzpunkt.
00:49:16: Der sich so am Entwickeln ist. Das ist also quasi die Modulation innerhalb des
00:49:20: peripheren Schmerznerven durch den Zellkern, der im Spinalganglion sitzt.
00:49:26: Das will ich aber nicht vertiefen. Der Schmerz wird dann weitergeleitet,
00:49:30: geht dann weiter über das Hinterhorn Richtung Rückenmark, wird das in das Rückenmark hinein.
00:49:36: Und jetzt sind wir angekommen an der Umschaltstelle am ersten Relief vom peripheren
00:49:42: Neuron auf das zweite Neuron, was den Schmerz dann in die höheren Zentren,
00:49:46: also Thalamus, und dann weiter umgeschaltet wird aufs dritte Neuron.
00:49:51: An dieser synaptischen Endung, die wir im Detail uns nochmal im nächsten Podcast,
00:49:58: in der zweiten Neuron-Folge uns dann angucken wollen, möchte ich nur den Ausblick
00:50:03: geben, diese Schmerznerven, es gibt ja im Hinterhorn wissen wir zehn verschiedene
00:50:08: Lamina, die man durch unter Mikroskop unterscheiden kann.
00:50:12: Die sind ja nach Herrn Rex eingeteilt. Darf ich dich korrigieren?
00:50:15: Heißt es nicht Laminä? Laminä, genau. Laminä, die.
00:50:22: Femininum Plural. Das war klar, dass du es nicht einfach so stehen lassen kannst.
00:50:30: Ich danke meinem Sohn, der Latein in der Schule hat.
00:50:35: Und jetzt schauen wir uns in der zweiten Folge nur als Ausblick ganz besonders
00:50:38: dann Lamina 1 und 2 und 5 an, wo dann genau diese Schmerznerven dann hauptsächlich
00:50:42: enden und dann umgeschaltet werden auf die Hinterhornneurone,
00:50:46: die dann den Schmerz dann weiterleiten nach zentral.
00:50:49: Und, und das wird auch interessant auf dem zweiten Podcast,
00:50:52: nicht nur auf das zweite Neuron, sondern dass die auch Umschaltstellen haben
00:50:56: auf sogenannte Interneurone,
00:50:58: die wahrscheinlich einen viel größeren Anteil in der Schmerzweiterleitung haben,
00:51:03: als wir überhaupt, also sowohl an der Anzahl als auch sozusagen in der Weiterintensitätsmodulation haben,
00:51:10: als die klassische Schmerzbahn, die wir sozusagen.
00:51:14: Aber erzähl nicht zu viel, das machen wir alles nächstes Mal,
00:51:17: genau. Also das machen wir dann in der nächsten Folge.
00:51:20: Und was wird in der nächsten Folge noch interessant werden?
00:51:23: Wir hatten ja schon inflammatorische Suppe beim peripheren Neuron.
00:51:26: Wir gucken uns dann vor allen Dingen auch mal die gesamten, oder gucken uns
00:51:31: viele Botenstoffe an, die dann auch verantwortlich sind, weil das dort ein sehr
00:51:36: interessantes Zusammenspiel von
00:51:38: verschiedenen Botenstoffen, die Schmerz modulieren können, werden wird.
00:51:42: Also fassen wir vielleicht noch zusammen. Also was haben wir heute gemacht?
00:51:45: Wir haben die Schmerzdefinition gemacht, wir haben die Schmerzeinteilung gemacht in Dauer und Ort.
00:51:50: Wir haben uns genau die Schmerzentstehung, also die Stimuli angeguckt.
00:51:56: Wir haben uns verschiedene Rezeptoren angeguckt, wie der Schmerz dann weitergeleitet
00:52:00: wird und kurz einen Ausblick gegeben auf die Schmerzverschaltung.
00:52:06: Das fand ich, glaube ich, einen ganz schönen Ritt durch die Gemeinde. Ja, auf alle Fälle.
00:52:14: Ich glaube, ich möchte noch einmal kurz zusammenfassen, auch als zukünftigen
00:52:19: Teaser und die Notwendigkeit, weswegen wir ja das Ganze machen,
00:52:24: ist, dass ich nochmal hier aufhinweisen möchte, dass Schmerz immer individuell ist.
00:52:28: Das haben wir bei der Definition der IASP ja auch schon zwischen den Zeilen
00:52:33: rausgelesen, dass die Schmerzerfassung hier nicht einfach sein wird,
00:52:37: wenn schon die Entstehung so komplex ist, es wird auch die Erfassung nicht ganz einfach sein.
00:52:43: Da freue ich mich auch nochmal, dass wir uns vielleicht mal darüber unterhalten,
00:52:47: wie ich eigentlich Schmerzen messen und erfassen kann.
00:52:51: Und dass die Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung mindestens genauso komplex ist wie die Entstehung.
00:52:59: Stichwort inflammatorischer Cocktail. Und wie intensiv ist eigentlich mein Aktionspotenzial
00:53:06: oder die Frequenz meiner Signale.
00:53:11: Und um es ein bisschen visuell darzustellen,
00:53:15: diese multiplen Akteuren, die den Schmerz beeinflussen, spielen halt in unserem
00:53:22: schmerztherapeutischen und schmerzverständlichen Konzert halt eine extrem wichtige Rolle.
00:53:30: Und da sind sehr, sehr viele Akteure, die sehr viel auch von allen Seiten diese
00:53:36: Schmerzwahrnehmung und Entstehung beeinflussen.
00:53:43: Ja, Punkt. Oder? Ja. Eine Sache habe ich noch.
00:53:49: Wir freuen uns, und das ist ein Appell an alle Zuhörer, wir freuen uns über
00:53:55: eine rege Rückmeldung über unsere E-Mail-Adresse, derschmerzkot.gmx.de.
00:54:04: Und das zu zählen jegliche Art von Kritik, positiv und negativ.
00:54:09: Und natürlich auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge Vorschläge unserer
00:54:13: bestehenden Podcast-Folgen.
00:54:15: Ja, wir freuen uns, wir können nur mit konstruktiver Kritik wir freuen uns,
00:54:20: wir können nur mit konstruktiver Kritik gewachsen.
00:54:23: Ja, konstruktiv sollte sie sein. Das wäre schön.
00:54:25: Ja, wenn das bei uns schon schwerfällt, dann sollten wenigstens andere Leute es hinkriegen.
00:54:30: Ja, also dementsprechend würde ich jetzt von meiner Seite aus sagen,
00:54:34: vielen Dank, dass ihr alle zugehört habt.
00:54:37: Ich freue mich riesig auf die neue Podcast-Folge, die kommen wird.
00:54:42: Und bis dahin, bleibt gesund. Ja, bleibt neugierig.
00:54:47: Wir bedanken uns und freuen uns wieder auf dich, wenn das heißt der Schmerzcode.
00:54:50: Music.
00:54:58: Die im Podcast dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information
00:55:04: und allgemeinen Weiterbildung.
00:55:06: Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten
00:55:11: diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar.
00:55:16: Die Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit,
00:55:19: noch kann die Aktualität, Richtigkeit
00:55:22: und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.
00:55:28: Der Podcast ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder
00:55:32: Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,
00:55:38: Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
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